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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1086

Zürn (Werkstatt). Kruzifix.

Aufrufpreis
25.000 €
ca. 28.052 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1086

Zürn (Werkstatt). Kruzifix.

Aufrufpreis
25.000 €
ca. 28.052 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Zürn (Werkstatt). Kruzifix. Holz, polychrom gefasst und partiell vergoldet. Süddeutschland, um 1630. Gesamthöhe 220 cm. Das Kruzifix ist Sinnbild des Opfertodes Christi, den der Gottessohn nach christlichem Glauben zur Erlösung der Menschheit gestorben ist. Die Errichtung monumentaler Skulpturen, die das Geschehen von Golgatha visualisieren, nahm im frühen abendländischen Mittelalter seinen Anfang und erfuhr als Darstellungstypus traditionelle Anbindung bis in unsere Tage, u.a. bei Lovis Corinth (1858-1925) oder Georg Baselitz (geb. 1938). Ein Höhepunkt der Kreuzverehrung im deutschsprachigen Raum war die Zeit des 17. Jahrhunderts, aus der das der Zürn-Werkstatt zugeschriebene und unterlebensgroße Abbild des Gekreuzigten stammt. Die fein geschnitzte, alle anatomischen Merkmale berücksichtigende Figur Christi zeigt den Moment des Todes nach qualvollster Marter. Das dornengekrönte Haupt ist bereits auf seine rechte Schulter gefallen. Aus der nach der Legende vom Hl. Longinus geschlagenen, klaffenden Seitenwunde strömt Blut. Die Augen des Gequälten sind dabei, sich zu schließen. Die Scham Christi bedeckt ein über der rechten Hüfte gebundenes Lendentuch, das in einer eleganten Falte herabhängt. Die meisterliche Schnitzerei gibt den absolut letzten Lebenshauch wieder, der Christus im Moment des Todes aus dem weit geöffneten Mund zu entweichen scheint. Die als Dreinageltypus komponierte Skulptur mit weitgehend originaler Fassung begleiten an den Enden des Kreuzquerbalkens zwei vergoldete Cherubim, auf denen sich die bereits an der Christusskulptur gezeigte Haartracht in der für die Zürn-Werkstatt typischen Manier wiederholt. Das über dem Haupt Christi angebrachte INRI-Schild kennzeichnet ihn verspottend als Jesus von Nazareth, König der Juden. Ein ähnliches Kreuz, das Claus Zoege von Manteuffel 1969 Jörg Zürn (um 1583 Waldsee - zwischen 1635 und 1638 Überlingen) zugeschrieben hat, war im selben Jahr im Treppenhaus des Spitals von Überlingen am Bodensee nachweisbar. Vgl. Claus Zoege von Manteuffel, 'Die Bildhauerfamilie Zürn 1606-1666', Weißenhorn 1969 (Bd. 2, S. 380/381, Abb. 148)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1086
Auktion:
Datum:
24.09.2015 - 26.09.2015
Auktionshaus:
Auktionshaus Michael Zeller
Bindergasse 7
88131 Lindau
Deutschland
art@zeller.de
+49 (0)8382 93020
+49 (0)8382 26535
Beschreibung:

Zürn (Werkstatt). Kruzifix. Holz, polychrom gefasst und partiell vergoldet. Süddeutschland, um 1630. Gesamthöhe 220 cm. Das Kruzifix ist Sinnbild des Opfertodes Christi, den der Gottessohn nach christlichem Glauben zur Erlösung der Menschheit gestorben ist. Die Errichtung monumentaler Skulpturen, die das Geschehen von Golgatha visualisieren, nahm im frühen abendländischen Mittelalter seinen Anfang und erfuhr als Darstellungstypus traditionelle Anbindung bis in unsere Tage, u.a. bei Lovis Corinth (1858-1925) oder Georg Baselitz (geb. 1938). Ein Höhepunkt der Kreuzverehrung im deutschsprachigen Raum war die Zeit des 17. Jahrhunderts, aus der das der Zürn-Werkstatt zugeschriebene und unterlebensgroße Abbild des Gekreuzigten stammt. Die fein geschnitzte, alle anatomischen Merkmale berücksichtigende Figur Christi zeigt den Moment des Todes nach qualvollster Marter. Das dornengekrönte Haupt ist bereits auf seine rechte Schulter gefallen. Aus der nach der Legende vom Hl. Longinus geschlagenen, klaffenden Seitenwunde strömt Blut. Die Augen des Gequälten sind dabei, sich zu schließen. Die Scham Christi bedeckt ein über der rechten Hüfte gebundenes Lendentuch, das in einer eleganten Falte herabhängt. Die meisterliche Schnitzerei gibt den absolut letzten Lebenshauch wieder, der Christus im Moment des Todes aus dem weit geöffneten Mund zu entweichen scheint. Die als Dreinageltypus komponierte Skulptur mit weitgehend originaler Fassung begleiten an den Enden des Kreuzquerbalkens zwei vergoldete Cherubim, auf denen sich die bereits an der Christusskulptur gezeigte Haartracht in der für die Zürn-Werkstatt typischen Manier wiederholt. Das über dem Haupt Christi angebrachte INRI-Schild kennzeichnet ihn verspottend als Jesus von Nazareth, König der Juden. Ein ähnliches Kreuz, das Claus Zoege von Manteuffel 1969 Jörg Zürn (um 1583 Waldsee - zwischen 1635 und 1638 Überlingen) zugeschrieben hat, war im selben Jahr im Treppenhaus des Spitals von Überlingen am Bodensee nachweisbar. Vgl. Claus Zoege von Manteuffel, 'Die Bildhauerfamilie Zürn 1606-1666', Weißenhorn 1969 (Bd. 2, S. 380/381, Abb. 148)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1086
Auktion:
Datum:
24.09.2015 - 26.09.2015
Auktionshaus:
Auktionshaus Michael Zeller
Bindergasse 7
88131 Lindau
Deutschland
art@zeller.de
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