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Auktionsarchiv: Los-Nr. 633

Zipf von Hanau, Friedrich August von Soliman. Romantisches Trauerspiel in Vier Aufzü...

Wertvolle Bücher
11.04.2017
Schätzpreis
900 €
ca. 965 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 633

Zipf von Hanau, Friedrich August von Soliman. Romantisches Trauerspiel in Vier Aufzü...

Wertvolle Bücher
11.04.2017
Schätzpreis
900 €
ca. 965 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Soliman, maurischer König von Mallorca Mallorca. - Zipf von Hanau, Friedrich August von. "Soliman. Romantisches Trauerspiel in Vier Aufzügen". Deutsche Handschrift auf Papier. Mit Titel in Gold, Rot und schwarzbrauner Kalligraphie sowie zahlreichen Überschriften und den Charakteren des Dramas in Fraktur-Kalligraphie. 29,5 x 24 cm. Auberginefarbener Chagrinlederband (nur ganz minimal berieben, bestoßen) mit reicher RVergoldung, goldgeprägtem VDeckeltitel, Goldfileten und Blindbordüren auf den Deckeln, Stehk- und Innenkantenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt. Um 1797. Fünfzehn Jahre nach der Erstaufführung von Mozarts Singspiel "Die Entführung aus dem Serail" am 16. Juli 1782 im Wiener Burgtheater datiert das dem bayerischen König Ludwig I. (1786-1868) "Ludovico Regi Patrique Bavariae semper Augustus" mit einem kleinen Widmungsgedicht zugeeignete Trauerspiel "Soliman". Mozart hatte seine "Entführung" Kaiser Joseph II. gewidmet. Verfasser ist der nicht weiter nachweisbare Friedrich August von Zipf von Hanau, wie es ein Vermerk auf dem Vorsatz von der Hand seines Sohnes verrät (dort auch die Jahreszahl "1797!"). Das sich um Liebe, Verwechslungen und Intrigen drehende Trauerspiel hat als "Ort der Handlung: Palma, Hauptstadt Majorkas. Dauer der Handlung: 24 Stunden. Zeitrechnung: 15tes Jahrhundert". Zipf von Hanau verlegt sein Drama also in die historische Zeit, in der "Soliman maurischer König von Majorka" war, dessen Garde wie Selim Paschas bei Mozart einem Diener mit Namen "Osmin", dem "Anführer der königlichen Leibwache" anvertraut ist. Auch Mozarts von Johann Gottlieb Stephanie nach Christoph Friedrich Bretzner umgearbeitete Oper spielt in der historischen Zeit, wohl Mitte des 16. Jahrhunderts. Ist bei Mozart Osmins "Blondchen" eine englische Zofe, wird hier "Pauline" als "eine Italienierinn, Osmins Gattin" vorgestellt. "Amurath, Achmeth und Morath" sind Befehlshaber im Hause Solimans", "Mustapha" der Chef der Eunuchen, denen die europäischen Edelmänner gegenüberstehen: "Don Alfonso unter dem Namen Alvaro = ein spanischer Ritter", "Don Antonio Molina ein spanischer Edelmann" etc. Weitere unverkennbare Parallelitäten drängen sich geradezu auf. So wird "Theodore" (= Belmonte) im Verzeichnis der "Dramatis personae" als Eindringling in den Serail beschrieben, "dessen Gattin als Gefangene in Solimans Harem" weilt. "Pereira" (= Predrillo) als "Antonios alter Diener" etc. – Stellenweise leicht fingerfleckig, durchgehend und ziemlich gleichmäßig papier- und feuchtigkeitsbedingt sprenkelfleckig, jedoch kaum mit Wasserrändern. Insgesamt gut erhalten und durch die bemerkenswert sorgfältige, klare Handschrift ausgezeichnet lesbar. Reizvoll wäre die Erforschung der Abhängigkeit von Mozarts epochemachendem Singspiel - ist das vorliegende, auf Mallorca spielende Trauerspiel doch eines der frühesten zeitgenössischen Aufnahmen und Verarbeitungen des Stoffes.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 633
Auktion:
Datum:
11.04.2017
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Soliman, maurischer König von Mallorca Mallorca. - Zipf von Hanau, Friedrich August von. "Soliman. Romantisches Trauerspiel in Vier Aufzügen". Deutsche Handschrift auf Papier. Mit Titel in Gold, Rot und schwarzbrauner Kalligraphie sowie zahlreichen Überschriften und den Charakteren des Dramas in Fraktur-Kalligraphie. 29,5 x 24 cm. Auberginefarbener Chagrinlederband (nur ganz minimal berieben, bestoßen) mit reicher RVergoldung, goldgeprägtem VDeckeltitel, Goldfileten und Blindbordüren auf den Deckeln, Stehk- und Innenkantenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt. Um 1797. Fünfzehn Jahre nach der Erstaufführung von Mozarts Singspiel "Die Entführung aus dem Serail" am 16. Juli 1782 im Wiener Burgtheater datiert das dem bayerischen König Ludwig I. (1786-1868) "Ludovico Regi Patrique Bavariae semper Augustus" mit einem kleinen Widmungsgedicht zugeeignete Trauerspiel "Soliman". Mozart hatte seine "Entführung" Kaiser Joseph II. gewidmet. Verfasser ist der nicht weiter nachweisbare Friedrich August von Zipf von Hanau, wie es ein Vermerk auf dem Vorsatz von der Hand seines Sohnes verrät (dort auch die Jahreszahl "1797!"). Das sich um Liebe, Verwechslungen und Intrigen drehende Trauerspiel hat als "Ort der Handlung: Palma, Hauptstadt Majorkas. Dauer der Handlung: 24 Stunden. Zeitrechnung: 15tes Jahrhundert". Zipf von Hanau verlegt sein Drama also in die historische Zeit, in der "Soliman maurischer König von Majorka" war, dessen Garde wie Selim Paschas bei Mozart einem Diener mit Namen "Osmin", dem "Anführer der königlichen Leibwache" anvertraut ist. Auch Mozarts von Johann Gottlieb Stephanie nach Christoph Friedrich Bretzner umgearbeitete Oper spielt in der historischen Zeit, wohl Mitte des 16. Jahrhunderts. Ist bei Mozart Osmins "Blondchen" eine englische Zofe, wird hier "Pauline" als "eine Italienierinn, Osmins Gattin" vorgestellt. "Amurath, Achmeth und Morath" sind Befehlshaber im Hause Solimans", "Mustapha" der Chef der Eunuchen, denen die europäischen Edelmänner gegenüberstehen: "Don Alfonso unter dem Namen Alvaro = ein spanischer Ritter", "Don Antonio Molina ein spanischer Edelmann" etc. Weitere unverkennbare Parallelitäten drängen sich geradezu auf. So wird "Theodore" (= Belmonte) im Verzeichnis der "Dramatis personae" als Eindringling in den Serail beschrieben, "dessen Gattin als Gefangene in Solimans Harem" weilt. "Pereira" (= Predrillo) als "Antonios alter Diener" etc. – Stellenweise leicht fingerfleckig, durchgehend und ziemlich gleichmäßig papier- und feuchtigkeitsbedingt sprenkelfleckig, jedoch kaum mit Wasserrändern. Insgesamt gut erhalten und durch die bemerkenswert sorgfältige, klare Handschrift ausgezeichnet lesbar. Reizvoll wäre die Erforschung der Abhängigkeit von Mozarts epochemachendem Singspiel - ist das vorliegende, auf Mallorca spielende Trauerspiel doch eines der frühesten zeitgenössischen Aufnahmen und Verarbeitungen des Stoffes.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 633
Auktion:
Datum:
11.04.2017
Auktionshaus:
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Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
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