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Auktionsarchiv: Los-Nr. 404

Zylinderbüro von David Roentgen

Schätzpreis
180.000 € - 200.000 €
ca. 212.684 $ - 236.315 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 404

Zylinderbüro von David Roentgen

Schätzpreis
180.000 € - 200.000 €
ca. 212.684 $ - 236.315 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Zylinderbüro von David Roentgen Zitronenholz, Mahagoni, Buchs, Birne, Nuss, Ahorn und gefärbte Hölzer auf Eiche und Weichholz, goldgeprägtes Leder (ersetzt), vergoldete Bronze- und Messingbeschläge. Zarge mit Kniehöhle und fünf optischen Schüben auf abschraubbaren, verjüngten Vierkantbeinen. Die beiden seitlichen Schubreihen nach außen aufklappbar, dahinter jeweils zwei weitere Schübe. Der Zylinder durch Herausziehen der Platte zu öffnen, dahinter eine Bogenarchitektur, drei Schübe hinter den Treppen, mittels Federmechanismus zu öffnen. Analog drei Gesimsschübe, die beiden äußeren mit Knopfgriffen, der mittlere mit Schloss, mit seiner überstehenden Front die Seitenschübe verriegelnd. Auf dem Blatt umlaufende Galerie aus Furnier und gesägtem durchbrochenem Messing. Ungewöhnliche Furniergestaltung mit Blenden aus Rosen- und Ebenholz, kontrastierend zu den vergoldeten milleraie-Bändern. Auf dem Zylinder eine äußerst fein intarsierte chinoise Gartenlandschaft mit sieben großen Figuren, alle Konturen und Schattierungen markettiert. Restauriert. H 129, B 119, T 66 cm. Aus der Pariser Roentgen-Werkstatt, um 1780 - 85.Die Chinoiserie findet sich in gleicher Form auf mehreren ähnlichen Möbeln. Zumindest das zentrale Motiv ist auf eine Vorlage von Jean Pillement zurückzuführen, wurde von Januarius Zick (1730 - 1797) für die Neuwieder Werkstatt interpretiert und gezeichnet, die Werkszeichnung ist vermutlich Johannes Juncker zuzuschreiben. Als das bedeutendste Möbel mit diesem Motiv könnte das Zylinderbureau mit Aufsatz in der Sammlung Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen Berlin (Inv.Nr. 1910,49) bezeichnet werden. Die französische Königin Marie Antoinette soll es 1779 Papst Pius VI. geschenkt haben. Ein weiteres Zylinderbüro mit derselben Chinoiserie befindet sich in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art New York (acc.no. 41.82). Und ein früherer Rollschreibtisch mit dem Motiv steht im Residenzmuseum München. Das hier vorgestellte Möbel ist in der unmittelbaren Nachfolge dieser Stücke zu sehen, wie diese ein Unikatmöbel mit einem hohen Prestigeanspruch. Die Sammlung Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen Berlin, besitzt auch ein Zylinderbüro (Inv.Nr. W-1989,40), das in den Zusammenhang mit der Pariser Produktion von David Roentgen gesetzt wird. Während Greber 1948 das Pariser Kapitel noch mit Slogan "Frankreichs Ebenisten überboten" betitelt, beschreibt Achim Stiegel 2007 die Schwierigkeiten, die David hatte, als er in der französischen Hauptstadt als Ebenist Fuß fassen wollte. „Seit seinem erfolgreichen Pariser Auftritt im Frühjahr 1779 trug David Roentgen den prestigevollen Titel eines „Mécanicien privilégié du Roi et de la Reine“. Schon im Frühsommer schickte er ein weitere „Parthie neuer Arbeit“ in die Stadt, richtete ein Warenlager ein und stellte ihm als Geschäftsführer seinen „comis“ Johann Gottlieb Frost voran. Obwohl David Roentgen im Verlauf des Jahres eine bedeutende Anzahl auch bestellter Stücke an den König und die Königin verkaufte und er mit dem österreichischen Gesandten Mercy d'Argenteau über sehr gute Kontakte verfügte, führten seine diplomatischen Bemühungen nicht zu dem erhofften Privileg, seine Möbel gegen den Widerstand der Pariser Ebenisten ohne „schwere Kosten“ nach Paris einführen und in der Stadt verkaufen zu können. Eine vorübergehende Lösung bot der Verkauf in Kommission bei dem Händler Brébant in der Rue St. Martin, einem der Luxuswarenhändler (Merchands-Merciers) der Stadt. Im Mai 1780 erwarb David Roentgen für nahezu 1.000 Livres (ca. 330 Gulden) das kostspielige Meisterrecht der Pariser Gilde der Ebenisten und konnte fortan seine Möbel unter eigenem Namen verkaufen. Wie eine Anzeige vom Januar 1781 und seine Visitenkarte belegen, führte er sein Geschäft in der Rue de Grenelle nahe der vornehmen St. Honoré und offerierte dort ein umfangreiches Sortiment: „Schreibtische verschiedener Formen, Kabinettsessel, Toilettentische, Geldschränke, Mechanismen, Klaviere, Quadrilletische, Tricktracktische und ande

Auktionsarchiv: Los-Nr. 404
Auktion:
Datum:
13.11.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Zylinderbüro von David Roentgen Zitronenholz, Mahagoni, Buchs, Birne, Nuss, Ahorn und gefärbte Hölzer auf Eiche und Weichholz, goldgeprägtes Leder (ersetzt), vergoldete Bronze- und Messingbeschläge. Zarge mit Kniehöhle und fünf optischen Schüben auf abschraubbaren, verjüngten Vierkantbeinen. Die beiden seitlichen Schubreihen nach außen aufklappbar, dahinter jeweils zwei weitere Schübe. Der Zylinder durch Herausziehen der Platte zu öffnen, dahinter eine Bogenarchitektur, drei Schübe hinter den Treppen, mittels Federmechanismus zu öffnen. Analog drei Gesimsschübe, die beiden äußeren mit Knopfgriffen, der mittlere mit Schloss, mit seiner überstehenden Front die Seitenschübe verriegelnd. Auf dem Blatt umlaufende Galerie aus Furnier und gesägtem durchbrochenem Messing. Ungewöhnliche Furniergestaltung mit Blenden aus Rosen- und Ebenholz, kontrastierend zu den vergoldeten milleraie-Bändern. Auf dem Zylinder eine äußerst fein intarsierte chinoise Gartenlandschaft mit sieben großen Figuren, alle Konturen und Schattierungen markettiert. Restauriert. H 129, B 119, T 66 cm. Aus der Pariser Roentgen-Werkstatt, um 1780 - 85.Die Chinoiserie findet sich in gleicher Form auf mehreren ähnlichen Möbeln. Zumindest das zentrale Motiv ist auf eine Vorlage von Jean Pillement zurückzuführen, wurde von Januarius Zick (1730 - 1797) für die Neuwieder Werkstatt interpretiert und gezeichnet, die Werkszeichnung ist vermutlich Johannes Juncker zuzuschreiben. Als das bedeutendste Möbel mit diesem Motiv könnte das Zylinderbureau mit Aufsatz in der Sammlung Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen Berlin (Inv.Nr. 1910,49) bezeichnet werden. Die französische Königin Marie Antoinette soll es 1779 Papst Pius VI. geschenkt haben. Ein weiteres Zylinderbüro mit derselben Chinoiserie befindet sich in der Sammlung The Metropolitan Museum of Art New York (acc.no. 41.82). Und ein früherer Rollschreibtisch mit dem Motiv steht im Residenzmuseum München. Das hier vorgestellte Möbel ist in der unmittelbaren Nachfolge dieser Stücke zu sehen, wie diese ein Unikatmöbel mit einem hohen Prestigeanspruch. Die Sammlung Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen Berlin, besitzt auch ein Zylinderbüro (Inv.Nr. W-1989,40), das in den Zusammenhang mit der Pariser Produktion von David Roentgen gesetzt wird. Während Greber 1948 das Pariser Kapitel noch mit Slogan "Frankreichs Ebenisten überboten" betitelt, beschreibt Achim Stiegel 2007 die Schwierigkeiten, die David hatte, als er in der französischen Hauptstadt als Ebenist Fuß fassen wollte. „Seit seinem erfolgreichen Pariser Auftritt im Frühjahr 1779 trug David Roentgen den prestigevollen Titel eines „Mécanicien privilégié du Roi et de la Reine“. Schon im Frühsommer schickte er ein weitere „Parthie neuer Arbeit“ in die Stadt, richtete ein Warenlager ein und stellte ihm als Geschäftsführer seinen „comis“ Johann Gottlieb Frost voran. Obwohl David Roentgen im Verlauf des Jahres eine bedeutende Anzahl auch bestellter Stücke an den König und die Königin verkaufte und er mit dem österreichischen Gesandten Mercy d'Argenteau über sehr gute Kontakte verfügte, führten seine diplomatischen Bemühungen nicht zu dem erhofften Privileg, seine Möbel gegen den Widerstand der Pariser Ebenisten ohne „schwere Kosten“ nach Paris einführen und in der Stadt verkaufen zu können. Eine vorübergehende Lösung bot der Verkauf in Kommission bei dem Händler Brébant in der Rue St. Martin, einem der Luxuswarenhändler (Merchands-Merciers) der Stadt. Im Mai 1780 erwarb David Roentgen für nahezu 1.000 Livres (ca. 330 Gulden) das kostspielige Meisterrecht der Pariser Gilde der Ebenisten und konnte fortan seine Möbel unter eigenem Namen verkaufen. Wie eine Anzeige vom Januar 1781 und seine Visitenkarte belegen, führte er sein Geschäft in der Rue de Grenelle nahe der vornehmen St. Honoré und offerierte dort ein umfangreiches Sortiment: „Schreibtische verschiedener Formen, Kabinettsessel, Toilettentische, Geldschränke, Mechanismen, Klaviere, Quadrilletische, Tricktracktische und ande

Auktionsarchiv: Los-Nr. 404
Auktion:
Datum:
13.11.2020
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
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+49 (0)221 9257290
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