Selbstbildnis im Alter von 35. Kupferstich. 19,7 x 12,6 cm. 1537. B. 189, Mielke (New Hollstein) 189. Selbstbewusst, vielleicht kritisch musternd blickt Heinrich Aldegrever den Betrachter unter seinem Schlapphut an. Überlang mit einem dezenten Mittelhöcker erscheint die Nase über dem von einem üppigen Vollbart umgebenen Mund. Der Umhang ist locker über seine linke Schulter geschlagen, mittig wird der Blick frei auf sein Rüschenhemd. Im Jahr 1537 hat Aldegrever dieses Selbstbildnis im Alter von 35 Jahren gestochen. Wenig nur ist über das Leben des 1502 als Sohn eines Schuhmachers in Paderborn geborenen Künstlers bekannt, jedoch bezog er mit seinen Kupferstichen kritisch Stellung zu seiner turbulenten Zeit. Vom katholischen Paderborn 1531 ins eher liberale Soest umgesiedelt, setzte er sich von dort für die Reformation ein und beschäftigte sich in seinen Arbeiten intensiv mit dem Aufeinanderprallen der beiden religiösen Strömungen. Dem Anliegen Martin Luthers folgend, prangerte er Missstände in der katholischen Kirche an. In seinen Bildfolgen etwa zum Alten und Neuen Testament wählte er Themen, die als moralisches Vorbild für ein sittliches Leben im Sinne von Luthers Bibelinterpretationen verstanden werden sollten. Seine Kupferstiche waren äußerst beliebt und trugen erheblich zur Verbreitung reformatorischer Ideen bei. - Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender und transparenter Abzug, an den Seiten mit der vollen Darstellung, unten minimal knapp in diese geschnitten, oben der Hut minimal angeschnitten. Unbedeutende Altersspuren, oben mittig auf der Kappe eine winzige Läsur, verso schwache Leimspuren, die untere linke Eckenspitze unauffällig ergänzt, kleine Montierungsreste verso, sonst ganz vorzügliches Exemplar. Von großer Seltenheit, wir konnten in den letzten 25 Jahren nur ein anderes Exemplar nachweisen. Verso mit einer bisher unbekannten Sammlermarke in brauner Feder "P.W." (nicht bei Lugt).
Selbstbildnis im Alter von 35. Kupferstich. 19,7 x 12,6 cm. 1537. B. 189, Mielke (New Hollstein) 189. Selbstbewusst, vielleicht kritisch musternd blickt Heinrich Aldegrever den Betrachter unter seinem Schlapphut an. Überlang mit einem dezenten Mittelhöcker erscheint die Nase über dem von einem üppigen Vollbart umgebenen Mund. Der Umhang ist locker über seine linke Schulter geschlagen, mittig wird der Blick frei auf sein Rüschenhemd. Im Jahr 1537 hat Aldegrever dieses Selbstbildnis im Alter von 35 Jahren gestochen. Wenig nur ist über das Leben des 1502 als Sohn eines Schuhmachers in Paderborn geborenen Künstlers bekannt, jedoch bezog er mit seinen Kupferstichen kritisch Stellung zu seiner turbulenten Zeit. Vom katholischen Paderborn 1531 ins eher liberale Soest umgesiedelt, setzte er sich von dort für die Reformation ein und beschäftigte sich in seinen Arbeiten intensiv mit dem Aufeinanderprallen der beiden religiösen Strömungen. Dem Anliegen Martin Luthers folgend, prangerte er Missstände in der katholischen Kirche an. In seinen Bildfolgen etwa zum Alten und Neuen Testament wählte er Themen, die als moralisches Vorbild für ein sittliches Leben im Sinne von Luthers Bibelinterpretationen verstanden werden sollten. Seine Kupferstiche waren äußerst beliebt und trugen erheblich zur Verbreitung reformatorischer Ideen bei. - Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender und transparenter Abzug, an den Seiten mit der vollen Darstellung, unten minimal knapp in diese geschnitten, oben der Hut minimal angeschnitten. Unbedeutende Altersspuren, oben mittig auf der Kappe eine winzige Läsur, verso schwache Leimspuren, die untere linke Eckenspitze unauffällig ergänzt, kleine Montierungsreste verso, sonst ganz vorzügliches Exemplar. Von großer Seltenheit, wir konnten in den letzten 25 Jahren nur ein anderes Exemplar nachweisen. Verso mit einer bisher unbekannten Sammlermarke in brauner Feder "P.W." (nicht bei Lugt).
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