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Auktionsarchiv: Los-Nr. 244

Max Liebermann Berlin 1847 - 1935

Moderne
01.06.2018
Schätzpreis
150.000 €
ca. 174.987 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 244

Max Liebermann Berlin 1847 - 1935

Moderne
01.06.2018
Schätzpreis
150.000 €
ca. 174.987 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Max Liebermann Berlin 1847 - 1935 Kompositionsstudie zur "Flachsscheuer in Laren" 1886 Öl auf Karton. 38 x 52,2 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert "M Liebermann" (möglicherweise nicht eigenhändig). - Fachmännisch alt restauriert. Eberle 1886/10 Wir danken Matthias Eberle, Berlin, für freundliche Hinweise. Provenienz Fritz Gurlitt, Berlin (bis 1902); Rudolph Lepke, Gemälde erster moderner Meister, Skulpturen in Marmor und Bronze ausschließlich aus dem Besitze der Firma Fritz Gurlitt, Berlin, 1296. Auktion, Berlin 11.3. 1902, Nr. 48, Abb. Taf. 3 (dort unbezeichnet); Privatsammlung Leipzig (1931); Kunstsalon Abels, Köln (mit zweifachem Etikett auf der rückseitigen Holzplatte); seitdem Privatsammlung Hessen Ausstellungen Leipzig 1931 (Museum der bildenden Künste), Neuere Meister aus Leipziger Privatbesitz, Nr. 62 o. Abb. Unter den deutschen Künstlern ist kaum einer dem französischen Impressionismus näher gekommen als Max Liebermann Zu seinen französischen Vorbildern zählt besonders Jean-François Millet dessen Realismus in der Schilderung der Alltagswelt Liebermann in seine Bilderwelt einfließen lässt. Aber mehr noch ist Liebermann fasziniert von den holländischen Landschaften, Ortschaften und Städten und der modernen, sogenannten Haager Schule. Insbesondere mit dessen wohl wichtigsten Vertreter, Jozef Israëls verbindet Liebermann seit Anfang der 1880er Jahre eine tiefe Freundschaft; auch die Reise nach der Hochzeit Liebermanns mit Martha 1884 durch Holland unternehmen die Ehepaare gemeinsam. 'Holländische' Beobachtungen in zahlreiche Studien und Skizzen verarbeitet er anschließend zu Gemälden im Berliner Atelier am Pariser Platz unmittelbar neben dem Brandenburger Tor. Hier entsteht 1887 auch das großartige wie großformatige Gemälde "Flachsscheuer in Laren", das ein Jahr nach seiner Fertigstellung bereits in der Nationalgalerie hängt, sein erstes Museumsbild und gleichzeitig sein erstes Hauptwerk! Im Sommer 1886 lernt Liebermann in Laren den Maler Jan Veth kennen, der ihn auf die dortige Flachsspinnerei hinweist. Das produktive Treiben in dem weiten Raum gewinnt sogleich die Aufmerksamkeit des Künstlers. Skizzen wie auch diese intensive, ein wenig unscharf gebliebene Ölstudie erweist sich als eine sehr fein gesehene, nicht in allen Details ausgearbeitete Komposition, deren gewählter Ausschnitt ein Entstehen unmittelbar vor Ort vermuten lässt. In spontanem von ihm bei Eduard Manet so geschätzten Pinselduktus konzentriert sich Liebermann darauf, den ersten Eindruck der fabrikähnlichen Situation mit leuchtenden Reflexen wie etwa das Zinnoberrot auf den Krägen wiederzugeben. Seine Intention, die Flachsspinnerinnen zu malen, damit gestenreich den sich täglich wiederholenden Spinnereivorgang Aufmerksamkeit zu schenken, liegt in der Konzentration auf jene wohl typische Szenerie: Die in der in holländischer Tracht und in eine Richtung ausgerichtet stehenden Frauen, die mit ihren Händen ein noch grobes, unter den Arm geklemmtes, zum Spinnen vorbereitetes Flachsbündel zu einem Faden zwirbeln. In Liebermann scheint diese Tag für Tag ausgeübte Handarbeit eine zutiefst symbolische Wirkung auszulösen, Menschen und ihre Tätigkeit wie schon zuvor die "Netzflickerinnen" oder die stickenden Mädchen während der "Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus" zu beobachten und in Bildern wie dieser Kompositionsstudie als eine 'sozialromantische Utopie der einfachen Leute' mit großer Malerei festzuhalten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 244
Auktion:
Datum:
01.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Max Liebermann Berlin 1847 - 1935 Kompositionsstudie zur "Flachsscheuer in Laren" 1886 Öl auf Karton. 38 x 52,2 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert "M Liebermann" (möglicherweise nicht eigenhändig). - Fachmännisch alt restauriert. Eberle 1886/10 Wir danken Matthias Eberle, Berlin, für freundliche Hinweise. Provenienz Fritz Gurlitt, Berlin (bis 1902); Rudolph Lepke, Gemälde erster moderner Meister, Skulpturen in Marmor und Bronze ausschließlich aus dem Besitze der Firma Fritz Gurlitt, Berlin, 1296. Auktion, Berlin 11.3. 1902, Nr. 48, Abb. Taf. 3 (dort unbezeichnet); Privatsammlung Leipzig (1931); Kunstsalon Abels, Köln (mit zweifachem Etikett auf der rückseitigen Holzplatte); seitdem Privatsammlung Hessen Ausstellungen Leipzig 1931 (Museum der bildenden Künste), Neuere Meister aus Leipziger Privatbesitz, Nr. 62 o. Abb. Unter den deutschen Künstlern ist kaum einer dem französischen Impressionismus näher gekommen als Max Liebermann Zu seinen französischen Vorbildern zählt besonders Jean-François Millet dessen Realismus in der Schilderung der Alltagswelt Liebermann in seine Bilderwelt einfließen lässt. Aber mehr noch ist Liebermann fasziniert von den holländischen Landschaften, Ortschaften und Städten und der modernen, sogenannten Haager Schule. Insbesondere mit dessen wohl wichtigsten Vertreter, Jozef Israëls verbindet Liebermann seit Anfang der 1880er Jahre eine tiefe Freundschaft; auch die Reise nach der Hochzeit Liebermanns mit Martha 1884 durch Holland unternehmen die Ehepaare gemeinsam. 'Holländische' Beobachtungen in zahlreiche Studien und Skizzen verarbeitet er anschließend zu Gemälden im Berliner Atelier am Pariser Platz unmittelbar neben dem Brandenburger Tor. Hier entsteht 1887 auch das großartige wie großformatige Gemälde "Flachsscheuer in Laren", das ein Jahr nach seiner Fertigstellung bereits in der Nationalgalerie hängt, sein erstes Museumsbild und gleichzeitig sein erstes Hauptwerk! Im Sommer 1886 lernt Liebermann in Laren den Maler Jan Veth kennen, der ihn auf die dortige Flachsspinnerei hinweist. Das produktive Treiben in dem weiten Raum gewinnt sogleich die Aufmerksamkeit des Künstlers. Skizzen wie auch diese intensive, ein wenig unscharf gebliebene Ölstudie erweist sich als eine sehr fein gesehene, nicht in allen Details ausgearbeitete Komposition, deren gewählter Ausschnitt ein Entstehen unmittelbar vor Ort vermuten lässt. In spontanem von ihm bei Eduard Manet so geschätzten Pinselduktus konzentriert sich Liebermann darauf, den ersten Eindruck der fabrikähnlichen Situation mit leuchtenden Reflexen wie etwa das Zinnoberrot auf den Krägen wiederzugeben. Seine Intention, die Flachsspinnerinnen zu malen, damit gestenreich den sich täglich wiederholenden Spinnereivorgang Aufmerksamkeit zu schenken, liegt in der Konzentration auf jene wohl typische Szenerie: Die in der in holländischer Tracht und in eine Richtung ausgerichtet stehenden Frauen, die mit ihren Händen ein noch grobes, unter den Arm geklemmtes, zum Spinnen vorbereitetes Flachsbündel zu einem Faden zwirbeln. In Liebermann scheint diese Tag für Tag ausgeübte Handarbeit eine zutiefst symbolische Wirkung auszulösen, Menschen und ihre Tätigkeit wie schon zuvor die "Netzflickerinnen" oder die stickenden Mädchen während der "Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus" zu beobachten und in Bildern wie dieser Kompositionsstudie als eine 'sozialromantische Utopie der einfachen Leute' mit großer Malerei festzuhalten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 244
Auktion:
Datum:
01.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
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+49 (0)221 9257290
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