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Auktionsarchiv: Los-Nr. 98

Carlo Maratta

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 33.404 $ - 44.538 $
Zuschlagspreis:
25.300 €
ca. 28.170 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 98

Carlo Maratta

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 33.404 $ - 44.538 $
Zuschlagspreis:
25.300 €
ca. 28.170 $
Beschreibung:

(Camerano 1625–1713 Rom) Porträt des Kardinals Camillo Massimo, um 1671/1672, Öl auf Leinwand, 76 x 59 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich Palazzo Massimo alle Colonne, Rom, 1744; europäische Privatsammlung; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Francesco Petrucci der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieses Lots. Ein Stich Albert Clouets nach einem Gemälde Carlo Marattas entspricht dem vorliegenden Gemälde und weist den Kardinal als Camillo Massimo (1620–1677) aus. Camillo Massimo wurde am 22. Dezember 1670 von Papst Clemens X. zum Kardinal ernannt. Der Druck, der in den Band Effigies, Nomina et Cognomina S.R.E. cardd. aufgenommen wurde, den Jacopo De Rossi ab 1656 veröffentlichte und dem neue und überarbeitete Ausgaben folgten, zeigt ein Brustbild Massimos in einem ovalen Rahmen; die Inschrift auf der Tafel darunter lautet: „CAMILLVS S.R.E. PRESB. CARD. MAXIMVS ROMANVS DIE XXII. DECEMBER. MDCLXX“. In der Sammlung der Fürsten Massimo in Rom findet sich ein Dreiviertelporträt Camillo Massimos von Carlo Maratta, das ebenfalls mit dem Clouet-Stich in Beziehung steht, als dessen Vorlage es angesehen wird. Der Prälat ist stehend wiedergegeben. Er trägt ein Rochett, eine Mozetta aus dunkler moirierter Seide sowie ein Birett. Seine linke Hand ruht auf einem Tisch, während er in der rechten einen Brief hält. Die Autorenschaft des Gemäldes in der Sammlung Massimo ist gesichert, unabhängig von seiner stilistischen Nähe zum Stich. Das Inventar des Jahres 1677 führt das Werk an; ausgiebiger beschrieben findet es sich in dem 1744 erstellten Inventar des Palazzo Massimo alle Colonne (siehe M. Pomponi, La collezione del cardinale Massimo e l’inventario del 1677, in: Camillo Massimo collezionista di antichità. Fonti e materiali, Rom 1996, S. 103 und S. 145, Anm. 134). Das vorliegende Gemälde gibt das Werk in der Sammlung Massimo als Bruststück wieder. Getreu wiederholt es den oberen Teil des umfassenderen Porträts, zeigt den Dargestellten jedoch vor einem neutralen Hintergrund. Die Arbeit könnte in den Jahren 1671 oder 1672 entstanden sein, und zwar unmittelbar nach dem Gemälde der Sammlung Massimo, das Bellori beschreibt, der bestätigt, dass es zur Zeit der Erhebung des Prälaten in den Kardinalsstand im Dezember 1670 geschaffen wurde (siehe G. P. Bellori, Le Vite de’ Pittori, Scultori et Achitetti Moderni (vor 1696), hg. von E. Borea, Turin 1976, S. 604). Aus stilistischen Gründen lässt sich sagen, dass die vorliegende zweite Fassung mit Sicherheit ebenfalls von Maratta stammt. Den Dargestellten zeichnet eine besondere Natürlichkeit des Ausdrucks aus. Darüber hinaus belegen die Falten der Mozetta das dem Maler eigene Geschick. Nicht weniger bemerkenswert sind das einzigartige Gefühl für die Wiedergabe der Durchsichtigkeit des Organzakragens und eine gewisse Freiheit im Umgang mit dem sich lockenden Haar des Kardinals. Zudem ist die angedeutete Bewegung seiner Augenlider und seines Mundes mit der zwischen den Lippen sichtbaren Zungenspitze, die den Eindruck vermittelt, dass er gerade etwas sagt, völlig im Einklang mit den ursprünglichen Grundsätzen von Marattas Porträtmalerei, mit der der Künstler eine Übersetzung der Skulptur Berninis ins Bild anstrebte. Der gefeierte Maler aus den Marken genoss Berninis Wertschätzung und ungeteilte Bewunderung und trug auch zu dessen Architekturprojekten bei. Das vorliegende Gemälde zeigt auch bedeutende stilistische Ähnlichkeiten mit dem Werk des Il Baciccio genannten Giovanni Battista Gaulli, mit dem Maratta um die Führung im Bereich der Porträtmalerei auf dem römischen Markt des späten 17. Jahrhunderts konkurrierte. Im Vergleich zur üblicheren und weniger herausfordernden Ansicht im Halbprofil ist die frontale Pose des im vorliegenden Bild Dargestellten ebenso kühn wie selten und zeigt das große Selbstvertrauen des Künstlers und dessen Leichtigkeit im Umgang mit dem Pi

Auktionsarchiv: Los-Nr. 98
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Camerano 1625–1713 Rom) Porträt des Kardinals Camillo Massimo, um 1671/1672, Öl auf Leinwand, 76 x 59 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich Palazzo Massimo alle Colonne, Rom, 1744; europäische Privatsammlung; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Francesco Petrucci der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieses Lots. Ein Stich Albert Clouets nach einem Gemälde Carlo Marattas entspricht dem vorliegenden Gemälde und weist den Kardinal als Camillo Massimo (1620–1677) aus. Camillo Massimo wurde am 22. Dezember 1670 von Papst Clemens X. zum Kardinal ernannt. Der Druck, der in den Band Effigies, Nomina et Cognomina S.R.E. cardd. aufgenommen wurde, den Jacopo De Rossi ab 1656 veröffentlichte und dem neue und überarbeitete Ausgaben folgten, zeigt ein Brustbild Massimos in einem ovalen Rahmen; die Inschrift auf der Tafel darunter lautet: „CAMILLVS S.R.E. PRESB. CARD. MAXIMVS ROMANVS DIE XXII. DECEMBER. MDCLXX“. In der Sammlung der Fürsten Massimo in Rom findet sich ein Dreiviertelporträt Camillo Massimos von Carlo Maratta, das ebenfalls mit dem Clouet-Stich in Beziehung steht, als dessen Vorlage es angesehen wird. Der Prälat ist stehend wiedergegeben. Er trägt ein Rochett, eine Mozetta aus dunkler moirierter Seide sowie ein Birett. Seine linke Hand ruht auf einem Tisch, während er in der rechten einen Brief hält. Die Autorenschaft des Gemäldes in der Sammlung Massimo ist gesichert, unabhängig von seiner stilistischen Nähe zum Stich. Das Inventar des Jahres 1677 führt das Werk an; ausgiebiger beschrieben findet es sich in dem 1744 erstellten Inventar des Palazzo Massimo alle Colonne (siehe M. Pomponi, La collezione del cardinale Massimo e l’inventario del 1677, in: Camillo Massimo collezionista di antichità. Fonti e materiali, Rom 1996, S. 103 und S. 145, Anm. 134). Das vorliegende Gemälde gibt das Werk in der Sammlung Massimo als Bruststück wieder. Getreu wiederholt es den oberen Teil des umfassenderen Porträts, zeigt den Dargestellten jedoch vor einem neutralen Hintergrund. Die Arbeit könnte in den Jahren 1671 oder 1672 entstanden sein, und zwar unmittelbar nach dem Gemälde der Sammlung Massimo, das Bellori beschreibt, der bestätigt, dass es zur Zeit der Erhebung des Prälaten in den Kardinalsstand im Dezember 1670 geschaffen wurde (siehe G. P. Bellori, Le Vite de’ Pittori, Scultori et Achitetti Moderni (vor 1696), hg. von E. Borea, Turin 1976, S. 604). Aus stilistischen Gründen lässt sich sagen, dass die vorliegende zweite Fassung mit Sicherheit ebenfalls von Maratta stammt. Den Dargestellten zeichnet eine besondere Natürlichkeit des Ausdrucks aus. Darüber hinaus belegen die Falten der Mozetta das dem Maler eigene Geschick. Nicht weniger bemerkenswert sind das einzigartige Gefühl für die Wiedergabe der Durchsichtigkeit des Organzakragens und eine gewisse Freiheit im Umgang mit dem sich lockenden Haar des Kardinals. Zudem ist die angedeutete Bewegung seiner Augenlider und seines Mundes mit der zwischen den Lippen sichtbaren Zungenspitze, die den Eindruck vermittelt, dass er gerade etwas sagt, völlig im Einklang mit den ursprünglichen Grundsätzen von Marattas Porträtmalerei, mit der der Künstler eine Übersetzung der Skulptur Berninis ins Bild anstrebte. Der gefeierte Maler aus den Marken genoss Berninis Wertschätzung und ungeteilte Bewunderung und trug auch zu dessen Architekturprojekten bei. Das vorliegende Gemälde zeigt auch bedeutende stilistische Ähnlichkeiten mit dem Werk des Il Baciccio genannten Giovanni Battista Gaulli, mit dem Maratta um die Führung im Bereich der Porträtmalerei auf dem römischen Markt des späten 17. Jahrhunderts konkurrierte. Im Vergleich zur üblicheren und weniger herausfordernden Ansicht im Halbprofil ist die frontale Pose des im vorliegenden Bild Dargestellten ebenso kühn wie selten und zeigt das große Selbstvertrauen des Künstlers und dessen Leichtigkeit im Umgang mit dem Pi

Auktionsarchiv: Los-Nr. 98
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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