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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1

(Berlin 1902–1968 Köln) Einklang, 1953

Schätzpreis
200.000 € - 300.000 €
ca. 226.212 $ - 339.318 $
Zuschlagspreis:
222.600 €
ca. 251.774 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1

(Berlin 1902–1968 Köln) Einklang, 1953

Schätzpreis
200.000 € - 300.000 €
ca. 226.212 $ - 339.318 $
Zuschlagspreis:
222.600 €
ca. 251.774 $
Beschreibung:

(Berlin 1902–1968 Köln) Einklang, 1953, signiert, datiert Nay 53 sowie auf Keilrahmen nochmals signiert, betitelt, datiert Nay Einklang 1953, Öl auf Leinwand, die Rückseite dunkel bemalt, 100 x 120 cm, gerahmt Provenienz: Galerie Günther Francke, München (1953) Privatsammlung, Deutschland Literatur: Aurel Scheibler, Ernst Wilhelm Nay Ernst Wilhelm Nay Werkverzeichnis der Ölgemälde, Köln 1990, Bd. 2 Nr. 670, farbige Abb. Online-Werkverzeichnis: www.ewnay.de/werkverzeichnis.html „Das Bild muss Figur haben. Figur ist Sache der Erfindung, erfundene Gestalt der Fläche. Figur erfinden, ist die Freiheit des Künstlers, sie zu genießen ist die Freiheit des Betrachters.“ Nay 1954 Das Werk Einklang von 1953 gehört in Ernst Wilhelm Nays Oeuvre zur Phase der Rhytmischen Bilder. Der 1902 geborene Ernst Wilhelm Nay zählt zu der Künstlergeneration, deren Oeuvre sich vom gegenständlichen Werk vor dem Krieg, über die Verfemung ihrer Kunst während des Krieges, zur abstrakten Kunst entwickelte. Er beherrschte es seine durchkonstruierte Theorie der Malerei in eine meisterhaft freie Setzung der Farbe umzuwandeln. Für ihn war die schöpferische Theorie niemals eine Fessel, sondern ein Regulativ und Kontrollsystem für das „Machen“ des Bildes – „Bilder kommen aus Bildern“ (Nay 1962). Mit den frühen Lofoten und Hekate Bildern bewegt sich Ernst Wilhelm Nay in den vierziger und fünfziger Jahren noch im Expressionistisch-Surrealistischen Bereich der Malerei, wobei das Figürliche immer weiter, zugunsten des Ausdrucks der reinen Farbe, in den Hintergrund drängt. Der Umzug aus dem ländlichen Taunus in das in Wiederaufbau- und Aufbruchstimmung befindliche Köln im Jahr 1951 bewirkt bei Ernst Wilhelm Nay die endgültige Befreiung von allen gegenständlichen Bildformen. Das kompositorische Prinzip steht bei der Serie der Rhythmischen Bilder, zu denen auch Einklang zählt, ab 1952 im Vordergrund. Der bewegte Rhythmus dieser Serie drückt sich in kleineren, vereinzelt und in Relation gesetzten elementaren Farbformen aus, die von den schwarzen Linienstrukturen taktgebend umspielt werden. Die Primärfarben Blau, Gelb und Rot bilden den Auftakt bei Einklang im oberen linken Bilddrittel. Die auf die Fläche getupften roten ovalen Formen treffen auf ein kaltes Grün das durch den schwarzen Tupfen mittig wiederum in Verbindung mit den zwei dunkelblauen Farbformen steht. Unterstrichen wird die Verbindung durch das durchlaufende schwarze Liniengefüge. Das Goldocker ist das verbindende Element der kalten und warmen Farben und verknüpft die einzelnen Form- und Farbelemente miteinander. Die auf die schwarzen Flächen aufgelegten kleinteiligen weißen Strichformen führen zu kurzzeitiger Beunruhigung der Komposition, ähnlich einem Staccato in der Musik. Durch die intensive Auseinandersetzung mit klassischer aber auch progressiver Musik, tritt das Improvisatorische Element immer weiter in den Hintergrund, die Staffelung des Flächenreliefs erfolgt durch strenge Komposition. Der Gestaltwert der Farbe, der Titel von Nays theoretischem Manifest von 1955, spielt in seinen rhythmischen Bildern eine ausschlaggebende Rolle. Der erste Farbtupfen, den Nay setzt, macht aus der Fläche einen Grund, kommt ein zweiter hinzu wird der Illusionswert der Farbe sichtbar. Über seine Arbeiten zu Beginn der fünfziger Jahre schreibt Nay 1955 in seinem Manifest: „Warm und Kalt stehen sich im Verhältnis 3:2 gegenüber. … die Balance der gesamten Farbfläche entwickelt sich durch Greifen und Hinübergreifen der Farben zu einander. Eine Farbkomposition entsteht.“

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1
Auktion:
Datum:
27.11.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(Berlin 1902–1968 Köln) Einklang, 1953, signiert, datiert Nay 53 sowie auf Keilrahmen nochmals signiert, betitelt, datiert Nay Einklang 1953, Öl auf Leinwand, die Rückseite dunkel bemalt, 100 x 120 cm, gerahmt Provenienz: Galerie Günther Francke, München (1953) Privatsammlung, Deutschland Literatur: Aurel Scheibler, Ernst Wilhelm Nay Ernst Wilhelm Nay Werkverzeichnis der Ölgemälde, Köln 1990, Bd. 2 Nr. 670, farbige Abb. Online-Werkverzeichnis: www.ewnay.de/werkverzeichnis.html „Das Bild muss Figur haben. Figur ist Sache der Erfindung, erfundene Gestalt der Fläche. Figur erfinden, ist die Freiheit des Künstlers, sie zu genießen ist die Freiheit des Betrachters.“ Nay 1954 Das Werk Einklang von 1953 gehört in Ernst Wilhelm Nays Oeuvre zur Phase der Rhytmischen Bilder. Der 1902 geborene Ernst Wilhelm Nay zählt zu der Künstlergeneration, deren Oeuvre sich vom gegenständlichen Werk vor dem Krieg, über die Verfemung ihrer Kunst während des Krieges, zur abstrakten Kunst entwickelte. Er beherrschte es seine durchkonstruierte Theorie der Malerei in eine meisterhaft freie Setzung der Farbe umzuwandeln. Für ihn war die schöpferische Theorie niemals eine Fessel, sondern ein Regulativ und Kontrollsystem für das „Machen“ des Bildes – „Bilder kommen aus Bildern“ (Nay 1962). Mit den frühen Lofoten und Hekate Bildern bewegt sich Ernst Wilhelm Nay in den vierziger und fünfziger Jahren noch im Expressionistisch-Surrealistischen Bereich der Malerei, wobei das Figürliche immer weiter, zugunsten des Ausdrucks der reinen Farbe, in den Hintergrund drängt. Der Umzug aus dem ländlichen Taunus in das in Wiederaufbau- und Aufbruchstimmung befindliche Köln im Jahr 1951 bewirkt bei Ernst Wilhelm Nay die endgültige Befreiung von allen gegenständlichen Bildformen. Das kompositorische Prinzip steht bei der Serie der Rhythmischen Bilder, zu denen auch Einklang zählt, ab 1952 im Vordergrund. Der bewegte Rhythmus dieser Serie drückt sich in kleineren, vereinzelt und in Relation gesetzten elementaren Farbformen aus, die von den schwarzen Linienstrukturen taktgebend umspielt werden. Die Primärfarben Blau, Gelb und Rot bilden den Auftakt bei Einklang im oberen linken Bilddrittel. Die auf die Fläche getupften roten ovalen Formen treffen auf ein kaltes Grün das durch den schwarzen Tupfen mittig wiederum in Verbindung mit den zwei dunkelblauen Farbformen steht. Unterstrichen wird die Verbindung durch das durchlaufende schwarze Liniengefüge. Das Goldocker ist das verbindende Element der kalten und warmen Farben und verknüpft die einzelnen Form- und Farbelemente miteinander. Die auf die schwarzen Flächen aufgelegten kleinteiligen weißen Strichformen führen zu kurzzeitiger Beunruhigung der Komposition, ähnlich einem Staccato in der Musik. Durch die intensive Auseinandersetzung mit klassischer aber auch progressiver Musik, tritt das Improvisatorische Element immer weiter in den Hintergrund, die Staffelung des Flächenreliefs erfolgt durch strenge Komposition. Der Gestaltwert der Farbe, der Titel von Nays theoretischem Manifest von 1955, spielt in seinen rhythmischen Bildern eine ausschlaggebende Rolle. Der erste Farbtupfen, den Nay setzt, macht aus der Fläche einen Grund, kommt ein zweiter hinzu wird der Illusionswert der Farbe sichtbar. Über seine Arbeiten zu Beginn der fünfziger Jahre schreibt Nay 1955 in seinem Manifest: „Warm und Kalt stehen sich im Verhältnis 3:2 gegenüber. … die Balance der gesamten Farbfläche entwickelt sich durch Greifen und Hinübergreifen der Farben zu einander. Eine Farbkomposition entsteht.“

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1
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Datum:
27.11.2018
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