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Auktionsarchiv: Los-Nr. 367

(Neapel 1634–1705) Die Heilige Familie

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
120.000 € - 150.000 €
ca. 134.258 $ - 167.822 $
Zuschlagspreis:
149.700 €
ca. 167.486 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 367

(Neapel 1634–1705) Die Heilige Familie

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
120.000 € - 150.000 €
ca. 134.258 $ - 167.822 $
Zuschlagspreis:
149.700 €
ca. 167.486 $
Beschreibung:

(Neapel 1634–1705) Die Heilige Familie mit den Heiligen Anna und Joachim, Öl auf Leinwand, 209 x 147 cm, gerahmt Wir danken Nicola Spinosa, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Werks. Bei dem vorliegenden Bild scheint es sich um ein bisher unpubliziertes Werk Luca Giordanos zu handeln, das als solches eine wichtige Hinzufügung zu seinem Werkkorpus darstellt. Aufgrund der Größe und Bedeutsamkeit des vorliegenden Gemäldes entstand es mit ziemlicher Sicherheit für einen Altar einer bis dato unidentifizierten Kirche oder eines Oratoriums. Die hier dargestellte Szene ist im Freien angesiedelt, im warmen Licht eines Sonnenuntergangs am Mittelmeer. Eine der Fantasie entsprungene Berglandschaft findet sich im Hintergrund, während der Himmel größtenteils von goldfarbenen Wolken verhangen ist, zwischen denen Engel hin- und herfliegen. Die hl. Anna und der hl. Joachim huldigen dem Christuskind, das die junge Maria im Arm hält. Im Hintergrund pflückt der hl. Josef derweilen Äpfel von einem Baum; rechts unten erscheint ein nackter Cherub in Rückenansicht, der sich mit einem frisch geschnittenen Rosenstrauß nähert. Das Gemälde ist der fortgeschrittenen Reifezeit Luca Giordanos zuzuordnen – eine Datierung, die im Einsatz lichterfüllter und stellenweise ungewöhnlich satter und dicht aufgetragener Farben Bestätigung findet. Das Lapislazuliblau des Mantels der Madonna ist von besonderer Schönheit und geht eine harmonische Verbindung mit dem Rot des Kleides und dem Weiß der Manschetten des Unterkleides und des Tuchs, das sie in den Händen hält, sowie mit den blassrosa Hauttönen des Kindes ein. Die wohlüberlegte kompositorische Ausgewogenheit dieser familiären Szene und die sorgfältige Schilderung der einzelnen Protagonisten – wobei auf die Wiedergabe der Formen, des Inkarnats und des individuellen Gefühlsausdrucks große Aufmerksamkeit verwendet wurde – sind Elemente, die sich auch in anderen Bildern des Neapolitaners finden. Sie verweisen auf eine Entstehungszeit Ende der 1680er-Jahre, vor der Abreise Giordanos nach Spanien im Jahr 1692. Zu weiteren Werken des Künstlers aus dieser Periode gehören die um 1687 ausgeführten Episoden aus dem Leben der Jungfrau Maria, die sich heute auf die Casita del Pardo, den Prado in Madrid und den Louvre in Paris verteilen, aber auch die Geburt Mariens, der Tempelgang, die Anbetung der Hirten und der Traum des Josef, die für das Querschiff der Kirche Santi Apostoli in Neapel bestimmt waren und zwischen 1690 und 1692 zu datieren sind. Alle diese Werke geben deutlich Luca Giordanos Interesse am römischen Klassizismus Carlo Marattis zu erkennen. Diese klassizistischen Qualitäten behielt der Künstler auch in den nach seinem Umzug an den spanischen Hof entstandenen Arbeiten bei, als er im Dienst Karls II. von Habsburg stand. Besonders ausgeprägt und deutlich zeigen sich stilistische Übereinstimmungen zwischen dem vorliegenden Gemälde und den beiden Serien zum Leben der Jungfrau Maria mit nahezu identischen Darstellungen aus der Zeit um 1696/1697. Letztere entstanden nach der Fertigstellung der Freskendekoration in den Räumlichkeiten des Klosters San Lorenzo im Escorial. In diesen Werken erreichte Giordano den Gipfel seiner durch die Klassik vermittelten Kompositionslösungen einer verhalten-eleganten Formensprache und einer raffiniert-leuchtenden Farbigkeit. Für seine Figur der Maria griff er, wie auch im vorliegenden Beispiel, auf denselben Typus einer jungen Frau zurück, von der Gelassenheit und Schönheit ausgehen. Demnach liegt die für das vorliegende Gemälde wahrscheinlichste Datierung zwischen den Jahren 1690–1692 bzw. 1695–1696 – also in jener Zeit, in der Giordano die oben erwähnten Gemälde für Santi Apostoli in Neapel schuf bzw. die beiden Marienzyklen für Guadalupe, die sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befinden. Auktion: Alte Meister Datum: 30.04.2019 - 17:00 Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum Besichtigung: 20.04. - 30.04.20

Auktionsarchiv: Los-Nr. 367
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Neapel 1634–1705) Die Heilige Familie mit den Heiligen Anna und Joachim, Öl auf Leinwand, 209 x 147 cm, gerahmt Wir danken Nicola Spinosa, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Werks. Bei dem vorliegenden Bild scheint es sich um ein bisher unpubliziertes Werk Luca Giordanos zu handeln, das als solches eine wichtige Hinzufügung zu seinem Werkkorpus darstellt. Aufgrund der Größe und Bedeutsamkeit des vorliegenden Gemäldes entstand es mit ziemlicher Sicherheit für einen Altar einer bis dato unidentifizierten Kirche oder eines Oratoriums. Die hier dargestellte Szene ist im Freien angesiedelt, im warmen Licht eines Sonnenuntergangs am Mittelmeer. Eine der Fantasie entsprungene Berglandschaft findet sich im Hintergrund, während der Himmel größtenteils von goldfarbenen Wolken verhangen ist, zwischen denen Engel hin- und herfliegen. Die hl. Anna und der hl. Joachim huldigen dem Christuskind, das die junge Maria im Arm hält. Im Hintergrund pflückt der hl. Josef derweilen Äpfel von einem Baum; rechts unten erscheint ein nackter Cherub in Rückenansicht, der sich mit einem frisch geschnittenen Rosenstrauß nähert. Das Gemälde ist der fortgeschrittenen Reifezeit Luca Giordanos zuzuordnen – eine Datierung, die im Einsatz lichterfüllter und stellenweise ungewöhnlich satter und dicht aufgetragener Farben Bestätigung findet. Das Lapislazuliblau des Mantels der Madonna ist von besonderer Schönheit und geht eine harmonische Verbindung mit dem Rot des Kleides und dem Weiß der Manschetten des Unterkleides und des Tuchs, das sie in den Händen hält, sowie mit den blassrosa Hauttönen des Kindes ein. Die wohlüberlegte kompositorische Ausgewogenheit dieser familiären Szene und die sorgfältige Schilderung der einzelnen Protagonisten – wobei auf die Wiedergabe der Formen, des Inkarnats und des individuellen Gefühlsausdrucks große Aufmerksamkeit verwendet wurde – sind Elemente, die sich auch in anderen Bildern des Neapolitaners finden. Sie verweisen auf eine Entstehungszeit Ende der 1680er-Jahre, vor der Abreise Giordanos nach Spanien im Jahr 1692. Zu weiteren Werken des Künstlers aus dieser Periode gehören die um 1687 ausgeführten Episoden aus dem Leben der Jungfrau Maria, die sich heute auf die Casita del Pardo, den Prado in Madrid und den Louvre in Paris verteilen, aber auch die Geburt Mariens, der Tempelgang, die Anbetung der Hirten und der Traum des Josef, die für das Querschiff der Kirche Santi Apostoli in Neapel bestimmt waren und zwischen 1690 und 1692 zu datieren sind. Alle diese Werke geben deutlich Luca Giordanos Interesse am römischen Klassizismus Carlo Marattis zu erkennen. Diese klassizistischen Qualitäten behielt der Künstler auch in den nach seinem Umzug an den spanischen Hof entstandenen Arbeiten bei, als er im Dienst Karls II. von Habsburg stand. Besonders ausgeprägt und deutlich zeigen sich stilistische Übereinstimmungen zwischen dem vorliegenden Gemälde und den beiden Serien zum Leben der Jungfrau Maria mit nahezu identischen Darstellungen aus der Zeit um 1696/1697. Letztere entstanden nach der Fertigstellung der Freskendekoration in den Räumlichkeiten des Klosters San Lorenzo im Escorial. In diesen Werken erreichte Giordano den Gipfel seiner durch die Klassik vermittelten Kompositionslösungen einer verhalten-eleganten Formensprache und einer raffiniert-leuchtenden Farbigkeit. Für seine Figur der Maria griff er, wie auch im vorliegenden Beispiel, auf denselben Typus einer jungen Frau zurück, von der Gelassenheit und Schönheit ausgehen. Demnach liegt die für das vorliegende Gemälde wahrscheinlichste Datierung zwischen den Jahren 1690–1692 bzw. 1695–1696 – also in jener Zeit, in der Giordano die oben erwähnten Gemälde für Santi Apostoli in Neapel schuf bzw. die beiden Marienzyklen für Guadalupe, die sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befinden. Auktion: Alte Meister Datum: 30.04.2019 - 17:00 Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum Besichtigung: 20.04. - 30.04.20

Auktionsarchiv: Los-Nr. 367
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
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