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Auktionsarchiv: Los-Nr. 7 -

(Wendorf 1930 geb.) Poesie der

Schätzpreis
160.000 € - 240.000 €
ca. 180.969 $ - 271.454 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 7 -

(Wendorf 1930 geb.) Poesie der

Schätzpreis
160.000 € - 240.000 €
ca. 180.969 $ - 271.454 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Wendorf 1930 geb.) Poesie der Destruktion, betitelt, signiert und datiert Uecker 84, auf der Rückseite Richtungspfeil, Holz, Leinwand, Nägel, Farbe, 61 x 61 x 14 cm Dieses Werk ist im Uecker Archiv registriert unter der Nummer GU.13.001/ GU.84.015/ GU.95.005 und wird vorgemerkt für die Aufnahme in das entstehende Uecker Werkverzeichnis. Provenienz: Riva Yares Gallery, Scottsdale (rückseitig Etikett) Privatsammlung, Chicago – dort um 1985 erworben Jewish Federation of Metropolitan Chicago, Chicago Heritage Auctions, Kalifornien, 24. Mai 2018, Los 77046 dort vom heutigen Besitzer erworben – Privatsammlung, Kalifornien Ausgestellt: Scottsdale, In America: The Southwest Nail Reliefs and Sculpture 1984, Riva Yares Gallery Die differenzierte künstlerische Sprache Günther Ueckers äußert sich disziplinübergreifend in den Medien Malerei, Objektkunst, Installation, Bühnenbild und Film. Bereits 1956/57 vollzog er erstmals den radikalen Wechsel vom Tafelbild zum genagelten Relief, das schnell zu seinem Markenzeichen wurde. Die fortlaufende Serie, die er jedes Jahr um mindestens ein Werk erweitert, ist äußerst variantenreich. Durch die Ausrichtung der Nägel und die Wechselwirkung von Licht und Schatten entfalten die Reliefs ihre jeweils eigene Dynamik. Der Nagel steht in Bezug zur einfachen Arbeit des Menschen; seine Verdichtung zu Strukturfeldern ist zudem Synthese der geistigen und körperlichen Prozesse im künstlerischen Akt. Uecker betrachtet die genagelten Reliefs als Zeichnungen seiner Biografie, in die alles einfließt, äußere Ereignisse ebenso wie psychische und physische Erfahrungen. Sie verkörpern Wut, Wucht und Schmerz, aber auch eine einzigartige Poesie. Das Werk Poesie der Destruktion aus dem Jahr 1984 weist einen außergewöhnlichen Charakter auf. Kein einziger Nagel steht, alle sind krumm eingeschlagen und liegen vor einem Hintergrund aus schwarzen und orangen Farbtupfern, kreuz und quer übereinander. Fast unweigerlich werden Assoziationen an Schlachtfelder oder Trümmerhaufen geweckt, wobei die Vorstellung eines chaotischen Zustands durch die Homogenität und Regelmäßigkeit der Struktur in einen seltsamen Schwebezustand überführt wird. Uecker nimmt ab den 1980er Jahren zunehmend Stellung zu politischen Themen, beispielsweise in seinen Aschebildern zu Tschernobyl oder im Werkzyklus „Der geschundene Mensch“ zu den Übergriffen gegen Ausländer in Rostock-Lichtenhagen 1992. Charakteristisch für seine Haltung ist dabei, dass er dem ewigen Scheitern der Menschheit stets das Ringen um Frieden und künstlerische Freiheit entgegensetzt. Unlängst beschrieb der Künstler die komplexe Arbeit an den Nagelreliefs mit den Worten: Es ist „… wie eine Kontemplationsübung, die sich aber dann im Feld sichtbar niederschlägt, durch einen Schlag. Es ist auch das unbewusste Erinnern, das einen bedrängt und bedroht, und das auch bei mir zu diesem manischen Zustand immer wieder führt. Es kommt da etwas vor oder zurück, in der Rückerinnerung, die über Generationen auch vielleicht zur Erschütterung dieses Planeten oder zum Ursprung aller Wesen übergeht. Es ist tief in mir etwas wie eine ständige Geburtsempfindung, die mit großer Dunkelheit verbunden ist und also auch traumatisierend von der eignen Geburt aus der Mutter ausgeht. Das wird als manischer Prozess wahrgenommen und durch mein künstlerisches Handeln befriedet.“ Günther Uecker im Gespräch mit Marion Ackermann, 28.11.2014, Atelier von Günther Uecker in: Uecker, Katalog Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 2015, o.P.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 7 -
Auktion:
Datum:
27.11.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(Wendorf 1930 geb.) Poesie der Destruktion, betitelt, signiert und datiert Uecker 84, auf der Rückseite Richtungspfeil, Holz, Leinwand, Nägel, Farbe, 61 x 61 x 14 cm Dieses Werk ist im Uecker Archiv registriert unter der Nummer GU.13.001/ GU.84.015/ GU.95.005 und wird vorgemerkt für die Aufnahme in das entstehende Uecker Werkverzeichnis. Provenienz: Riva Yares Gallery, Scottsdale (rückseitig Etikett) Privatsammlung, Chicago – dort um 1985 erworben Jewish Federation of Metropolitan Chicago, Chicago Heritage Auctions, Kalifornien, 24. Mai 2018, Los 77046 dort vom heutigen Besitzer erworben – Privatsammlung, Kalifornien Ausgestellt: Scottsdale, In America: The Southwest Nail Reliefs and Sculpture 1984, Riva Yares Gallery Die differenzierte künstlerische Sprache Günther Ueckers äußert sich disziplinübergreifend in den Medien Malerei, Objektkunst, Installation, Bühnenbild und Film. Bereits 1956/57 vollzog er erstmals den radikalen Wechsel vom Tafelbild zum genagelten Relief, das schnell zu seinem Markenzeichen wurde. Die fortlaufende Serie, die er jedes Jahr um mindestens ein Werk erweitert, ist äußerst variantenreich. Durch die Ausrichtung der Nägel und die Wechselwirkung von Licht und Schatten entfalten die Reliefs ihre jeweils eigene Dynamik. Der Nagel steht in Bezug zur einfachen Arbeit des Menschen; seine Verdichtung zu Strukturfeldern ist zudem Synthese der geistigen und körperlichen Prozesse im künstlerischen Akt. Uecker betrachtet die genagelten Reliefs als Zeichnungen seiner Biografie, in die alles einfließt, äußere Ereignisse ebenso wie psychische und physische Erfahrungen. Sie verkörpern Wut, Wucht und Schmerz, aber auch eine einzigartige Poesie. Das Werk Poesie der Destruktion aus dem Jahr 1984 weist einen außergewöhnlichen Charakter auf. Kein einziger Nagel steht, alle sind krumm eingeschlagen und liegen vor einem Hintergrund aus schwarzen und orangen Farbtupfern, kreuz und quer übereinander. Fast unweigerlich werden Assoziationen an Schlachtfelder oder Trümmerhaufen geweckt, wobei die Vorstellung eines chaotischen Zustands durch die Homogenität und Regelmäßigkeit der Struktur in einen seltsamen Schwebezustand überführt wird. Uecker nimmt ab den 1980er Jahren zunehmend Stellung zu politischen Themen, beispielsweise in seinen Aschebildern zu Tschernobyl oder im Werkzyklus „Der geschundene Mensch“ zu den Übergriffen gegen Ausländer in Rostock-Lichtenhagen 1992. Charakteristisch für seine Haltung ist dabei, dass er dem ewigen Scheitern der Menschheit stets das Ringen um Frieden und künstlerische Freiheit entgegensetzt. Unlängst beschrieb der Künstler die komplexe Arbeit an den Nagelreliefs mit den Worten: Es ist „… wie eine Kontemplationsübung, die sich aber dann im Feld sichtbar niederschlägt, durch einen Schlag. Es ist auch das unbewusste Erinnern, das einen bedrängt und bedroht, und das auch bei mir zu diesem manischen Zustand immer wieder führt. Es kommt da etwas vor oder zurück, in der Rückerinnerung, die über Generationen auch vielleicht zur Erschütterung dieses Planeten oder zum Ursprung aller Wesen übergeht. Es ist tief in mir etwas wie eine ständige Geburtsempfindung, die mit großer Dunkelheit verbunden ist und also auch traumatisierend von der eignen Geburt aus der Mutter ausgeht. Das wird als manischer Prozess wahrgenommen und durch mein künstlerisches Handeln befriedet.“ Günther Uecker im Gespräch mit Marion Ackermann, 28.11.2014, Atelier von Günther Uecker in: Uecker, Katalog Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 2015, o.P.

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