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Auktionsarchiv: Los-Nr. 250 N

Emil Nolde Nolde bei Tondern 1867 - 1956

Moderne
01.06.2018
Schätzpreis
350.000 € - 450.000 €
ca. 408.304 $ - 524.962 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 250 N

Emil Nolde Nolde bei Tondern 1867 - 1956

Moderne
01.06.2018
Schätzpreis
350.000 € - 450.000 €
ca. 408.304 $ - 524.962 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Emil Nolde Nolde bei Tondern 1867 - 1956 Seebüll Der Jäger 1918 Öl auf Leinwand. 68,5 x 48,5 cm. Gerahmt. Oben rechts blau signiert 'Emil Nolde.' Rückseitig auf dem Keilrahmen oben links bezeichnet 'Emil Nolde: "Der Jäger"'. - In schöner originaler Erhaltung. Urban 821 Provenienz Paul Paravicini, Frankfurt a. M. (1920/1921); Süddeutscher Privatbesitz (1950, von Paravicini erworben), seitdem in Famlienbesitz; Privatbesitz Schweiz Ausstellungen Dresden (Januar) 1920 (Kunstausstellung Emil Richter), Emil Nolde Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, Nr. 26; Frankfurt (April-Mai) 1920 (Kunstsalon Ludwig Schames), Emil Nolde Nr. 13; Frankfurt 1922 (Ludwig Schames) Literatur Briefe Emil Noldes an Ludwig Schames, Frankfurt vom 6. IV.1922 und an Paul Paravicini, Frankfurt vom 9.V.1922, Archiv der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde Wie üblich schreibt Emil Nolde den Titel seines Bildes direkt auf die Rückseite der Leinwand oder den Keilrahmen. Und so tut er dies auch dieses Mal und nennt sein Bild „Der Jäger“. Personalisiert den Porträtierten aber nicht weiter, etwa „Der Jäger Fite Hansen“, sondern belässt es bei der Berufsbezeichnung „Jäger“. Dieses Vorgehen ist typisch für Emil Nolde; nur wenige Porträts und dann ausschließlich die seiner Frau Ada oder nach deren Tod die Bildnisse seiner letzten großen Liebe Jolanthe erhalten den Namen im Titel. Somit reiht sich dieses Porträt ein im Werk des Künstlers neben den Landschaften, religiösen Themen, Südseebildern und Blumen- und Gartenbildern und weiteren Porträts wie dem des Jägers: Bauern, Nachbarsleut', Steuermann, Schwestern, Paare, Gärtner, aber auch Slowenen, Russen, Manusmänner und so fort. Und auch exotische Masken und Beispiele der Volkskunst kann man in diesem Atemzug nennen, Masken, die Nolde in den ethnologischen Sammlungen entdeckt, sie skizziert und die unter seiner Hand und Fantasie zu Masken-Porträts mutieren mit Gesichtszügen und roten Wangen wie sie auch „Der Jäger“ aufweist. Nolde malt Typen, Phänotypen, die regionale Merkmale zeigen ähnlich einer Landschaft oder ähnlich wie Blumen in seinen Rabatten und Gärten. Noldes künstlerische Sprache ist gespickt mit delikater Stimmung und sein Ausdruck ist leidenschaftlich gesteigert bis zu archaisch anmutender Stilisierung - eine besondere Qualität in seiner Malerei gilt der differenzierten Charakterisierung von Personen und deren eindrucksvollen Typisierung. Noldes Leben zwischen der Großstadt Berlin und der Landschaft im Norden, seine Reisen in die nahe Umgebung und nicht zuletzt die Exkursion in das ferne Neumecklenburg bieten dem Künstler anregende Vorlage für seine bisweilen bizarr anmutenden ortsbedingten Physiognomien. Mit dem Porträt des Jägers in grünem Janker vor einer Stubenwand mit einem von der Natur gezeichneten, rotwangigen Gesicht individualisiert Emil Nolde sein Gegenüber und bricht sogleich in einer für ihn typisch unorthodoxen Sicht- und Malweise mit der Konvention des Porträts. Es ist wohl nicht "Fite Hansen", aber auch nicht irgendein Jäger, den Nolde in seinen Bildnissen mit all seiner künstlerischen Erfahrung und Erlebnissen porträtiert. Noldes Blick auf den Jäger wirkt persönlich und doch berücksichtigt er dessen Lebensumfeld eigentlich nicht, zu sehr füllt der Porträtierte in seiner direkten Frontalität das Format, verweisen wenige Indizien wie die Blüten und die golden schimmernde Buddhafigur im Hintergrund über der Schulter des Jägers auf den Ort der Entstehung, das Atelierhaus des Künstlers (s. auch Vergleichsabb.). Der Betrachter kann nachvollziehen wie Emil Nolde den Menschen beobachtet, über ihn nachdenkt und zu dieser abwartenden vielleicht auch skeptischen Haltung des Jägers vorrückt. Dieser wiederum vielleicht zweifelnd darüber ist, warum ein berühmter und erfolgreicher Künstler ausgerechnet ihn, den Jäger, bittet, für ein

Auktionsarchiv: Los-Nr. 250 N
Auktion:
Datum:
01.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Emil Nolde Nolde bei Tondern 1867 - 1956 Seebüll Der Jäger 1918 Öl auf Leinwand. 68,5 x 48,5 cm. Gerahmt. Oben rechts blau signiert 'Emil Nolde.' Rückseitig auf dem Keilrahmen oben links bezeichnet 'Emil Nolde: "Der Jäger"'. - In schöner originaler Erhaltung. Urban 821 Provenienz Paul Paravicini, Frankfurt a. M. (1920/1921); Süddeutscher Privatbesitz (1950, von Paravicini erworben), seitdem in Famlienbesitz; Privatbesitz Schweiz Ausstellungen Dresden (Januar) 1920 (Kunstausstellung Emil Richter), Emil Nolde Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte, Lithographien, Nr. 26; Frankfurt (April-Mai) 1920 (Kunstsalon Ludwig Schames), Emil Nolde Nr. 13; Frankfurt 1922 (Ludwig Schames) Literatur Briefe Emil Noldes an Ludwig Schames, Frankfurt vom 6. IV.1922 und an Paul Paravicini, Frankfurt vom 9.V.1922, Archiv der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde Wie üblich schreibt Emil Nolde den Titel seines Bildes direkt auf die Rückseite der Leinwand oder den Keilrahmen. Und so tut er dies auch dieses Mal und nennt sein Bild „Der Jäger“. Personalisiert den Porträtierten aber nicht weiter, etwa „Der Jäger Fite Hansen“, sondern belässt es bei der Berufsbezeichnung „Jäger“. Dieses Vorgehen ist typisch für Emil Nolde; nur wenige Porträts und dann ausschließlich die seiner Frau Ada oder nach deren Tod die Bildnisse seiner letzten großen Liebe Jolanthe erhalten den Namen im Titel. Somit reiht sich dieses Porträt ein im Werk des Künstlers neben den Landschaften, religiösen Themen, Südseebildern und Blumen- und Gartenbildern und weiteren Porträts wie dem des Jägers: Bauern, Nachbarsleut', Steuermann, Schwestern, Paare, Gärtner, aber auch Slowenen, Russen, Manusmänner und so fort. Und auch exotische Masken und Beispiele der Volkskunst kann man in diesem Atemzug nennen, Masken, die Nolde in den ethnologischen Sammlungen entdeckt, sie skizziert und die unter seiner Hand und Fantasie zu Masken-Porträts mutieren mit Gesichtszügen und roten Wangen wie sie auch „Der Jäger“ aufweist. Nolde malt Typen, Phänotypen, die regionale Merkmale zeigen ähnlich einer Landschaft oder ähnlich wie Blumen in seinen Rabatten und Gärten. Noldes künstlerische Sprache ist gespickt mit delikater Stimmung und sein Ausdruck ist leidenschaftlich gesteigert bis zu archaisch anmutender Stilisierung - eine besondere Qualität in seiner Malerei gilt der differenzierten Charakterisierung von Personen und deren eindrucksvollen Typisierung. Noldes Leben zwischen der Großstadt Berlin und der Landschaft im Norden, seine Reisen in die nahe Umgebung und nicht zuletzt die Exkursion in das ferne Neumecklenburg bieten dem Künstler anregende Vorlage für seine bisweilen bizarr anmutenden ortsbedingten Physiognomien. Mit dem Porträt des Jägers in grünem Janker vor einer Stubenwand mit einem von der Natur gezeichneten, rotwangigen Gesicht individualisiert Emil Nolde sein Gegenüber und bricht sogleich in einer für ihn typisch unorthodoxen Sicht- und Malweise mit der Konvention des Porträts. Es ist wohl nicht "Fite Hansen", aber auch nicht irgendein Jäger, den Nolde in seinen Bildnissen mit all seiner künstlerischen Erfahrung und Erlebnissen porträtiert. Noldes Blick auf den Jäger wirkt persönlich und doch berücksichtigt er dessen Lebensumfeld eigentlich nicht, zu sehr füllt der Porträtierte in seiner direkten Frontalität das Format, verweisen wenige Indizien wie die Blüten und die golden schimmernde Buddhafigur im Hintergrund über der Schulter des Jägers auf den Ort der Entstehung, das Atelierhaus des Künstlers (s. auch Vergleichsabb.). Der Betrachter kann nachvollziehen wie Emil Nolde den Menschen beobachtet, über ihn nachdenkt und zu dieser abwartenden vielleicht auch skeptischen Haltung des Jägers vorrückt. Dieser wiederum vielleicht zweifelnd darüber ist, warum ein berühmter und erfolgreicher Künstler ausgerechnet ihn, den Jäger, bittet, für ein

Auktionsarchiv: Los-Nr. 250 N
Auktion:
Datum:
01.06.2018
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
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