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Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 180

Otto Modersohn

Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 22.494 $ - 33.741 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 180

Otto Modersohn

Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 22.494 $ - 33.741 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Otto Modersohn Ruderpartie auf der Wümme 1925 Öl auf Leinwand 80 x 62,5 cm Gerahmt. Unten links rot signiert und datiert 'O Modersohn 25.'. - In der oberen rechten Bildpartie mit einer unauffällig kurzen, fachmännisch restaurierten Leinwandverletzung.Otto Modersohns Werk kulminiert in den Landschaften: jahreszeitliche Stimmungen, der unendliche Reiz wechselnder Färbungen des Lichtes in der Natur, die mysteriösen wie zauberischen Spiegelungen von Luft und Wasser - diese elementaren, kaum greifbaren Erscheinungen verdichtet der Künstler insbesondere in seiner Zeit in Fischerhude zur Mitte der 1920er Jahre in malerische Tableaus, die den Kern seines künstlerischen Anliegens umschreiben. Seine Landschaften wandeln sich "zu flächigen, ganz transparent gebauten, farbig gestaffelten Bildräumen." (Christian Modersohn, zit. nach: Ausst. Kat. Otto Modersohn Fischerhude 1908-1943, Otto Modersohn Museum, Bremen 1993, S. 12). Die vorliegende Komposition ist ein besonders schönes Beispiel dieser spezifischen Leistung, voller magischer Kohäsionen, die ihm gelingen. Gegenständliches wie der Kahn, die Enten, weidendes Vieh, gerinnen zu getupften Angaben innerhalb einer Bildarchitektur feiner chromatischer Farbsetzungen und geführter Strichlagen - Modersohns Tagebuch-Eintrag von 1924 ins Gedächtnis rufend, in dem der Kunst Cézannes uneingeschränkte, lakonische Reverenz erwiesen wird. In der Reihe der lichten Landschaften dieser Jahre, die das flache Wasser sommerlicher Überflutungen darstellen, immer wieder auch die Wümme mit ihren feuchten Spiegelungen, gestaltet Otto Modersohn ein Farb- und Formspiel malerisch differenzierter Kontraste, die den dezidierten Akzent nicht scheuen. Hier ist es der rot schimmernde Reflex eines entfernten Ziegelmauerwerks, der als Farbelement in die zentrale Bildachse eines Bildes gerückt ist, das wie ein Paradiesentwurf erscheint. "Dichtung ist Auswahl. Und wenn alles Wichtige da ist, dann bindet eines das andere mit der magnetischen Kraft der Massen und es fügt sich von selbst, d.h. nach seinen eigenen Gesetzen zu einer einheitlichen, nirgends offenen Form. (...) Bei Modersohn ist es kein Dienen vor der Natur sondern es ist ein Beherrschen der Natur, deren Bilder eingesogen und verarbeitet werden. Jede Skizze seiner Hand zeigt den Träumer, den 'Sinnierer', wie Gottfried Keller sagte, der das Wirkliche nur benutzt, um sich auszusprechen, wie der Klavierspieler die ihm fertig gelieferten Töne des Instruments braucht, um daraus Akkorde und Harmonien zu bilden, in die er sein innerstes Gefühl ausströmen lassen kann. Die Farben quellen, die Lichter rieseln, das Fluidum der Luft weht hin und her, alles entspricht der Wirklichkeit und ist doch nicht Wirklichkeit, ist tiefstes, persönliches Bekenntnis. Es ist ein seltsames Klingen in diesen Bildern." (Rainer Maria Rilke zu Otto Modersohn zit. in: Otto Modersohn op.cit., Bremen 1993, S. 25/26).ZertifikatMit einer Expertise von Rainer Noeres Otto Modersohn Museum, Fischerhude, vom 20. März 2020; eine Expertise von Christian Modersohn vom 8.12.1992 ist im Archiv dokumentiert.ProvenienzOtto Modersohn Atelier; Privatsammlung Norddeutschland; Schloß Ahlden, Auktion 67 vom 14.9.1990, lot 1347; Galerie Cohrs-Zirus, Worpswede (1992); Privatsammlung Hessen

Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 180
Auktion:
Datum:
20.06.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Otto Modersohn Ruderpartie auf der Wümme 1925 Öl auf Leinwand 80 x 62,5 cm Gerahmt. Unten links rot signiert und datiert 'O Modersohn 25.'. - In der oberen rechten Bildpartie mit einer unauffällig kurzen, fachmännisch restaurierten Leinwandverletzung.Otto Modersohns Werk kulminiert in den Landschaften: jahreszeitliche Stimmungen, der unendliche Reiz wechselnder Färbungen des Lichtes in der Natur, die mysteriösen wie zauberischen Spiegelungen von Luft und Wasser - diese elementaren, kaum greifbaren Erscheinungen verdichtet der Künstler insbesondere in seiner Zeit in Fischerhude zur Mitte der 1920er Jahre in malerische Tableaus, die den Kern seines künstlerischen Anliegens umschreiben. Seine Landschaften wandeln sich "zu flächigen, ganz transparent gebauten, farbig gestaffelten Bildräumen." (Christian Modersohn, zit. nach: Ausst. Kat. Otto Modersohn Fischerhude 1908-1943, Otto Modersohn Museum, Bremen 1993, S. 12). Die vorliegende Komposition ist ein besonders schönes Beispiel dieser spezifischen Leistung, voller magischer Kohäsionen, die ihm gelingen. Gegenständliches wie der Kahn, die Enten, weidendes Vieh, gerinnen zu getupften Angaben innerhalb einer Bildarchitektur feiner chromatischer Farbsetzungen und geführter Strichlagen - Modersohns Tagebuch-Eintrag von 1924 ins Gedächtnis rufend, in dem der Kunst Cézannes uneingeschränkte, lakonische Reverenz erwiesen wird. In der Reihe der lichten Landschaften dieser Jahre, die das flache Wasser sommerlicher Überflutungen darstellen, immer wieder auch die Wümme mit ihren feuchten Spiegelungen, gestaltet Otto Modersohn ein Farb- und Formspiel malerisch differenzierter Kontraste, die den dezidierten Akzent nicht scheuen. Hier ist es der rot schimmernde Reflex eines entfernten Ziegelmauerwerks, der als Farbelement in die zentrale Bildachse eines Bildes gerückt ist, das wie ein Paradiesentwurf erscheint. "Dichtung ist Auswahl. Und wenn alles Wichtige da ist, dann bindet eines das andere mit der magnetischen Kraft der Massen und es fügt sich von selbst, d.h. nach seinen eigenen Gesetzen zu einer einheitlichen, nirgends offenen Form. (...) Bei Modersohn ist es kein Dienen vor der Natur sondern es ist ein Beherrschen der Natur, deren Bilder eingesogen und verarbeitet werden. Jede Skizze seiner Hand zeigt den Träumer, den 'Sinnierer', wie Gottfried Keller sagte, der das Wirkliche nur benutzt, um sich auszusprechen, wie der Klavierspieler die ihm fertig gelieferten Töne des Instruments braucht, um daraus Akkorde und Harmonien zu bilden, in die er sein innerstes Gefühl ausströmen lassen kann. Die Farben quellen, die Lichter rieseln, das Fluidum der Luft weht hin und her, alles entspricht der Wirklichkeit und ist doch nicht Wirklichkeit, ist tiefstes, persönliches Bekenntnis. Es ist ein seltsames Klingen in diesen Bildern." (Rainer Maria Rilke zu Otto Modersohn zit. in: Otto Modersohn op.cit., Bremen 1993, S. 25/26).ZertifikatMit einer Expertise von Rainer Noeres Otto Modersohn Museum, Fischerhude, vom 20. März 2020; eine Expertise von Christian Modersohn vom 8.12.1992 ist im Archiv dokumentiert.ProvenienzOtto Modersohn Atelier; Privatsammlung Norddeutschland; Schloß Ahlden, Auktion 67 vom 14.9.1990, lot 1347; Galerie Cohrs-Zirus, Worpswede (1992); Privatsammlung Hessen

Auktionsarchiv: Los-Nr. Lot 180
Auktion:
Datum:
20.06.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
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+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
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