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Auktionsarchiv: Los-Nr. 311 -

Bildnis von Erzherzog Albrecht VII

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.752 $ - 67.129 $
Zuschlagspreis:
61.730 €
ca. 69.064 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 311 -

Bildnis von Erzherzog Albrecht VII

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.752 $ - 67.129 $
Zuschlagspreis:
61.730 €
ca. 69.064 $
Beschreibung:

Bildnis von Erzherzog Albrecht VII., Statthalter der Spanischen Niederlande (1559–1621), Öl auf Leinwand, 75 x 60 cm, gerahmt Bei diesem Gemälde handelt es sich um ein lebendiges Porträt von Erzherzog Albrecht VII. von Österreich, das ihn als jugendlichen Souverän zeigt. Damit ist das Bild weit entfernt von dem von Peter Paul Rubens in späteren Jahren wiedergegebenen leicht melancholischen Charakter. Obschon Einflüsse anderer Porträts erkennbar sind, handelt es sich bei dem vorliegenden Bildnis um eine eigenständige Komposition. Am nächsten steht das Bild einem um 1599/1600 gemalten ganzfigurigen Porträt des Dargestellten von Frans Pourbus d. J. (Antwerpen 1569–1622 Paris), das sich heute im Monasterio de las Descalzas Reales in Madrid befindet (Öl auf Leinwand, 226 x 131 cm, Inv.-Nr. 61221). Jedoch sind deutliche Unterschiede festzustellen. Auf dem vorliegenden Porträt ist Albrecht in voller Rüstung zu sehen, während er auf dem ganzfigurigen Porträt nur ein Bruststück trägt. Das Bruststück des Madrider Porträts scheint allerdings zur selben Rüstung gehört zu haben, die auch hier wiedergegeben ist und zu deren geätzten Schmuckelementen ein gekrönter doppelköpfiger Adler zählt – eine Anspielung auf die Macht des Hauses Habsburg. Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich offenbar um das einzige Beispiel zu handeln, bei dem dieser Harnisch als volle Rüstung dargestellt ist. Auf einer Miniatur in Houston, die sowohl mit dem vorliegenden Gemälde als auch mit dem ganzfigurigen Porträt in Madrid in Verbindung steht (Öl auf Karton, 79 x 64 mm, Museum of Fine Arts, Houston, Nr. BF.2013.3), ist der Erzherzog wie auf dem vorliegenden Gemälde in voller Rüstung dargestellt, bei der es sich jedoch um einen anderen Typus handelt. Diese mit grotesken allegorischen Emblemen geschmückte Rüstung taucht in mehreren Werkstattfassungen der Komposition auf, etwa auf dem Porträt im Amsterdamer Rijksmuseum (Öl auf Kupfer, 28 x 22,5 cm, Werkstatt Frans Pourbus II., Inv.-Nr. SK-A_509). Diese Prunkrüstung wird im Koninklijke Musea voor Kunst en Geschiedenis in Brüssel aufbewahrt. Die Rüstung des vorliegenden Porträts erscheint zum Teil auf dem Madrider Porträt sowie – wieder nur als Bruststück – auf einem Porträt Otto van Veens (Bildnis Erzherzog Albrechts von Österreich, Öl auf Leinwand, 119 x 98 cm, um 1596, Kunsthistorisches Museum, Wien), das auch von der Physiognomie her vergleichbar ist. Jede Masche der Spitze, jeder goldene Schnörkel sowie das Lichtspiel auf der Rüstung des Erzherzogs sind hier akribisch wiedergegeben. Die Beschreibung der Gesichtszüge – die etwas müden Augen mit den schweren Lidern, die vollen Habsburger Lippen, die geröteten Wangen und der Glanz auf dem Nasenrücken – geben einen versierten Künstler zu erkennen. Wir danken Sabine Craft-Giepmans, die vorgeschlagen hat, das vorliegende Gemälde der Werkstatt des jungen Hofmalers Frans Pourbus zuzuweisen. Frans Pourbus d. J. der beim Tod seines Vaters erst zwölf Jahre alt war, wurde 1591 Meister der Antwerpener Lukasgilde. 1599 wurde er zum Hofmaler der Statthalter in Brüssel ernannt. Kurz danach rief ihn Vincenzo I. Gonzaga als Hofmaler nach Mantua, wo er mit Peter Paul Rubens zusammenarbeitete. Das vorliegende Gemälde müsste demnach zwischen 1599 und 1600 entstanden sein, als Pourbus nach Mantua aufbrach. Dies würde auch mit der stilistischen Entwicklung des Künstlers übereinstimmen, dessen Malweise in dieser Zeit noch weniger international und höfisch war, wohingegen seine späteren Werke unter dem Einfluss Rubens’ und anderer Zeitgenossen entstanden. Das vorliegende Gemälde ist somit ein ausgezeichnetes Beispiel für einen Künstler, der sich hier noch weniger international gibt als in seinen späteren höfischen Porträts. Ein weiteres Beispiel dieses frühen, leicht archaisch anmutenden Stils ist das Bildnis von Prinz Philipp Wilhelm von Oranien (1554–1618) im Brustharnisch und mit dem Orden vom Goldenen Vlies, das am 21. April 2015 im Dorotheum in Wien als Lot 16 versteigert wurd

Auktionsarchiv: Los-Nr. 311 -
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

Bildnis von Erzherzog Albrecht VII., Statthalter der Spanischen Niederlande (1559–1621), Öl auf Leinwand, 75 x 60 cm, gerahmt Bei diesem Gemälde handelt es sich um ein lebendiges Porträt von Erzherzog Albrecht VII. von Österreich, das ihn als jugendlichen Souverän zeigt. Damit ist das Bild weit entfernt von dem von Peter Paul Rubens in späteren Jahren wiedergegebenen leicht melancholischen Charakter. Obschon Einflüsse anderer Porträts erkennbar sind, handelt es sich bei dem vorliegenden Bildnis um eine eigenständige Komposition. Am nächsten steht das Bild einem um 1599/1600 gemalten ganzfigurigen Porträt des Dargestellten von Frans Pourbus d. J. (Antwerpen 1569–1622 Paris), das sich heute im Monasterio de las Descalzas Reales in Madrid befindet (Öl auf Leinwand, 226 x 131 cm, Inv.-Nr. 61221). Jedoch sind deutliche Unterschiede festzustellen. Auf dem vorliegenden Porträt ist Albrecht in voller Rüstung zu sehen, während er auf dem ganzfigurigen Porträt nur ein Bruststück trägt. Das Bruststück des Madrider Porträts scheint allerdings zur selben Rüstung gehört zu haben, die auch hier wiedergegeben ist und zu deren geätzten Schmuckelementen ein gekrönter doppelköpfiger Adler zählt – eine Anspielung auf die Macht des Hauses Habsburg. Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich offenbar um das einzige Beispiel zu handeln, bei dem dieser Harnisch als volle Rüstung dargestellt ist. Auf einer Miniatur in Houston, die sowohl mit dem vorliegenden Gemälde als auch mit dem ganzfigurigen Porträt in Madrid in Verbindung steht (Öl auf Karton, 79 x 64 mm, Museum of Fine Arts, Houston, Nr. BF.2013.3), ist der Erzherzog wie auf dem vorliegenden Gemälde in voller Rüstung dargestellt, bei der es sich jedoch um einen anderen Typus handelt. Diese mit grotesken allegorischen Emblemen geschmückte Rüstung taucht in mehreren Werkstattfassungen der Komposition auf, etwa auf dem Porträt im Amsterdamer Rijksmuseum (Öl auf Kupfer, 28 x 22,5 cm, Werkstatt Frans Pourbus II., Inv.-Nr. SK-A_509). Diese Prunkrüstung wird im Koninklijke Musea voor Kunst en Geschiedenis in Brüssel aufbewahrt. Die Rüstung des vorliegenden Porträts erscheint zum Teil auf dem Madrider Porträt sowie – wieder nur als Bruststück – auf einem Porträt Otto van Veens (Bildnis Erzherzog Albrechts von Österreich, Öl auf Leinwand, 119 x 98 cm, um 1596, Kunsthistorisches Museum, Wien), das auch von der Physiognomie her vergleichbar ist. Jede Masche der Spitze, jeder goldene Schnörkel sowie das Lichtspiel auf der Rüstung des Erzherzogs sind hier akribisch wiedergegeben. Die Beschreibung der Gesichtszüge – die etwas müden Augen mit den schweren Lidern, die vollen Habsburger Lippen, die geröteten Wangen und der Glanz auf dem Nasenrücken – geben einen versierten Künstler zu erkennen. Wir danken Sabine Craft-Giepmans, die vorgeschlagen hat, das vorliegende Gemälde der Werkstatt des jungen Hofmalers Frans Pourbus zuzuweisen. Frans Pourbus d. J. der beim Tod seines Vaters erst zwölf Jahre alt war, wurde 1591 Meister der Antwerpener Lukasgilde. 1599 wurde er zum Hofmaler der Statthalter in Brüssel ernannt. Kurz danach rief ihn Vincenzo I. Gonzaga als Hofmaler nach Mantua, wo er mit Peter Paul Rubens zusammenarbeitete. Das vorliegende Gemälde müsste demnach zwischen 1599 und 1600 entstanden sein, als Pourbus nach Mantua aufbrach. Dies würde auch mit der stilistischen Entwicklung des Künstlers übereinstimmen, dessen Malweise in dieser Zeit noch weniger international und höfisch war, wohingegen seine späteren Werke unter dem Einfluss Rubens’ und anderer Zeitgenossen entstanden. Das vorliegende Gemälde ist somit ein ausgezeichnetes Beispiel für einen Künstler, der sich hier noch weniger international gibt als in seinen späteren höfischen Porträts. Ein weiteres Beispiel dieses frühen, leicht archaisch anmutenden Stils ist das Bildnis von Prinz Philipp Wilhelm von Oranien (1554–1618) im Brustharnisch und mit dem Orden vom Goldenen Vlies, das am 21. April 2015 im Dorotheum in Wien als Lot 16 versteigert wurd

Auktionsarchiv: Los-Nr. 311 -
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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