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Auktionsarchiv: Los-Nr. 255

Battista dell’Angolo del Moro

Alte Meister II
22.10.2019
Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 33.404 $ - 44.538 $
Zuschlagspreis:
37.800 €
ca. 42.089 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 255

Battista dell’Angolo del Moro

Alte Meister II
22.10.2019
Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 33.404 $ - 44.538 $
Zuschlagspreis:
37.800 €
ca. 42.089 $
Beschreibung:

(Verona um 1514–1574 Venedig) Mars und Venus mit Amor, Öl auf Leinwand, 119,5 x 205,3 cm, gerahmt Provenienz: Palazzo Papafava, Venedig; Geschenk von Sir James Wright an den 3. Earl von Bute, 1767 (als Tizian); verkauft an Sir James Lowther Bt., den späteren 1. Earl of Lowther (1736–1802); im Erbgang an dessen Cousin und Erben William, den 2. Viscount Lowther und späteren 1. Earl of Lonsdale der zweiten Linie; Weitergabe im Erbgang, Lowther Castle, bis zum Verkauf 1947 (als Tizian); Auktion, Christie’s, London, 15. Dezember 1950, Lot 119 (als Tizian, unverkauft); Auktion, Christie’s, London, 11. Dezember 1987, Lot 155 (als Besitz einer Adeligen / Battista del Moro); Kunsthandel Algranti-Semenzato, Italien, März 1988?; Privatsammlung, Italien; Kunsthandel, London; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung an Battista del Moro nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt hat. Unter einem zinnoberroten Vorhang ist Venus, die Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit, auf einer intimen Liegestatt gebettet. Über ihre Schönheit und hingebungsvolle Natur können keinerlei Zweifel aufkommen, hat sie der Künstler doch mit allen typischen Attributen der Renaissance, die man dem Idealbild einer Frau zuschrieb (helles Haar, blasse Haut, kräftige, wohlgeformte Gestalt), dargestellt; zudem hat er der Göttin zwei Figuren zur Seite gestellt, die ihre unterschiedlichen Arten der Liebe (sinnliche und mütterliche Liebe) verkörpern. Links ist Mars, der Gott des Krieges, mit Helm, Rüstung, Schild und Schwert dargestellt: Er steht für die ehebrecherische Verbindung der Göttin, die Jupiter eigentlich Vulcanus, dem Gott des Feuers und der Schmiede, zur Frau gegeben hatte. Rechts hingegen erscheint Amor, der der Verbindung von Venus und Mars entsprungen ist. Das Gemälde galt als ein Werk Tizians, der für seine Interpretationen der Spielarten der Liebe der Göttin Venus und seine mythologischen Darstellungen berühmt war. Das Werk wurde später Battista d’Angolo, gen. del Moro, zugeschrieben. Del Moro war Freskant, Tafelmaler, Zeichner und Stecher; seine Lebensgeschichte liegt, vor allem, was die ersten zehn Jahre seiner Laufbahn betrifft, noch im Ungewissen. Der Hilfsname „del Moro“ stammt vom Schwiegervater und vermutlichen (ersten) Lehrmeister des Malers, Francesco India, gen. „Il Torbido“ oder „Il Moro“, mit dem man ihn gelegentlich verwechselt. Man weiß nicht, ob der Künstler die Grundlagen der Malerei von seinem Vater erlernte (von dem keine Werke bekannt sind); sicher ist, dass er ab 1534 mit Francesco India, gen. „Il Torbido“, zusammenarbeitete und dass er dabei dem älteren Meister unterstand. Von den ersten Jahren kennt man nur kleinere Aufträge, etwa die Mitarbeit an Freskendekorationen im Dom von Verona nach den Kartons Giulio Romanos. Der junge Künstler lässt eine eindeutige stilistische Orientierung in Richtung Mantua, zwischen Giulio Romano und Primaticcio, erkennen. Später gesellte sich dazu noch der Einfluss Parmigianinos, dessen Werke ihm höchstwahrscheinlich durch die Zeichnungen des Meisters bekannt waren, die damals im Veneto im Umlauf waren. Nachdem sein Lehrmeister Francesco India 1546 nach Venedig aufgebrochen war, führte del Moro zahlreiche Werke selbstständig aus, darunter Fresken, das Alighieri-Altarbild für San Fermo in Verona mit einer Madonna mit Kind und vier Heiligen sowie 1552 die Maria Magdalena für den Dom von Mantua. 1556 ging auch er nach Venedig, wo er ungefähr ein Jahrzehnt lebte und zwischen Venedig und Verona pendelte, wo er weiterhin tätig war. Während der beiden letzten Jahrzehnte seines Schaffens hatte del Moro die Gelegenheit, die Werke von Paolo Veronese und Giovanni Battista Zelotti zu studieren, und möglicherweise machte er sich auch mit den Stichen Domenico Campagnolas vertraut (möglicherweise wurde sein „Tizianismus“ über diesen in Padua bis 1564 tätigen Künstler vermittelt). In den 1550er-Jahren arbeitete er insbesondere mit Zelotti in der

Auktionsarchiv: Los-Nr. 255
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Verona um 1514–1574 Venedig) Mars und Venus mit Amor, Öl auf Leinwand, 119,5 x 205,3 cm, gerahmt Provenienz: Palazzo Papafava, Venedig; Geschenk von Sir James Wright an den 3. Earl von Bute, 1767 (als Tizian); verkauft an Sir James Lowther Bt., den späteren 1. Earl of Lowther (1736–1802); im Erbgang an dessen Cousin und Erben William, den 2. Viscount Lowther und späteren 1. Earl of Lonsdale der zweiten Linie; Weitergabe im Erbgang, Lowther Castle, bis zum Verkauf 1947 (als Tizian); Auktion, Christie’s, London, 15. Dezember 1950, Lot 119 (als Tizian, unverkauft); Auktion, Christie’s, London, 11. Dezember 1987, Lot 155 (als Besitz einer Adeligen / Battista del Moro); Kunsthandel Algranti-Semenzato, Italien, März 1988?; Privatsammlung, Italien; Kunsthandel, London; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung an Battista del Moro nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original bestätigt hat. Unter einem zinnoberroten Vorhang ist Venus, die Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit, auf einer intimen Liegestatt gebettet. Über ihre Schönheit und hingebungsvolle Natur können keinerlei Zweifel aufkommen, hat sie der Künstler doch mit allen typischen Attributen der Renaissance, die man dem Idealbild einer Frau zuschrieb (helles Haar, blasse Haut, kräftige, wohlgeformte Gestalt), dargestellt; zudem hat er der Göttin zwei Figuren zur Seite gestellt, die ihre unterschiedlichen Arten der Liebe (sinnliche und mütterliche Liebe) verkörpern. Links ist Mars, der Gott des Krieges, mit Helm, Rüstung, Schild und Schwert dargestellt: Er steht für die ehebrecherische Verbindung der Göttin, die Jupiter eigentlich Vulcanus, dem Gott des Feuers und der Schmiede, zur Frau gegeben hatte. Rechts hingegen erscheint Amor, der der Verbindung von Venus und Mars entsprungen ist. Das Gemälde galt als ein Werk Tizians, der für seine Interpretationen der Spielarten der Liebe der Göttin Venus und seine mythologischen Darstellungen berühmt war. Das Werk wurde später Battista d’Angolo, gen. del Moro, zugeschrieben. Del Moro war Freskant, Tafelmaler, Zeichner und Stecher; seine Lebensgeschichte liegt, vor allem, was die ersten zehn Jahre seiner Laufbahn betrifft, noch im Ungewissen. Der Hilfsname „del Moro“ stammt vom Schwiegervater und vermutlichen (ersten) Lehrmeister des Malers, Francesco India, gen. „Il Torbido“ oder „Il Moro“, mit dem man ihn gelegentlich verwechselt. Man weiß nicht, ob der Künstler die Grundlagen der Malerei von seinem Vater erlernte (von dem keine Werke bekannt sind); sicher ist, dass er ab 1534 mit Francesco India, gen. „Il Torbido“, zusammenarbeitete und dass er dabei dem älteren Meister unterstand. Von den ersten Jahren kennt man nur kleinere Aufträge, etwa die Mitarbeit an Freskendekorationen im Dom von Verona nach den Kartons Giulio Romanos. Der junge Künstler lässt eine eindeutige stilistische Orientierung in Richtung Mantua, zwischen Giulio Romano und Primaticcio, erkennen. Später gesellte sich dazu noch der Einfluss Parmigianinos, dessen Werke ihm höchstwahrscheinlich durch die Zeichnungen des Meisters bekannt waren, die damals im Veneto im Umlauf waren. Nachdem sein Lehrmeister Francesco India 1546 nach Venedig aufgebrochen war, führte del Moro zahlreiche Werke selbstständig aus, darunter Fresken, das Alighieri-Altarbild für San Fermo in Verona mit einer Madonna mit Kind und vier Heiligen sowie 1552 die Maria Magdalena für den Dom von Mantua. 1556 ging auch er nach Venedig, wo er ungefähr ein Jahrzehnt lebte und zwischen Venedig und Verona pendelte, wo er weiterhin tätig war. Während der beiden letzten Jahrzehnte seines Schaffens hatte del Moro die Gelegenheit, die Werke von Paolo Veronese und Giovanni Battista Zelotti zu studieren, und möglicherweise machte er sich auch mit den Stichen Domenico Campagnolas vertraut (möglicherweise wurde sein „Tizianismus“ über diesen in Padua bis 1564 tätigen Künstler vermittelt). In den 1550er-Jahren arbeitete er insbesondere mit Zelotti in der

Auktionsarchiv: Los-Nr. 255
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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