Auktionsarchiv: Los-Nr. 2255

Streik der Cottbuser Tischlergesellen 11 Dokumente 1886

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2255

Streik der Cottbuser Tischlergesellen 11 Dokumente 1886

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

"Mindest-Lohn pr. Stunde 20 Pfennig" Cottbus. - Arbeitskampf der Tischler- und Drechslergesellen im brandenburgischen Cottbus. Konvolut von 11 handschriftlichen Dokumenten. Zus. 11 S. Meist folio. Cottbus 9.IV. - 8.VI.1886. Interessante Dokumente zu Ausstand und Streikmaßnahmen der Cottbuser Tischler- und Drechslergesellen in einem Zeitraum, als die zur Unterdrückung solcher Arbeitskämpfe erlassenen Bismarckschen Sozialistengesetze noch in Kraft waren. Das Konvolut enthält im Einzelnen: I. Protokoll der Tischler-Versammlung vom 19.IV.1886, in der eine Streik- und Lohnkommission der Gesellen gebildet wurde, mit dem Ziel, "Mittel und Wege zu finden um ihre gerechten Forderungen evl. durch Arbeitseinstellung zu erlangen." - II. Protokoll der Vorstandssitzung der Tischler-Innung und der Lohnkommission vom 22.IV.1886, betreffend aufzunehmende Lohnverhandlungen. - III. Brief der Tischler- und Drechslermeister-Innung an die Lohnkommission der Gesellen (28.IV.1886). - IV. Von der Lohnkommission aufgestellte Liste von Forderungen an die Innungsmeister, enthaltend u. a. "1.) Mindest-Lohn pr. Stunde 20 Pfennig bei 11stündiger Arbeitszeit ... 3.) Möglichste Einschränkung der Ueberzeit- und Sonntagsarbeit, wo es aber unbedingt erforderlich, pr. Stunde 10 Pfennig mehr bei Lohn- wie bei Accordarbeit ... 5.) Pünktliche Auszahlung des Lohnes am Sonnabend abend jeder Woche." - V. Versammlungsprotokoll der Lohnkommission, betr. Lohnverhandlungen (29.IV.1886). - VI. Brief eines Meisters an den Verein für streikende Tischlergesellen mit der Mitteilung, daß er seine Unterschrift zurückziehe und seine beiden Gesellen aus dem Verein ausgetreten seien (7.V.1886). - VII. Sitzungsprotokoll der Lohnkommission über Forderungen und Streikrecht (11.V.1886). - VIII. Mitteilung des Vorstands der Tischler- und Drechslermeister-Innung an die Lohnkommission, daß man "nicht abgeneigt" sei, deren Wünschen nachzukommen, jedoch unter der ersten Bedingung, "sofort das Abfangen der zureisenden Tischlergesellen auf dem Bahnhof, sowie auf den Chausseen zu inhibiren" (8.VI.1886). - IX. "Lohn-Tarif"-Tabelle für jede Gattung von Tischler- und Drechsler-Arbeiten mit Gegenüberstellung der alten und neuen Tarife. - X. Schreiben von 3 Meistern an die Lohnkommission: "Wir unterzeichneten Tischlermeister ziehen unsere Unterschrift, betreffend der Lohnfrage, zurück, indem wir nicht gewußt haben, was unsere Mitmeister beschlossen." - XI. Begleitschreiben eines Meisters an den Innungsvorstand bei Übersendung der Dokumente zum Tischlerstreik 1886. - Einige Faltenrisse und andere kleinere Randschäden. - Beiliegend eine (nicht ausgefüllte) lithographierte, mit den Zunftzeichen geschmückte Karte der Altgesellen der Gewerks der Schweriner Stuhlmacher, die dazu bestimmt war, einem scheidenden Gesellen zu bescheinigen, er habe "sich hier mit den Gesellen zunftgemäß abgefunden ...". - Sozialgeschichtlich wertvolle Sammlung, die vor allem auch durch die "Lohn-Tarif-Tabelle" aufschlußreiche Einblicke in die Einkommensverhältnisse preußischer Handwerker nach der Reichsgründung gewährt.

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"Mindest-Lohn pr. Stunde 20 Pfennig" Cottbus. - Arbeitskampf der Tischler- und Drechslergesellen im brandenburgischen Cottbus. Konvolut von 11 handschriftlichen Dokumenten. Zus. 11 S. Meist folio. Cottbus 9.IV. - 8.VI.1886. Interessante Dokumente zu Ausstand und Streikmaßnahmen der Cottbuser Tischler- und Drechslergesellen in einem Zeitraum, als die zur Unterdrückung solcher Arbeitskämpfe erlassenen Bismarckschen Sozialistengesetze noch in Kraft waren. Das Konvolut enthält im Einzelnen: I. Protokoll der Tischler-Versammlung vom 19.IV.1886, in der eine Streik- und Lohnkommission der Gesellen gebildet wurde, mit dem Ziel, "Mittel und Wege zu finden um ihre gerechten Forderungen evl. durch Arbeitseinstellung zu erlangen." - II. Protokoll der Vorstandssitzung der Tischler-Innung und der Lohnkommission vom 22.IV.1886, betreffend aufzunehmende Lohnverhandlungen. - III. Brief der Tischler- und Drechslermeister-Innung an die Lohnkommission der Gesellen (28.IV.1886). - IV. Von der Lohnkommission aufgestellte Liste von Forderungen an die Innungsmeister, enthaltend u. a. "1.) Mindest-Lohn pr. Stunde 20 Pfennig bei 11stündiger Arbeitszeit ... 3.) Möglichste Einschränkung der Ueberzeit- und Sonntagsarbeit, wo es aber unbedingt erforderlich, pr. Stunde 10 Pfennig mehr bei Lohn- wie bei Accordarbeit ... 5.) Pünktliche Auszahlung des Lohnes am Sonnabend abend jeder Woche." - V. Versammlungsprotokoll der Lohnkommission, betr. Lohnverhandlungen (29.IV.1886). - VI. Brief eines Meisters an den Verein für streikende Tischlergesellen mit der Mitteilung, daß er seine Unterschrift zurückziehe und seine beiden Gesellen aus dem Verein ausgetreten seien (7.V.1886). - VII. Sitzungsprotokoll der Lohnkommission über Forderungen und Streikrecht (11.V.1886). - VIII. Mitteilung des Vorstands der Tischler- und Drechslermeister-Innung an die Lohnkommission, daß man "nicht abgeneigt" sei, deren Wünschen nachzukommen, jedoch unter der ersten Bedingung, "sofort das Abfangen der zureisenden Tischlergesellen auf dem Bahnhof, sowie auf den Chausseen zu inhibiren" (8.VI.1886). - IX. "Lohn-Tarif"-Tabelle für jede Gattung von Tischler- und Drechsler-Arbeiten mit Gegenüberstellung der alten und neuen Tarife. - X. Schreiben von 3 Meistern an die Lohnkommission: "Wir unterzeichneten Tischlermeister ziehen unsere Unterschrift, betreffend der Lohnfrage, zurück, indem wir nicht gewußt haben, was unsere Mitmeister beschlossen." - XI. Begleitschreiben eines Meisters an den Innungsvorstand bei Übersendung der Dokumente zum Tischlerstreik 1886. - Einige Faltenrisse und andere kleinere Randschäden. - Beiliegend eine (nicht ausgefüllte) lithographierte, mit den Zunftzeichen geschmückte Karte der Altgesellen der Gewerks der Schweriner Stuhlmacher, die dazu bestimmt war, einem scheidenden Gesellen zu bescheinigen, er habe "sich hier mit den Gesellen zunftgemäß abgefunden ...". - Sozialgeschichtlich wertvolle Sammlung, die vor allem auch durch die "Lohn-Tarif-Tabelle" aufschlußreiche Einblicke in die Einkommensverhältnisse preußischer Handwerker nach der Reichsgründung gewährt.

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