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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1004

Pechstein, Max

Schätzpreis
12.000 €
ca. 13.345 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1004

Pechstein, Max

Schätzpreis
12.000 €
ca. 13.345 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Zwickau, 1881 - Berlin, 1955
35,5x49,5cm,o.R.
Dorfstraße in Nidden mit blühenden Bäumen und arbeitendem Bauernpaar, 1919. Aquarell und Tuschpinselzeichnung auf festem Velin. In Bleistift unten rechts signiert und datiert.
Die Echtheit des Werkes wurde von Herrn Alexander Pechstein, Dobersdorf, bestätigt. Das Werk wird in der Dokumentation der Werke von Max Pechstein aufgeführt. Wir danken Herrn Alexander Pechstein für die freundliche wissenschaftliche Beratung. 1Provenienz: Stuttgarter Kunstkabinett, Stuttgart, 15. Auktion, Mai 1952, Kat.-Nr. 2359. - Privatsammlung, Heidelberg. - Privatsammlung, Baden-Württemberg, durch Erbschaft erhalten. 1Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg im Frühjahr 1917 verbrachte Max Pechstein den Sommer 1919 in Nidden. Dies war sein vierter Aufenthalt dort. "Im Frühjahr 1919 begab ich mich nach Nidden hinauf, bangen Herzens, inwieweit ich droben auf der Kurischen Nehrung noch für einen Maler erträgliche Zustände vorfinden würde. Bang auch vor dem Wiedersehen mit der Landschaft und den Menschen, die ich 1909 als ein für mich fruchtbares Neuland entdeckt hatte". . "Ich musste mir mein Handwerk mühselig aus dem Gedächtnis zusammensuchen. So entstanden die ersten neuen Arbeiten, etwas unbeholfen, zögernd und eckiger in der Form, bis mich die ungebundene Freiheit, die doch noch vorhanden war, wieder vollkommen in Besitz nahm. . Alles ersäuft bei mir in Farben, mein Gehirn ist nur mit Bildern gefüllt und jagt mich die Idee des zu malenden von einem Ort zum anderen, bereits 8 Uhr Abend sinke (ich) todmüde ins Bett, und dabei habe ich noch Berge zu bewältigen / währe es möglich, müsste ich ununterbrochen 3 Jahr(e) hier sitzen und schuften, um einmal damit fertig zu werden". 1Tatsächlich schuf Max Pechstein in diesem Sommer so viele Kunstwerke wie nie zuvor. Es entstanden in diesen intensiven Arbeitsphasen an die hundert Dünen-, Wald- und Küstenlandschaften sowie eine umfangreiche Serie von Figurenbildern am Strand. 1Nach den Kriegsjahren, die das Schaffen des Künstlers unterdrückt hatten, war es Pechstein endlich wieder möglich, frei seine künstlerischen Ideen umzusetzen. Unter diesem wieder erstarkten Schaffensdrang entstand die "Dorfstraße in Nidden mit blühenden Bäumen und arbeitendem Bauernpaar". Zwei an einer Straße gelegene Häuser bilden die Szenerie für die im Vordergrund arbeitenden Personen. Der Mann holt mit seinem rechten Arm, in dem er ein Werkzeug hält, aus und wird im nächsten Moment den vor ihm sich befindenden Gegenstand bearbeiten. Die Frau scheint einen Korb zu flechten, die hinter ihr liegenden Weiden weisen darauf hin. Das Dorf in der diese Szene spielt, ist umgeben von üppiger Natur und blühenden Bäumen. Die schwere Zeit des Krieges scheint vergessen. 1Nach dem ersten Weltkrieg findet Pechstein zu einem gemäßigten Expressionismus. Die Farbigkeit wird zurückgenommen, das aggressive Rot verliert seine dominante Aussage. An dessen Stelle tritt eine Kombination von Blau, Grün und Gelb. In dem Aquarell "Dorfstaße in Nidden" verrät der locker-dynamische Farbauftrag noch etwas von dem wilden, spontanen Geist der Jahre vor dem Krieg. Doch Pechstein orientiert sich neu. Sein zukünftiges Werk wird von anderen Sehweisen bestimmt sein. 1Im darauffolgenden Sommer wird Pechstein für lange Zeit das letzte Mal in Nidden sein. In Folge des Versailler Vertrages kam die Kurische Nehrung unter alliierte Verwaltung. Für den Künstler bedeutete dies, dass er sich "erneut auf die Suche nach einem Fleck Erde begeben (musste), der nicht von Malern, Touristen und Badegästen überlaufen war." Ab April 1921 wird die Landschaft zwischen dem Leba-See und der Ostsee das neue Sommerdomizil des Künstlers.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1004
Auktion:
Datum:
20.11.2019
Auktionshaus:
Nagel Auktionen GmbH
Neckarstr. 189-191
70190 Stuttgart
Deutschland
contact@auction.de
+49 (0)711 649690
+49 (0)711 64969696
Beschreibung:

Zwickau, 1881 - Berlin, 1955
35,5x49,5cm,o.R.
Dorfstraße in Nidden mit blühenden Bäumen und arbeitendem Bauernpaar, 1919. Aquarell und Tuschpinselzeichnung auf festem Velin. In Bleistift unten rechts signiert und datiert.
Die Echtheit des Werkes wurde von Herrn Alexander Pechstein, Dobersdorf, bestätigt. Das Werk wird in der Dokumentation der Werke von Max Pechstein aufgeführt. Wir danken Herrn Alexander Pechstein für die freundliche wissenschaftliche Beratung. 1Provenienz: Stuttgarter Kunstkabinett, Stuttgart, 15. Auktion, Mai 1952, Kat.-Nr. 2359. - Privatsammlung, Heidelberg. - Privatsammlung, Baden-Württemberg, durch Erbschaft erhalten. 1Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg im Frühjahr 1917 verbrachte Max Pechstein den Sommer 1919 in Nidden. Dies war sein vierter Aufenthalt dort. "Im Frühjahr 1919 begab ich mich nach Nidden hinauf, bangen Herzens, inwieweit ich droben auf der Kurischen Nehrung noch für einen Maler erträgliche Zustände vorfinden würde. Bang auch vor dem Wiedersehen mit der Landschaft und den Menschen, die ich 1909 als ein für mich fruchtbares Neuland entdeckt hatte". . "Ich musste mir mein Handwerk mühselig aus dem Gedächtnis zusammensuchen. So entstanden die ersten neuen Arbeiten, etwas unbeholfen, zögernd und eckiger in der Form, bis mich die ungebundene Freiheit, die doch noch vorhanden war, wieder vollkommen in Besitz nahm. . Alles ersäuft bei mir in Farben, mein Gehirn ist nur mit Bildern gefüllt und jagt mich die Idee des zu malenden von einem Ort zum anderen, bereits 8 Uhr Abend sinke (ich) todmüde ins Bett, und dabei habe ich noch Berge zu bewältigen / währe es möglich, müsste ich ununterbrochen 3 Jahr(e) hier sitzen und schuften, um einmal damit fertig zu werden". 1Tatsächlich schuf Max Pechstein in diesem Sommer so viele Kunstwerke wie nie zuvor. Es entstanden in diesen intensiven Arbeitsphasen an die hundert Dünen-, Wald- und Küstenlandschaften sowie eine umfangreiche Serie von Figurenbildern am Strand. 1Nach den Kriegsjahren, die das Schaffen des Künstlers unterdrückt hatten, war es Pechstein endlich wieder möglich, frei seine künstlerischen Ideen umzusetzen. Unter diesem wieder erstarkten Schaffensdrang entstand die "Dorfstraße in Nidden mit blühenden Bäumen und arbeitendem Bauernpaar". Zwei an einer Straße gelegene Häuser bilden die Szenerie für die im Vordergrund arbeitenden Personen. Der Mann holt mit seinem rechten Arm, in dem er ein Werkzeug hält, aus und wird im nächsten Moment den vor ihm sich befindenden Gegenstand bearbeiten. Die Frau scheint einen Korb zu flechten, die hinter ihr liegenden Weiden weisen darauf hin. Das Dorf in der diese Szene spielt, ist umgeben von üppiger Natur und blühenden Bäumen. Die schwere Zeit des Krieges scheint vergessen. 1Nach dem ersten Weltkrieg findet Pechstein zu einem gemäßigten Expressionismus. Die Farbigkeit wird zurückgenommen, das aggressive Rot verliert seine dominante Aussage. An dessen Stelle tritt eine Kombination von Blau, Grün und Gelb. In dem Aquarell "Dorfstaße in Nidden" verrät der locker-dynamische Farbauftrag noch etwas von dem wilden, spontanen Geist der Jahre vor dem Krieg. Doch Pechstein orientiert sich neu. Sein zukünftiges Werk wird von anderen Sehweisen bestimmt sein. 1Im darauffolgenden Sommer wird Pechstein für lange Zeit das letzte Mal in Nidden sein. In Folge des Versailler Vertrages kam die Kurische Nehrung unter alliierte Verwaltung. Für den Künstler bedeutete dies, dass er sich "erneut auf die Suche nach einem Fleck Erde begeben (musste), der nicht von Malern, Touristen und Badegästen überlaufen war." Ab April 1921 wird die Landschaft zwischen dem Leba-See und der Ostsee das neue Sommerdomizil des Künstlers.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1004
Auktion:
Datum:
20.11.2019
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Deutschland
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