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Auktionsarchiv: Los-Nr. 46

Bedeutende Bildplatte "Zeus wird von Hera auf dem Berg Ida eingeschläfert"

Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 21.656 $ - 32.485 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 46

Bedeutende Bildplatte "Zeus wird von Hera auf dem Berg Ida eingeschläfert"

Schätzpreis
20.000 € - 30.000 €
ca. 21.656 $ - 32.485 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Bedeutende Bildplatte "Zeus wird von Hera auf dem Berg Ida eingeschläfert" Porzellan, farbiger Aufglasurdekor. Rund. Unten im Bildfeld signiert "Weixelbaum pinx." Auf der unglasierten Rückseite schwach erkennbare Blaumarke Bindenschild, Jahresstempel 808, Drehernummer 6 für Peter Scherer. D 33, mit modernem Holzrahmen D 47,8 cm. Wien, Kaiserliche Manufaktur unter Konrad von Sorgenthal, 1808, bemalt von Johann Weichselbaum.Die äußerst fein gemalte Porzellanplatte kopiert das Gemälde von Andries Cornelis Lens (1739 - 1822), das 1775 für M. de la Ferté in Paris gemalt wurde und seit 1783 in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien nachweisbar ist (Inv.Nr. 1367). 1803 entstand ein Punktierstich von Karl Hermann Pfeiffer nach dem Gemälde von Lens. Johann Weichselbaum (1752 - 1840) besuchte die Wiener Akademie und war Schüler von Heinrich Friedrich Füger 1772 trat er als Dessin- und Figurenmaler in die Dienste der Porzellanmanufaktur. 1784 wurde er Obermaler und 1797 Obermaler der Historienmalerei. Feine Nuancen Claudia Lehner-Jobst Zur Grundausrüstung einer Malerin oder eines Malers gehört an erster Stelle eine brauchbare Palette. Schließlich kommt eine großzügige Auswahl an mischbaren Farben einem Musenkuss gleich. In der Porzellanmalerei sind darüber hinaus beträchtliche materialtechnische Hürden zu überwinden, bevor sich die Kunst entfalten kann. Schmelzfarben müssen die hohen Temperaturen des Brennvorgangs aushalten und dabei ihren eigentlichen Farbton und Glanz entwickeln. Sie verbinden sich untrennbar mit der Glasur, so bleibt ihre Pracht für alle Zeiten lichtbeständig konserviert. Die Entwicklung geeigneter Schmelzfarben aus Mineraloxiden gehört seit der Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur im Jahr 1718 zu den wichtigsten Aufgaben ihrer Arkanisten, den Wissenden und Hütern der geheimen Rezepturen. Bereits im November 1719 berichtete der sächsische Gesandte in Wien, Christian Anacker, dem Meißener Inspektor Johann Melchior Steinbrück über die Fortschritte des argwöhnisch beobachteten Privatunternehmens vor den Toren der kaiserlichen Residenzstadt. Die ersten Porzellanmalereien in Kobaltblau unter der Glasur sollen dem Gründer Claudius Innocentius du Paquier demnach in einer Feinheit gelungen sein, wie sie zuvor nur von ostasiatischem Porzellan bekannt waren. Spätestens 1725 waren die Grundfarben und ihre Mischungen perfektioniert. Das Interesse Meißens an der neuen Konkurrenz war sehr hoch, zumal ein 1718 aus Sachsen nach Österreich „desertierter“ Mitarbeiter, Samuel Stöltzel, nun die Wiener Geheimnisse kannte. So erwartete man 1720 seine heimliche Rückkehr mit Ungeduld, „ ... denn vorhero wusste man in Sachßen nicht, was blau, grün und roth etc. auf das Porcelain wäre.“ Die Wiener Manufaktur konnte ihr Spektrum erstaunlich schnell erweitern. Die Blumendekore, monochromen Landschaften und bunten Genreszenen sowie die subtile Staffierung der Figuren aus der kaiserlichen Zeit unter Maria Theresia erforderten neue Farbnuancen (Lots 1, 4, 5, 9, 49-52). Im Bereich der Service und Déjeuners hielt eine Vorliebe für mutige Farbkraft Einzug, inspiriert durch das Service mit dem grünen Band, welches Maria Theresia von Ludwig XV. im Jahr 1758 als diplomatisches Geschenk zur Besiegelung ihrer neuen Allianz erhalten hatte. Besonders reizvoll ist die Bemalung von Déjeuners in der Art von chiné, jenen hochmodischen Stoffmustern, welche auch die Damenroben nach der Mitte des 18. Jahrhunderts zierten (Lots 2 und 3). Zu den Stärken der Wiener Manufaktur gehörte ein famoser „lustre“ (Glanz) der Farben, welcher unter der Direktion des von Kaiser Joseph II. im Jahr 1784 eingesetzten Ökonomen Conrad von Sorgenthal (1733-1805) vollendet wurde. Sorgenthal richtete 1786 eine Malereischule ein und ließ seine Künstler akademisch ausbilden. Ganz im Zeichen der Aufklärung förderte Sorgenthal die Erweckung des „Genies“, indem er neben historischen und philosophischen Publikationen auch stets neueste Stichvorlagen und illustrierte Bände

Auktionsarchiv: Los-Nr. 46
Auktion:
Datum:
16.05.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Bedeutende Bildplatte "Zeus wird von Hera auf dem Berg Ida eingeschläfert" Porzellan, farbiger Aufglasurdekor. Rund. Unten im Bildfeld signiert "Weixelbaum pinx." Auf der unglasierten Rückseite schwach erkennbare Blaumarke Bindenschild, Jahresstempel 808, Drehernummer 6 für Peter Scherer. D 33, mit modernem Holzrahmen D 47,8 cm. Wien, Kaiserliche Manufaktur unter Konrad von Sorgenthal, 1808, bemalt von Johann Weichselbaum.Die äußerst fein gemalte Porzellanplatte kopiert das Gemälde von Andries Cornelis Lens (1739 - 1822), das 1775 für M. de la Ferté in Paris gemalt wurde und seit 1783 in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien nachweisbar ist (Inv.Nr. 1367). 1803 entstand ein Punktierstich von Karl Hermann Pfeiffer nach dem Gemälde von Lens. Johann Weichselbaum (1752 - 1840) besuchte die Wiener Akademie und war Schüler von Heinrich Friedrich Füger 1772 trat er als Dessin- und Figurenmaler in die Dienste der Porzellanmanufaktur. 1784 wurde er Obermaler und 1797 Obermaler der Historienmalerei. Feine Nuancen Claudia Lehner-Jobst Zur Grundausrüstung einer Malerin oder eines Malers gehört an erster Stelle eine brauchbare Palette. Schließlich kommt eine großzügige Auswahl an mischbaren Farben einem Musenkuss gleich. In der Porzellanmalerei sind darüber hinaus beträchtliche materialtechnische Hürden zu überwinden, bevor sich die Kunst entfalten kann. Schmelzfarben müssen die hohen Temperaturen des Brennvorgangs aushalten und dabei ihren eigentlichen Farbton und Glanz entwickeln. Sie verbinden sich untrennbar mit der Glasur, so bleibt ihre Pracht für alle Zeiten lichtbeständig konserviert. Die Entwicklung geeigneter Schmelzfarben aus Mineraloxiden gehört seit der Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur im Jahr 1718 zu den wichtigsten Aufgaben ihrer Arkanisten, den Wissenden und Hütern der geheimen Rezepturen. Bereits im November 1719 berichtete der sächsische Gesandte in Wien, Christian Anacker, dem Meißener Inspektor Johann Melchior Steinbrück über die Fortschritte des argwöhnisch beobachteten Privatunternehmens vor den Toren der kaiserlichen Residenzstadt. Die ersten Porzellanmalereien in Kobaltblau unter der Glasur sollen dem Gründer Claudius Innocentius du Paquier demnach in einer Feinheit gelungen sein, wie sie zuvor nur von ostasiatischem Porzellan bekannt waren. Spätestens 1725 waren die Grundfarben und ihre Mischungen perfektioniert. Das Interesse Meißens an der neuen Konkurrenz war sehr hoch, zumal ein 1718 aus Sachsen nach Österreich „desertierter“ Mitarbeiter, Samuel Stöltzel, nun die Wiener Geheimnisse kannte. So erwartete man 1720 seine heimliche Rückkehr mit Ungeduld, „ ... denn vorhero wusste man in Sachßen nicht, was blau, grün und roth etc. auf das Porcelain wäre.“ Die Wiener Manufaktur konnte ihr Spektrum erstaunlich schnell erweitern. Die Blumendekore, monochromen Landschaften und bunten Genreszenen sowie die subtile Staffierung der Figuren aus der kaiserlichen Zeit unter Maria Theresia erforderten neue Farbnuancen (Lots 1, 4, 5, 9, 49-52). Im Bereich der Service und Déjeuners hielt eine Vorliebe für mutige Farbkraft Einzug, inspiriert durch das Service mit dem grünen Band, welches Maria Theresia von Ludwig XV. im Jahr 1758 als diplomatisches Geschenk zur Besiegelung ihrer neuen Allianz erhalten hatte. Besonders reizvoll ist die Bemalung von Déjeuners in der Art von chiné, jenen hochmodischen Stoffmustern, welche auch die Damenroben nach der Mitte des 18. Jahrhunderts zierten (Lots 2 und 3). Zu den Stärken der Wiener Manufaktur gehörte ein famoser „lustre“ (Glanz) der Farben, welcher unter der Direktion des von Kaiser Joseph II. im Jahr 1784 eingesetzten Ökonomen Conrad von Sorgenthal (1733-1805) vollendet wurde. Sorgenthal richtete 1786 eine Malereischule ein und ließ seine Künstler akademisch ausbilden. Ganz im Zeichen der Aufklärung förderte Sorgenthal die Erweckung des „Genies“, indem er neben historischen und philosophischen Publikationen auch stets neueste Stichvorlagen und illustrierte Bände

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Datum:
16.05.2020
Auktionshaus:
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+49 (0)221 9257290
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