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Auktionsarchiv: Los-Nr. 254

(Wien 1947–2012) Ohne Titel, Ende

Schätzpreis
30.000 € - 45.000 €
ca. 33.172 $ - 49.758 $
Zuschlagspreis:
45.000 €
ca. 49.758 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 254

(Wien 1947–2012) Ohne Titel, Ende

Schätzpreis
30.000 € - 45.000 €
ca. 33.172 $ - 49.758 $
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45.000 €
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Beschreibung:

(Wien 1947–2012) Ohne Titel, Ende 1980er/Anfang 1990er Jahre, Pappmaschee, Gips, Metallfarbe, Höhe 47 cm Registriert: Franz West Privatstiftung, Archiv, 2013 Provenienz: Sammlung, Deutschland Momentanes 1985 Momentanes Oberhuber: Gerümpelplastik, Nitsch: Fertigteilkunst. Ich mache Gerümpel selber und verwende es als Fertigteil. Was ich von Lévi-Strauss gelesen habe, daß er in seiner Freizeit Nachtkastln baut, halte ich für ein Armutszeugnis. Selbstbeobachtung ist Aufdrängung. „Aktiv“ sein, das Bekömmlichste aufsuchen, um mich in eine Normalität hineinzulavieren, die halbwegs geht, interessiert mich so, wie mich die Inhalte bei Lacan nicht interessieren. Hier möchte ich mich in diese versnobten Formen hineinleben, eine schöne Sprache aus Thomas Manns Sicht. Im besten Fall ergeben sich Pseudoquellen, reine Verdächtigungen. Die Bedienerin: „Stellen Sie ihr Spielzeug weg! Ich muß da aufkehren.“ (Wien, 1974) Der Ästhet findet seine Bewunderer, der Ethiker Freunde. Überhaupt, auch raffinierte Platitüden mag ich nicht, da kann man sich ja gleich mit der Wirklichkeit auseinandersetzen. Gérard Souzay hat die Met überstanden, ohne daß er ein Fleischhacker geworden wäre. Die Moderne ist Zwangsverhalten, das man als Stilmittel benutzen kann. Man kann nur nehmen, was einem egal ist, sonst wären es Zwangshandlungen. Franz West/Peter Pakesch/Ferdinand Schmatz Aus: Franz West schrieb, Texte von 1975-2010, Hans Ulbrich Obrist/Ines Turian, Verlag der Buchhandlung Walther König, 2011 The Momentary 1985 The Momentary Oberhuber: junk sculpture, Nitsch: prefabricated art I make junk myself and use it as a prefabricated part. I read that Lévi-Strauss makes bedside tables in his spare time, which I regard as a sign of moral destitution. Introspection is imposition. Being “active”, seeking out the most palatable, in order to manoeuvre myself into a normality that is half-passable, interests me about as much as the topics that Lacan discusses do not interest me. Here, I want to immerse myself in these snobbish forms, a beautiful language from the perspective of Thomas Mann. At best, pseudo-sources emerge, mere suspicions. The charwoman: “Please put your toys away! I have to sweep up here.” (Vienna, 1974) The aesthete finds his admirers, the ethicist his friends. Anyway, I don’t like even sophisticated platitudes, in that case, one might as well grapple with reality. Gérard Souzay survived the Met, without becoming a butcher. Modernity is compulsive behaviour that one can use as a stylistic device. One can only use what one doesn’t care about, otherwise, these would be compulsive acts. Franz West/Peter Pakesch/Ferdinand Schmatz From: Franz West schrieb, Texte von 1975-2010, Hans Ulbrich Obrist/Ines Turian, Verlag der Buchhandlung Walther König, 2011

Auktionsarchiv: Los-Nr. 254
Auktion:
Datum:
31.05.2017
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(Wien 1947–2012) Ohne Titel, Ende 1980er/Anfang 1990er Jahre, Pappmaschee, Gips, Metallfarbe, Höhe 47 cm Registriert: Franz West Privatstiftung, Archiv, 2013 Provenienz: Sammlung, Deutschland Momentanes 1985 Momentanes Oberhuber: Gerümpelplastik, Nitsch: Fertigteilkunst. Ich mache Gerümpel selber und verwende es als Fertigteil. Was ich von Lévi-Strauss gelesen habe, daß er in seiner Freizeit Nachtkastln baut, halte ich für ein Armutszeugnis. Selbstbeobachtung ist Aufdrängung. „Aktiv“ sein, das Bekömmlichste aufsuchen, um mich in eine Normalität hineinzulavieren, die halbwegs geht, interessiert mich so, wie mich die Inhalte bei Lacan nicht interessieren. Hier möchte ich mich in diese versnobten Formen hineinleben, eine schöne Sprache aus Thomas Manns Sicht. Im besten Fall ergeben sich Pseudoquellen, reine Verdächtigungen. Die Bedienerin: „Stellen Sie ihr Spielzeug weg! Ich muß da aufkehren.“ (Wien, 1974) Der Ästhet findet seine Bewunderer, der Ethiker Freunde. Überhaupt, auch raffinierte Platitüden mag ich nicht, da kann man sich ja gleich mit der Wirklichkeit auseinandersetzen. Gérard Souzay hat die Met überstanden, ohne daß er ein Fleischhacker geworden wäre. Die Moderne ist Zwangsverhalten, das man als Stilmittel benutzen kann. Man kann nur nehmen, was einem egal ist, sonst wären es Zwangshandlungen. Franz West/Peter Pakesch/Ferdinand Schmatz Aus: Franz West schrieb, Texte von 1975-2010, Hans Ulbrich Obrist/Ines Turian, Verlag der Buchhandlung Walther König, 2011 The Momentary 1985 The Momentary Oberhuber: junk sculpture, Nitsch: prefabricated art I make junk myself and use it as a prefabricated part. I read that Lévi-Strauss makes bedside tables in his spare time, which I regard as a sign of moral destitution. Introspection is imposition. Being “active”, seeking out the most palatable, in order to manoeuvre myself into a normality that is half-passable, interests me about as much as the topics that Lacan discusses do not interest me. Here, I want to immerse myself in these snobbish forms, a beautiful language from the perspective of Thomas Mann. At best, pseudo-sources emerge, mere suspicions. The charwoman: “Please put your toys away! I have to sweep up here.” (Vienna, 1974) The aesthete finds his admirers, the ethicist his friends. Anyway, I don’t like even sophisticated platitudes, in that case, one might as well grapple with reality. Gérard Souzay survived the Met, without becoming a butcher. Modernity is compulsive behaviour that one can use as a stylistic device. One can only use what one doesn’t care about, otherwise, these would be compulsive acts. Franz West/Peter Pakesch/Ferdinand Schmatz From: Franz West schrieb, Texte von 1975-2010, Hans Ulbrich Obrist/Ines Turian, Verlag der Buchhandlung Walther König, 2011

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Datum:
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