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Auktionsarchiv: Los-Nr. 90

WILHELM THÖNY (Graz 1888 - 1949 New York)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
2.000 € - 3.000 €
ca. 2.163 $ - 3.245 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 90

WILHELM THÖNY (Graz 1888 - 1949 New York)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
2.000 € - 3.000 €
ca. 2.163 $ - 3.245 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

WILHELM THÖNY (Graz 1888 - 1949 New York) Am Dach, um 1937 Tusche, laviert/Papier, 22,5 x 29 cm signiert W Thöny Provenienz: Privatbesitz Wien SCHÄTZPREIS: °€ 2.000 - 3.000 Österreichischer Maler, Grafiker, Radierer und Illustrator des 20. Jahrhunderts, bedeutender Vertreter der österreichischen Moderne. 1908 bis 1912 Studium an der Akademie der bildenden Künste bei Angelo Jank und Gabriel von Hackl Auch Ausbildung in Gesand und Klavierspiel. Mitbegründer der Münchner Secession, lebenslange Bekanntschaft mit Alfred Kubin Als Einjährig-Freiwilliger im Ersten Weltkrieg, schuf als Regimentsmaler Porträtstudien und Illustrationen. 1923 Mitbegründer der Grazer Sezession. 1925 Heirat mit Thea Herrmann-Trautner, der Tochter des amerikanischen Malers Frank S. Herrmann, Schwester der Malerin und Karikaturistin Eva Herrmann 1929 erster Aufenthalt in Paris, lebte ab 1931 bis 1938 in Paris. 1938 Emigration mit seiner jüdischen Ehefrau nach New York. 1948 Zerstörung des Großteils seiner Werke durch einen Brand in einem Lager in New York. Vielfältige Themen und Techniken, Landschaften und v.a. Stadtbilder von Großstädten wie Paris und New York. Auch die Genreszenen zeigen Auseinandersetzung mit Advard Munch und August Macke Tiefgründiges verfolgt Thöny in der Tuschezeichnung mit der Figur am Dach eines Hauses, die hier inmitten einer nur angedeuteten Siedlung im Nachthemd mit Blick in die Ferne balanciert. Im Hintergrund steigt der Mond über dem Mittelgrund auf, den Thöny vage als Meereslandschaft skizziert. Man könnte in der Frau eine Schlafwandlerin erblicken. Um den Somnambulismus haben sich im Laufe der Geschichte viele Mythen und Theorien gebildet. So nahm auch der Vater der Psychoanalyse, Sigmund Freud, 1915 dazu Stellung: Er brachte den Somnambulismus mit der Erfüllung von unterdrückten sexuellen Wünschen in Verbindung und bot zugleich die Theorie auf, dass Schlafwandler dorthin zurückkehren wollen, wo sie als Kind geschlafen hätten. Ebenso wahrscheinlich ist allerdings die Deutung, dass es sich bei der sehnsüchtig in die Ferne Blickenden um eine verzweifelt Exil Suchende handelt, die am Rande des Daches nun keinen Ausweg mehr sieht und zum Abschied noch einen letzten Blick auf den Hafen von Sanary-sur-Mer als Endstation ihrer Emigration wirft. Die Stadt an der französischen Mittelmeerküste war in den 1930er Jahren Treffpunkt für zahlreiche Intellektuelle und Künstler Europas, und so stellte auch Thöny sie in mehreren seiner Bilder dar. In der Zeichnung geht die Sonne vor der lebensmüden Frau unter. Thöny gelang die Flucht. 1938 emigrierte er endgültig mit seiner jüdischen Frau Thea nach New York.
WILHELM THÖNY (Graz 1888 - 1949 New York) On the Roof, around 1937 indian ink, washed/paper, 22,5 x 29 cm signed W Thöny Provenance: private property Vienna ESTIMATE °€ 2.000 - 3.000 Austrian painter, graphic artist, etcher and illustrator of the 20th century, important representative of Austrian modernism. 1908 to 1912 studied at the Academy of Fine Arts with Angelo Jank and Gabriel von Hackl Also training in singing and playing the piano. Co-founder of the Munich Secession, lifelong acquaintance with Alfred Kubin As a one-year volunteer in World War I, he created portrait studies and illustrations as a regimental painter. 1923 co-founder of the Graz Secession. 1925 Marries Thea Herrmann-Trautner, daughter of the American painter Frank S. Herrmann, sister of the painter and caricaturist Eva Herrmann 1929 first stay in Paris, lived in Paris from 1931 to 1938. 1938 Emigrated to New York with his Jewish wife. 1948 Destruction of most of his works in a fire in a warehouse in New York. Diverse themes and techniques, landscapes and above all cityscapes of large cities such as Paris and New York. The genre scenes also show engagement with Advard Munch and August Macke Thöny pursues something profound in the ink drawing with the figure on the roof of a house, which is balancing here in the middle of a settlement that is only hinted at in a nightgown with a view into the distance. In the background, the moon rises above the middle ground, which Thöny sketches vaguely as a seascape. One could see a sleepwalker in the woman. Many myths and theories have formed around somnambulism throughout history. This is what the father of psychoanalysis, Sigmund Freud, said in 1915: he linked somnambulism to the fulfillment of repressed sexual desires and at the same time proposed the theory that sleepwalkers want to return to where they slept as children. Equally likely, however, is the interpretation that the person looking longingly into the distance is a person desperately seeking exile, who now sees no way out on the edge of the roof and, as a farewell, one last look at the port of Sanary-sur-Mer as the final destination of their emigration. In the 1930s, the city on the French Mediterranean coast was a meeting place for numerous European intellectuals and artists, and Thöny also depicted it in several of his paintings. In the drawing, the sun sets in front of the suicidal woman. Thöny managed to escape. In 1938 he finally emigrated to New York with his Jewish wife Thea.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 90
Auktion:
Datum:
19.05.2022
Auktionshaus:
Widder Auktionen
Johannesgasse 9 - 13
1010 Wien
Österreich
office@widderauktionen.com
0043 - 676 - 555 66 10
0043 - 1 - 512 45 69
Beschreibung:

WILHELM THÖNY (Graz 1888 - 1949 New York) Am Dach, um 1937 Tusche, laviert/Papier, 22,5 x 29 cm signiert W Thöny Provenienz: Privatbesitz Wien SCHÄTZPREIS: °€ 2.000 - 3.000 Österreichischer Maler, Grafiker, Radierer und Illustrator des 20. Jahrhunderts, bedeutender Vertreter der österreichischen Moderne. 1908 bis 1912 Studium an der Akademie der bildenden Künste bei Angelo Jank und Gabriel von Hackl Auch Ausbildung in Gesand und Klavierspiel. Mitbegründer der Münchner Secession, lebenslange Bekanntschaft mit Alfred Kubin Als Einjährig-Freiwilliger im Ersten Weltkrieg, schuf als Regimentsmaler Porträtstudien und Illustrationen. 1923 Mitbegründer der Grazer Sezession. 1925 Heirat mit Thea Herrmann-Trautner, der Tochter des amerikanischen Malers Frank S. Herrmann, Schwester der Malerin und Karikaturistin Eva Herrmann 1929 erster Aufenthalt in Paris, lebte ab 1931 bis 1938 in Paris. 1938 Emigration mit seiner jüdischen Ehefrau nach New York. 1948 Zerstörung des Großteils seiner Werke durch einen Brand in einem Lager in New York. Vielfältige Themen und Techniken, Landschaften und v.a. Stadtbilder von Großstädten wie Paris und New York. Auch die Genreszenen zeigen Auseinandersetzung mit Advard Munch und August Macke Tiefgründiges verfolgt Thöny in der Tuschezeichnung mit der Figur am Dach eines Hauses, die hier inmitten einer nur angedeuteten Siedlung im Nachthemd mit Blick in die Ferne balanciert. Im Hintergrund steigt der Mond über dem Mittelgrund auf, den Thöny vage als Meereslandschaft skizziert. Man könnte in der Frau eine Schlafwandlerin erblicken. Um den Somnambulismus haben sich im Laufe der Geschichte viele Mythen und Theorien gebildet. So nahm auch der Vater der Psychoanalyse, Sigmund Freud, 1915 dazu Stellung: Er brachte den Somnambulismus mit der Erfüllung von unterdrückten sexuellen Wünschen in Verbindung und bot zugleich die Theorie auf, dass Schlafwandler dorthin zurückkehren wollen, wo sie als Kind geschlafen hätten. Ebenso wahrscheinlich ist allerdings die Deutung, dass es sich bei der sehnsüchtig in die Ferne Blickenden um eine verzweifelt Exil Suchende handelt, die am Rande des Daches nun keinen Ausweg mehr sieht und zum Abschied noch einen letzten Blick auf den Hafen von Sanary-sur-Mer als Endstation ihrer Emigration wirft. Die Stadt an der französischen Mittelmeerküste war in den 1930er Jahren Treffpunkt für zahlreiche Intellektuelle und Künstler Europas, und so stellte auch Thöny sie in mehreren seiner Bilder dar. In der Zeichnung geht die Sonne vor der lebensmüden Frau unter. Thöny gelang die Flucht. 1938 emigrierte er endgültig mit seiner jüdischen Frau Thea nach New York.
WILHELM THÖNY (Graz 1888 - 1949 New York) On the Roof, around 1937 indian ink, washed/paper, 22,5 x 29 cm signed W Thöny Provenance: private property Vienna ESTIMATE °€ 2.000 - 3.000 Austrian painter, graphic artist, etcher and illustrator of the 20th century, important representative of Austrian modernism. 1908 to 1912 studied at the Academy of Fine Arts with Angelo Jank and Gabriel von Hackl Also training in singing and playing the piano. Co-founder of the Munich Secession, lifelong acquaintance with Alfred Kubin As a one-year volunteer in World War I, he created portrait studies and illustrations as a regimental painter. 1923 co-founder of the Graz Secession. 1925 Marries Thea Herrmann-Trautner, daughter of the American painter Frank S. Herrmann, sister of the painter and caricaturist Eva Herrmann 1929 first stay in Paris, lived in Paris from 1931 to 1938. 1938 Emigrated to New York with his Jewish wife. 1948 Destruction of most of his works in a fire in a warehouse in New York. Diverse themes and techniques, landscapes and above all cityscapes of large cities such as Paris and New York. The genre scenes also show engagement with Advard Munch and August Macke Thöny pursues something profound in the ink drawing with the figure on the roof of a house, which is balancing here in the middle of a settlement that is only hinted at in a nightgown with a view into the distance. In the background, the moon rises above the middle ground, which Thöny sketches vaguely as a seascape. One could see a sleepwalker in the woman. Many myths and theories have formed around somnambulism throughout history. This is what the father of psychoanalysis, Sigmund Freud, said in 1915: he linked somnambulism to the fulfillment of repressed sexual desires and at the same time proposed the theory that sleepwalkers want to return to where they slept as children. Equally likely, however, is the interpretation that the person looking longingly into the distance is a person desperately seeking exile, who now sees no way out on the edge of the roof and, as a farewell, one last look at the port of Sanary-sur-Mer as the final destination of their emigration. In the 1930s, the city on the French Mediterranean coast was a meeting place for numerous European intellectuals and artists, and Thöny also depicted it in several of his paintings. In the drawing, the sun sets in front of the suicidal woman. Thöny managed to escape. In 1938 he finally emigrated to New York with his Jewish wife Thea.

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Datum:
19.05.2022
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