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Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000186

Willi Baumeister

Schätzpreis
80.000 €
ca. 89.705 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000186

Willi Baumeister

Schätzpreis
80.000 €
ca. 89.705 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Urzeitgestalten
Urzeitgestalten. 1947. Öl mit Kunstharz auf leichtem Karton, auf Holz. Beye/Baumeister 1307. Grohmann 953 (dort unter dem Titel "Urzeitgestalten V"). Links unten signiert und datiert "4.47". Verso von fremder Hand bezeichnet. 40 x 64,5 cm (15,7 x 25,3 in). [JS]. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath Frankfurt a. M. Marlborough Fine Art Ltd., London. Privatsammlung. Roman Norbert Ketterer, Campione dŽItalia (verso mit altem Etikett des Stuttgarter Kunstkabinetts, dort handschriftlich nummeriert "26"). Galleria Henze, Campione dŽItalia. Galerie Dorn, Stuttgart. Galerie Schönewald & Beuse, Krefeld/Galerie Braunbehrens, München. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. AUSSTELLUNG: Willi Baumeister - Gemälde, Zeichnungen, Grafik, Frankfurt a. M., Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath 4.8.-12.9.1961, Kat.Nr. 11, mit Abb. LITERATUR: Moderne Kunst IX, Roman Norbert Ketterer, Campione dŽItalia 1976, Nr. 5, mit Farbabb. Moderne Kunst. Gemälde, Skulpturen, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafik, Katalog 29, Galleria Henze Campione d`Italia, 1983, Kat.-Nr. 39, mit Farbabb. Während seiner Lehre als Dekorationsmaler besucht Willi Baumeister zunächst Abendkurse an der Kunstakademie in Stuttgart. 1909-1912 gehört er zur Kompositionsklasse Adolf Hölzels und hat erste Kontakte zu dem späteren Bauhausmaler Oskar Schlemmer mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird. 1919/20 entstehen die ersten "Mauerbilder", Bildtafeln, die durch Beimischung von Sand und Kitt mauerähnlich reliefiert und mit kubistischem Formengut gestaltet werden. Diese Bilder bringen Baumeister den internationalen künstlerischen Durchbruch. 1928 beruft die Frankfurter Städelschule den Künstler als Leiter der Klasse für Gebrauchsgrafik, Typografie und Stoffdruck. 1930 schließt sich Baumeister dem "Cercle Carré" an, 1931 wird er Mitglied der Künstlergruppe "Abstraction-Création". Im Dritten Reich als "entartet" verfemt, kann Baumeister als Künstler kaum in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten. Er widmet sich daher prähistorischen und orientalischen Studien, die den wesentlichen Motivfundus seiner "Eidos"-Bilder und "Ideogramme" bilden. Während des Krieges schreibt Baumeister das Buch "Das Unbekannte in der Kunst", das 1947 erstmals erscheint. Bereits Anfang der 1930er Jahre beginnt Baumeister sich für Strukturen zu interessieren, die dem Bildgrund eine aufgelockert-lebendige Oberfläche verleihen. Er wird, wie im vorliegenden Gemälde, zum Träger einer fast linearen Zeichnung, die schemenhaft über dem Bildgrund geistert. Urzeitliches wird evoziert, ein Phänomen, das Baumeister in vielen seiner Werkzyklen als grundlegendes Thema einbindet wie auch der Titel der vorliegenden Arbeit belegt. Die locker angeordneten Formen und Farbflächen vermitteln eine heitere Schwerelosigkeit, die Raum für vielerlei Assoziationen lässt. Assoziationen an musikalische Tempi sind oft werkbestimmend sowohl bei Baumeister als auch bei vielen seiner Mitstreiter aus der Zeit des Informel. Hier wird mit leichter Hand das Urzeitliche in ein burleskes Gewand gekleidet und so aller Sinnenschwere enthoben. Der feine Humor, der diese Komposition begleitet, findet in der zart tänzerischen Art, in der sich die schemenhaft angedeuteten Figuren über die Komposition bewegen, seine Entsprechung. In der Nachkriegsära nimmt er seine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie in Stuttgart wieder auf. Baumeister zählt durch sein umfassendes Œuvre und seine grundlegenden kunsttheoretischen Schriften zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Moderne. Sein in viele Werkgruppen gegliedertes Œuvre, eingangs noch dem Gegenständlichen verhaftet, zeigt eine immer abstrakter werdende Formensprache.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000186
Auktion:
Datum:
12.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Urzeitgestalten
Urzeitgestalten. 1947. Öl mit Kunstharz auf leichtem Karton, auf Holz. Beye/Baumeister 1307. Grohmann 953 (dort unter dem Titel "Urzeitgestalten V"). Links unten signiert und datiert "4.47". Verso von fremder Hand bezeichnet. 40 x 64,5 cm (15,7 x 25,3 in). [JS]. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath Frankfurt a. M. Marlborough Fine Art Ltd., London. Privatsammlung. Roman Norbert Ketterer, Campione dŽItalia (verso mit altem Etikett des Stuttgarter Kunstkabinetts, dort handschriftlich nummeriert "26"). Galleria Henze, Campione dŽItalia. Galerie Dorn, Stuttgart. Galerie Schönewald & Beuse, Krefeld/Galerie Braunbehrens, München. Privatsammlung Nordrhein-Westfalen. AUSSTELLUNG: Willi Baumeister - Gemälde, Zeichnungen, Grafik, Frankfurt a. M., Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath 4.8.-12.9.1961, Kat.Nr. 11, mit Abb. LITERATUR: Moderne Kunst IX, Roman Norbert Ketterer, Campione dŽItalia 1976, Nr. 5, mit Farbabb. Moderne Kunst. Gemälde, Skulpturen, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafik, Katalog 29, Galleria Henze Campione d`Italia, 1983, Kat.-Nr. 39, mit Farbabb. Während seiner Lehre als Dekorationsmaler besucht Willi Baumeister zunächst Abendkurse an der Kunstakademie in Stuttgart. 1909-1912 gehört er zur Kompositionsklasse Adolf Hölzels und hat erste Kontakte zu dem späteren Bauhausmaler Oskar Schlemmer mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird. 1919/20 entstehen die ersten "Mauerbilder", Bildtafeln, die durch Beimischung von Sand und Kitt mauerähnlich reliefiert und mit kubistischem Formengut gestaltet werden. Diese Bilder bringen Baumeister den internationalen künstlerischen Durchbruch. 1928 beruft die Frankfurter Städelschule den Künstler als Leiter der Klasse für Gebrauchsgrafik, Typografie und Stoffdruck. 1930 schließt sich Baumeister dem "Cercle Carré" an, 1931 wird er Mitglied der Künstlergruppe "Abstraction-Création". Im Dritten Reich als "entartet" verfemt, kann Baumeister als Künstler kaum in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten. Er widmet sich daher prähistorischen und orientalischen Studien, die den wesentlichen Motivfundus seiner "Eidos"-Bilder und "Ideogramme" bilden. Während des Krieges schreibt Baumeister das Buch "Das Unbekannte in der Kunst", das 1947 erstmals erscheint. Bereits Anfang der 1930er Jahre beginnt Baumeister sich für Strukturen zu interessieren, die dem Bildgrund eine aufgelockert-lebendige Oberfläche verleihen. Er wird, wie im vorliegenden Gemälde, zum Träger einer fast linearen Zeichnung, die schemenhaft über dem Bildgrund geistert. Urzeitliches wird evoziert, ein Phänomen, das Baumeister in vielen seiner Werkzyklen als grundlegendes Thema einbindet wie auch der Titel der vorliegenden Arbeit belegt. Die locker angeordneten Formen und Farbflächen vermitteln eine heitere Schwerelosigkeit, die Raum für vielerlei Assoziationen lässt. Assoziationen an musikalische Tempi sind oft werkbestimmend sowohl bei Baumeister als auch bei vielen seiner Mitstreiter aus der Zeit des Informel. Hier wird mit leichter Hand das Urzeitliche in ein burleskes Gewand gekleidet und so aller Sinnenschwere enthoben. Der feine Humor, der diese Komposition begleitet, findet in der zart tänzerischen Art, in der sich die schemenhaft angedeuteten Figuren über die Komposition bewegen, seine Entsprechung. In der Nachkriegsära nimmt er seine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie in Stuttgart wieder auf. Baumeister zählt durch sein umfassendes Œuvre und seine grundlegenden kunsttheoretischen Schriften zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Moderne. Sein in viele Werkgruppen gegliedertes Œuvre, eingangs noch dem Gegenständlichen verhaftet, zeigt eine immer abstrakter werdende Formensprache.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000186
Auktion:
Datum:
12.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
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