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Auktionsarchiv: Los-Nr. 100C 6

'Magnolie', 1930

Schätzpreis
45.000 € - 55.000 €
ca. 59.305 $ - 72.484 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 100C 6

'Magnolie', 1930

Schätzpreis
45.000 € - 55.000 €
ca. 59.305 $ - 72.484 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Wassertempera auf Papier. 56 x 75 cm. Bezeichnet unten rechts CR 30. Aufgeführt im Werkkatalog von Paul Vogt: Christian Rohlfs Aquarelle und Zeichnungen, Recklinghausen 1958, S. 190, unter 1930, Katalognr. 40. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Ausstellungen: Christian Rohlfs Das Licht in den Dingen. Späte Temperabilder. Eine Ausstellung zum 150. Geburtstag des Künstlers. Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen, 18.09. bis 21.11. 1999. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 28. 11. 1999 bis 13. 02. 2000. Siehe Katalognr. 38, S. 72 und S. 206. Während seines fast siebzig Jahre währenden künstlerischen Schaffens hat Christian Rohlfs unterschiedliche Phasen durchlaufen. "Sein Weg führte ihn vom Realismus und Impressionismus über den Expressionismus hin zu einem individuellen Altersstil, der sich jeglicher summarischer Etikettierung entzieht." So fasst es Rohlfs-Experte Paul Vogt in seiner 1955 erschienen Publikation über Rohlfs Blätter aus Ascona zusammen. Ein schwerer Unfall wurde der äußere Anlass für eine Karriere als Künstler. Mit 15 Jahren stürzte Christian Rohlfs von einem Baum. Aufgrund einer schweren Beinverletzung war er für zwei Jahre ans Bett gefesselt. In dieser Zeit begann er zu zeichnen. Theodor Storm, ein Verwandter des behandelnden Artzes, erkannte das Talent des Jungen und vermittelte Rohlfs zum Kunstkritiker Ludwig Pietsch nach Berlin. 1869 ging Rohlfs dann nach Weimar, wor er dreißig Jahre arbeitete. Reisen blieben ihm verwehrt, da sein Bein amputiert werden musste. In Ermangelung fremder oder exotischer Eindrücke schärfte er seinen Blick auf das Naheliegende und entdeckte für sein Oeuvre die unendliche Vielfalt der Natur. Nach einer naturalistischen Phase begann er seine Palette aufzuhellen und versuchte die Phänomene des Lichts zu malen. Kritiker attestierten ihm später impressionistische Einflüsse, obwohl Rohlfs Bilder von Monet erst 1897 sah. Durch die Förderung von Karl Ernst Osthaus veränderte sich das Leben des Künstlers grundlegend. Er bot Rohlfs ein Atelier in Hagen an. 1901 nahm er die Einladung an und kam im Umkreis des Museum Folkwang, das die Sammlung Osthaus aufnehmen sollte, mit den Neuerern der Zeit in Berührung und lernte auch die Künstler der neuen Generation kennen wie Emil Nolde mit dem er Freundschaft schloss. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges verdichtete Rohlfs seine Motive gleichsam zu Symbolen, aus denen der Ernst der Zeit spricht. Auch seine Maltechnik veränderte sich. Statt Öl verwendete Christian Rohlfs nun Temperafarben. Ab 1920 konzentrierte er sich auf Malerei mit Wassertempera. Nach seiner Hochzeit mit Helene begannen die Jahre des Reisens. 1927 reiste er mit 78 Jahren zum ersten Mal nach Ascona an den Lago Maggiore. Dort entstanden in den nun folgenden zehn Lebensjahren zahlreiche Blumenbilder und Landschaften von großer Farbintensität. Rohlfs ließ sich vom Licht des Südens und den Pflanzen inspirieren. "In Saleggi, der mit Birken und Gebüsch duchsetzten Maggia-Niederung, die uns an norddeutsche Flussniederungen erinnerte, fühlte er sich zuerst wohl; dann eroberten ihn die Blumen, vor allem die große Magnolie von San Materno und die Lotosblüten", erinnert sich seine Frau Helene (zitiert nach 'Christian Rohlfs, Blätter aus Ascona, München 1955'). Er malte alle Blumen aus seinem Garten wie Einzelwesen. Dabei verfuhr er technisch sehr experimentierfreudig, "um durch Farbe das Undingliche der Erscheinungen sichtbar zu machen", so Vogt, 1955, S. 50. Für gewöhnlich trug er die Farben ungemischt auf schweres italienisches Bütten auf, dann hielt er das Blatt unter die Handbrause, ließ die Farbe verlaufen und wusch die Konturen mit dem Pinsel heraus, bis der helle Untergrund sichtbar wurde. Diesen Prozess wiederholte der Künstler mehrmals, um die gewünschte lntensität der Farben zu erzielen. Vgl. Ausstellungskatalog Emden 1999. Christian Rohlfs Das Licht in den Dingen. Späte Temperabilder, S. 2

Auktionsarchiv: Los-Nr. 100C 6
Auktion:
Datum:
06.12.2011
Auktionshaus:
Quittenbaum Kunstauktionen
Theresienstr. 60
80333 München
Deutschland
info@quittenbaum.de
+49 (0)89 273702125
+49 (0)89 273702122
Beschreibung:

Wassertempera auf Papier. 56 x 75 cm. Bezeichnet unten rechts CR 30. Aufgeführt im Werkkatalog von Paul Vogt: Christian Rohlfs Aquarelle und Zeichnungen, Recklinghausen 1958, S. 190, unter 1930, Katalognr. 40. Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. Ausstellungen: Christian Rohlfs Das Licht in den Dingen. Späte Temperabilder. Eine Ausstellung zum 150. Geburtstag des Künstlers. Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen, 18.09. bis 21.11. 1999. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 28. 11. 1999 bis 13. 02. 2000. Siehe Katalognr. 38, S. 72 und S. 206. Während seines fast siebzig Jahre währenden künstlerischen Schaffens hat Christian Rohlfs unterschiedliche Phasen durchlaufen. "Sein Weg führte ihn vom Realismus und Impressionismus über den Expressionismus hin zu einem individuellen Altersstil, der sich jeglicher summarischer Etikettierung entzieht." So fasst es Rohlfs-Experte Paul Vogt in seiner 1955 erschienen Publikation über Rohlfs Blätter aus Ascona zusammen. Ein schwerer Unfall wurde der äußere Anlass für eine Karriere als Künstler. Mit 15 Jahren stürzte Christian Rohlfs von einem Baum. Aufgrund einer schweren Beinverletzung war er für zwei Jahre ans Bett gefesselt. In dieser Zeit begann er zu zeichnen. Theodor Storm, ein Verwandter des behandelnden Artzes, erkannte das Talent des Jungen und vermittelte Rohlfs zum Kunstkritiker Ludwig Pietsch nach Berlin. 1869 ging Rohlfs dann nach Weimar, wor er dreißig Jahre arbeitete. Reisen blieben ihm verwehrt, da sein Bein amputiert werden musste. In Ermangelung fremder oder exotischer Eindrücke schärfte er seinen Blick auf das Naheliegende und entdeckte für sein Oeuvre die unendliche Vielfalt der Natur. Nach einer naturalistischen Phase begann er seine Palette aufzuhellen und versuchte die Phänomene des Lichts zu malen. Kritiker attestierten ihm später impressionistische Einflüsse, obwohl Rohlfs Bilder von Monet erst 1897 sah. Durch die Förderung von Karl Ernst Osthaus veränderte sich das Leben des Künstlers grundlegend. Er bot Rohlfs ein Atelier in Hagen an. 1901 nahm er die Einladung an und kam im Umkreis des Museum Folkwang, das die Sammlung Osthaus aufnehmen sollte, mit den Neuerern der Zeit in Berührung und lernte auch die Künstler der neuen Generation kennen wie Emil Nolde mit dem er Freundschaft schloss. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges verdichtete Rohlfs seine Motive gleichsam zu Symbolen, aus denen der Ernst der Zeit spricht. Auch seine Maltechnik veränderte sich. Statt Öl verwendete Christian Rohlfs nun Temperafarben. Ab 1920 konzentrierte er sich auf Malerei mit Wassertempera. Nach seiner Hochzeit mit Helene begannen die Jahre des Reisens. 1927 reiste er mit 78 Jahren zum ersten Mal nach Ascona an den Lago Maggiore. Dort entstanden in den nun folgenden zehn Lebensjahren zahlreiche Blumenbilder und Landschaften von großer Farbintensität. Rohlfs ließ sich vom Licht des Südens und den Pflanzen inspirieren. "In Saleggi, der mit Birken und Gebüsch duchsetzten Maggia-Niederung, die uns an norddeutsche Flussniederungen erinnerte, fühlte er sich zuerst wohl; dann eroberten ihn die Blumen, vor allem die große Magnolie von San Materno und die Lotosblüten", erinnert sich seine Frau Helene (zitiert nach 'Christian Rohlfs, Blätter aus Ascona, München 1955'). Er malte alle Blumen aus seinem Garten wie Einzelwesen. Dabei verfuhr er technisch sehr experimentierfreudig, "um durch Farbe das Undingliche der Erscheinungen sichtbar zu machen", so Vogt, 1955, S. 50. Für gewöhnlich trug er die Farben ungemischt auf schweres italienisches Bütten auf, dann hielt er das Blatt unter die Handbrause, ließ die Farbe verlaufen und wusch die Konturen mit dem Pinsel heraus, bis der helle Untergrund sichtbar wurde. Diesen Prozess wiederholte der Künstler mehrmals, um die gewünschte lntensität der Farben zu erzielen. Vgl. Ausstellungskatalog Emden 1999. Christian Rohlfs Das Licht in den Dingen. Späte Temperabilder, S. 2

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Auktion:
Datum:
06.12.2011
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