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Auktionsarchiv: Los-Nr. 626

Uwe Lausen | „Denken ist ungesund

Schätzpreis
n. a.
Zuschlagspreis:
112.500 €
ca. 138.727 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 626

Uwe Lausen | „Denken ist ungesund

Schätzpreis
n. a.
Zuschlagspreis:
112.500 €
ca. 138.727 $
Beschreibung:

Uwe Lausen 1941 Stuttgart – Beilstein 1970 „Denken ist ungesund“ Öl auf Leinwand. (19)67. Ca. 130 : 170 cm. Signiert, datiert und betitelt unten rechts. Gerahmt.
Provenienz: Klaus-Hartmut Olbricht, München; Privatsammlung, Süddeutschland. „Sicherlich wurde ich von Pop angeregt, ich habe aber versucht, das zu privatisieren. Heute ist meine Arbeit nur stückweise banal, also das, was ich unter Pop verstehe.“ (Lausen in: Nina Keller, „Report über junge Künstler in München“, München 1968, S.12). In Uwe Lausens Arbeit „Denken ist ungesund“ zeigen sich die Einflüsse der Ästhetik der britischen und amerikanischen Pop-Art auf das Werk des Künstlers. Dominante, kräftige Farbflächen werden von horizontalen Linien abgegrenzt, plakativ erscheinen die menschlichen Figuren vor dieser Kulisse. Doch Lausens Arbeit geht über die „banale“ Bildästhetik der Pop-Art hinaus: er nutzt die Reduktion auf die reine Licht-und Schattenmalerei als Bühne für seine psychedelische Bildwelt. Einsamkeit und Isolation des Individuums in einer von Gewalt und Autorität bestimmten Gesellschaft sind die Themen der Werke dieser Schaffensphase, in der er sich selbst in völlige Vereinsamung und Beziehungslosigkeit geflüchtet hat. Diese düstere Stimmung tritt vor allem in den leeren, maskenhaften Gesichtern der Protagonisten und im surrealen Charakter der Bildwelt in Erscheinung. Drei Erzählebenen beherrschen das Bild: Die vorderste Bildebene wird von einem Liegenden mit Sonnenbrille eingenommen, er scheint vom restlichen Geschehen völlig isoliert. Während eine weitere Person mit Sonnenbrille (als Selbstporträt des Künstlers) dem Betrachter auffordernd entgegenblickt und diesen in das Bildgeschehen zieht, scheinen sich die Gesichter und Körper der dahinter angeordneten Figuren in einer seltsamen Metamorphose aufzulösen. Die dritte Bildebene wird von einem anonymen schwarzen Raum im Hintergrund bestimmt, in dem ein lebloser, fleischig verformter Körper auf einem Tisch vor einem Bildschirm aufgebahrt ist. Die Deformation des Körpers als häufig wiederkehrendes Motiv verweist auch in diesem Bild auf Lausens intensive Auseinandersetzung mit dem Werk des britischen Künstlers Francis Bacon seit Mitte der 60er Jahre. Die Verflüchtigung und Auflösung der menschlichen Gestalt setzt Lausen hier in einen effektvollen Kontrast zur flächigen Raumarchitektur und unterstreicht damit den Gedanken der Entfremdung des Individuums. Auf Vermittlung des Münchner Kunsthistorikers Klaus-Hartmut Olbricht, ein früher Förderer Lausens, wird dieses Bild 1968 gemeinsam mit 26 weiteren Arbeiten in der Kölner Galerie Gmurzynska und im Anschluss bei Benjamin Katz in Berlin gezeigt. Die Ausstellung stößt auf große Resonanz beim Publikum und in der Presse. Die Jahre 1967/68, in denen Lausen im Kelleratelier in der Münchner Sternstraße arbeitete, gelten als seine intensivste Schaffenszeit. In „Denken ist ungesund“ hat der Künstler zu seinem typischen Stil gefunden, es zählt zu einem seiner wichtigsten Werke.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 626
Auktion:
Datum:
04.12.2014
Auktionshaus:
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3
80333 München
Deutschland
info@karlundfaber.de
+49 (0)89 221865
+49 (0)89 2283350
Beschreibung:

Uwe Lausen 1941 Stuttgart – Beilstein 1970 „Denken ist ungesund“ Öl auf Leinwand. (19)67. Ca. 130 : 170 cm. Signiert, datiert und betitelt unten rechts. Gerahmt.
Provenienz: Klaus-Hartmut Olbricht, München; Privatsammlung, Süddeutschland. „Sicherlich wurde ich von Pop angeregt, ich habe aber versucht, das zu privatisieren. Heute ist meine Arbeit nur stückweise banal, also das, was ich unter Pop verstehe.“ (Lausen in: Nina Keller, „Report über junge Künstler in München“, München 1968, S.12). In Uwe Lausens Arbeit „Denken ist ungesund“ zeigen sich die Einflüsse der Ästhetik der britischen und amerikanischen Pop-Art auf das Werk des Künstlers. Dominante, kräftige Farbflächen werden von horizontalen Linien abgegrenzt, plakativ erscheinen die menschlichen Figuren vor dieser Kulisse. Doch Lausens Arbeit geht über die „banale“ Bildästhetik der Pop-Art hinaus: er nutzt die Reduktion auf die reine Licht-und Schattenmalerei als Bühne für seine psychedelische Bildwelt. Einsamkeit und Isolation des Individuums in einer von Gewalt und Autorität bestimmten Gesellschaft sind die Themen der Werke dieser Schaffensphase, in der er sich selbst in völlige Vereinsamung und Beziehungslosigkeit geflüchtet hat. Diese düstere Stimmung tritt vor allem in den leeren, maskenhaften Gesichtern der Protagonisten und im surrealen Charakter der Bildwelt in Erscheinung. Drei Erzählebenen beherrschen das Bild: Die vorderste Bildebene wird von einem Liegenden mit Sonnenbrille eingenommen, er scheint vom restlichen Geschehen völlig isoliert. Während eine weitere Person mit Sonnenbrille (als Selbstporträt des Künstlers) dem Betrachter auffordernd entgegenblickt und diesen in das Bildgeschehen zieht, scheinen sich die Gesichter und Körper der dahinter angeordneten Figuren in einer seltsamen Metamorphose aufzulösen. Die dritte Bildebene wird von einem anonymen schwarzen Raum im Hintergrund bestimmt, in dem ein lebloser, fleischig verformter Körper auf einem Tisch vor einem Bildschirm aufgebahrt ist. Die Deformation des Körpers als häufig wiederkehrendes Motiv verweist auch in diesem Bild auf Lausens intensive Auseinandersetzung mit dem Werk des britischen Künstlers Francis Bacon seit Mitte der 60er Jahre. Die Verflüchtigung und Auflösung der menschlichen Gestalt setzt Lausen hier in einen effektvollen Kontrast zur flächigen Raumarchitektur und unterstreicht damit den Gedanken der Entfremdung des Individuums. Auf Vermittlung des Münchner Kunsthistorikers Klaus-Hartmut Olbricht, ein früher Förderer Lausens, wird dieses Bild 1968 gemeinsam mit 26 weiteren Arbeiten in der Kölner Galerie Gmurzynska und im Anschluss bei Benjamin Katz in Berlin gezeigt. Die Ausstellung stößt auf große Resonanz beim Publikum und in der Presse. Die Jahre 1967/68, in denen Lausen im Kelleratelier in der Münchner Sternstraße arbeitete, gelten als seine intensivste Schaffenszeit. In „Denken ist ungesund“ hat der Künstler zu seinem typischen Stil gefunden, es zählt zu einem seiner wichtigsten Werke.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 626
Auktion:
Datum:
04.12.2014
Auktionshaus:
Karl & Faber Kunstauktionen GmbH
Amiraplatz 3
80333 München
Deutschland
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+49 (0)89 221865
+49 (0)89 2283350
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