Beschreibung:

Villaume, Peter. Practische Logik für junge Leute die nicht studiren wollen. XVI, 344 S. 17,5 x 10 cm. Pappband d. Z. (etwas berieben) mit hs. RSchild. Berlin und Libau, Lagarde und Friedrich, 1787. LdKJL III, 716. – Erste Ausgabe. Villaume betrachtete seine Logik vor allem als Schule der Erkenntniskritik. "Lehrbuch der Logik als Kunst, die Wahrheit zu finden. Es richtet sich an Ungelehrte und vornehmlich an Jugendliche, die sich nicht der Gelehrsamkeit widmen wollen. Behandelt werden die drei Erkenntnisquellen: die sinnliche Erfahrung, das Nachdenken und der Untericht" (Brüggemann-Ewers Sp. 1143 ausführlich und Nr 945). Peter Villaume (1746-1806), aus einer Hugenottenfamilie stammend, war nach dem Theologiesstudium Prediger der französisch-reformierten Gemeinden in Schwedt-Oder und Halberstadt. 1779-80 gründete er hier gemeinsam mit seiner Frau eine "Erziehungsanstalt für Frauenzimmer aus gesittetem Stand und von Adel". Seit 1787 Prof. der Moral und schönen Wissenschaften am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, schied er 1793 aus Anlass des Wöllnerschen Religionsedikts freiwillig aus dem Amt und zog sich auf die Insel Fünen zurück, wo er an einer Erziehungsanstalt tätig war. Bekannt wurde Villaume u. a. durch die Schriften Über die Erziehung zur Menschenliebe (1784) und Über das Verhältnis der Religion zur Moral und zum Staate (1791), in denen er für die Gleichberechtigung der Bürger durch Bildung in einem demokratischen "Volksstaat" eintrat, und vor allem durch seine Beiträge zu Joachim Heinrich Campes Enzyklopädie Allgemeine Revision des gesamten Schul- und Erziehungswesens (1787), mit denen er die Grundlage für die Leibeserziehung und Sportpädagogik legte, auf der später Johann Christoph Friedrich GutsMuths und Friedrich Ludwig Jahn aufbauten. – Besitzeintrag auf dem fl. Vorsatz, teils leicht stockfleckig. Wohlerhalten.