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Auktionsarchiv: Los-Nr. 8380

Wunderwald, Gustav Ostpreußenkahn in der Wintersonne

Schätzpreis
15.000 €
ca. 16.966 $
Zuschlagspreis:
10.000 €
ca. 11.311 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 8380

Wunderwald, Gustav Ostpreußenkahn in der Wintersonne

Schätzpreis
15.000 €
ca. 16.966 $
Zuschlagspreis:
10.000 €
ca. 11.311 $
Beschreibung:

Ostpreußenkahn in der Wintersonne Öl auf Leinwand. Um 1930. 44 x 64 cm. Unten links mit Pinsel in Grünbraun signiert "G. Wunderwald", verso auf dem Keilrahmen mit Farbstift in Grün bezeichnet "Ostpreusen" und mit der Nummer "2 b". Reinhardt 181 (dort betitelt "Ostpreußenkahn im Winter"). Eis und Schnee, menschenleere Ufer, ein verlassener Kahn. Das Thema des Bildes scheint die Stille, die absolute Reglosigkeit zu sein. Bewegungsunfähig liegt der festgefrorene Lastkahn parallel zum Bildrand, im Vordergrund schräg ein vertäutes, völlig verschneites Ruderboot. Wie tief die Bewegungslosigkeit ist, zeigt uns der hochgezogene Anker des großen Schiffes. Die Stille des Frostes erweist sich stärker als der Bewegungsimpuls des Menschenwerkes. Der Kahn, die Uferstreifen und die Wasserflächen bilden eine Abfolge klar horizontal hintereinander gestaffelter Bildzonen. Lediglich der Mast und zwei aus dem Eis ragende Holzstämme bilden ein senkrechtes Gegengewicht. Die winterlichen, kühlen Licht- und Farbwerte in Nuancen von Lila, Rosa und Graublau sind sensibel protokolliert, das Motiv mit einer leichten Neigung zur Abstraktion wiedergegeben. Sorgfältig strukturiert Wunderwald das in strengen Parallelen gegliederte Bildfeld. Die Ausstellung in der Berlinischen Galerie 1982/83 zeigte nicht nur das hier vorgestellte Gemälde, sondern auch eine Vorzeichnung des Künstlers dazu (Kat.-Nr. 101), hier jedoch der Kahn noch mit zwei Masten, also weniger eindeutig in der Horizontalen ausgerichtet. Eine deutliche motivische und kompositorische Ähnlichkeit besteht zudem zu seiner Havellandschaft mit Dampfer" (Reinhardt 179). Zur "Memellandschaft" schreibt Paul Westheim 1927: "Das Naturerlebnis ist umgesetzt in Bildarchitektur, die mit wenigen, sparsam gehaltenen Mitteln sich folgerichtig entwickelt" (P. Westheim, in: "Das Kunstblatt", 11. Jg. 1927, S. 5). Spröde bis an die Grenze der Trostlosigkeit stellt Wunderwald sein Sujet des Ostpreußenkahns im typischen nüchternen Stil der Neuen Sachlichkeit dar: tendenzlos und unpathetisch, in bloßer, stiller Wahrhaftigkeit. Gustav Wunderwald arbeitete zunächst als Theatermaler und Bühnenbildner in Gotha, Berlin und Stockholm und lebte erst seit 1918 als freischaffender Maler in Berlin. Zu seinen Bildmotiven zählen Berliner Straßenschluchten, Mietkasernen und Hinterhöfe, Industrielandschaften und menschenleere Bahnhöfe, aber auch die kargen Landschaften Ostpreußens. Um 1930 beschäftigt sich Wunderwald wieder intensiv mit ostpreußischen und Havellandschaften. Der "Ostpreußenkahn im Winter" darf als beispielhaftes Werk Wunderwalds aus dieser Epoche gelten. Verso auf dem Keilrahmen Klebeetikett der Berlinischen Galerie, dort bezeichnet und betitelt. Provenienz: Privatbesitz Berlin Ausstellung: Haus am Lützowplatz, Berlin 1962 (Kat.-Nr. 10, mit Abb.) Berlinische Galerie, Berlin 1982/83 (Kat.-Nr. 97)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 8380
Auktion:
Datum:
28.05.2016
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Ostpreußenkahn in der Wintersonne Öl auf Leinwand. Um 1930. 44 x 64 cm. Unten links mit Pinsel in Grünbraun signiert "G. Wunderwald", verso auf dem Keilrahmen mit Farbstift in Grün bezeichnet "Ostpreusen" und mit der Nummer "2 b". Reinhardt 181 (dort betitelt "Ostpreußenkahn im Winter"). Eis und Schnee, menschenleere Ufer, ein verlassener Kahn. Das Thema des Bildes scheint die Stille, die absolute Reglosigkeit zu sein. Bewegungsunfähig liegt der festgefrorene Lastkahn parallel zum Bildrand, im Vordergrund schräg ein vertäutes, völlig verschneites Ruderboot. Wie tief die Bewegungslosigkeit ist, zeigt uns der hochgezogene Anker des großen Schiffes. Die Stille des Frostes erweist sich stärker als der Bewegungsimpuls des Menschenwerkes. Der Kahn, die Uferstreifen und die Wasserflächen bilden eine Abfolge klar horizontal hintereinander gestaffelter Bildzonen. Lediglich der Mast und zwei aus dem Eis ragende Holzstämme bilden ein senkrechtes Gegengewicht. Die winterlichen, kühlen Licht- und Farbwerte in Nuancen von Lila, Rosa und Graublau sind sensibel protokolliert, das Motiv mit einer leichten Neigung zur Abstraktion wiedergegeben. Sorgfältig strukturiert Wunderwald das in strengen Parallelen gegliederte Bildfeld. Die Ausstellung in der Berlinischen Galerie 1982/83 zeigte nicht nur das hier vorgestellte Gemälde, sondern auch eine Vorzeichnung des Künstlers dazu (Kat.-Nr. 101), hier jedoch der Kahn noch mit zwei Masten, also weniger eindeutig in der Horizontalen ausgerichtet. Eine deutliche motivische und kompositorische Ähnlichkeit besteht zudem zu seiner Havellandschaft mit Dampfer" (Reinhardt 179). Zur "Memellandschaft" schreibt Paul Westheim 1927: "Das Naturerlebnis ist umgesetzt in Bildarchitektur, die mit wenigen, sparsam gehaltenen Mitteln sich folgerichtig entwickelt" (P. Westheim, in: "Das Kunstblatt", 11. Jg. 1927, S. 5). Spröde bis an die Grenze der Trostlosigkeit stellt Wunderwald sein Sujet des Ostpreußenkahns im typischen nüchternen Stil der Neuen Sachlichkeit dar: tendenzlos und unpathetisch, in bloßer, stiller Wahrhaftigkeit. Gustav Wunderwald arbeitete zunächst als Theatermaler und Bühnenbildner in Gotha, Berlin und Stockholm und lebte erst seit 1918 als freischaffender Maler in Berlin. Zu seinen Bildmotiven zählen Berliner Straßenschluchten, Mietkasernen und Hinterhöfe, Industrielandschaften und menschenleere Bahnhöfe, aber auch die kargen Landschaften Ostpreußens. Um 1930 beschäftigt sich Wunderwald wieder intensiv mit ostpreußischen und Havellandschaften. Der "Ostpreußenkahn im Winter" darf als beispielhaftes Werk Wunderwalds aus dieser Epoche gelten. Verso auf dem Keilrahmen Klebeetikett der Berlinischen Galerie, dort bezeichnet und betitelt. Provenienz: Privatbesitz Berlin Ausstellung: Haus am Lützowplatz, Berlin 1962 (Kat.-Nr. 10, mit Abb.) Berlinische Galerie, Berlin 1982/83 (Kat.-Nr. 97)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 8380
Auktion:
Datum:
28.05.2016
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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