Beschreibung:

23. November 2019, 20.15 Uhr Pinakothek der Moderne München Eingeliefert von Priska Pasquer, Köln Mit Dank an Ulrike Rosenbach Ulrike Rosenbach ist eine der wichtigsten Pionierinnen der Performance und Medienkunst. Seit Ende der 1960er-Jahre stellt sie weibliche Typisierungen und Geschlechterstereotypen in Frage. Themen, die heute so aktuell und relevant sind wie eh und je. In ihrer berühmten Serie „Art is a Criminal Action“ startete Rosenbach im Jahr 1969 einen Frontalangriff auf die männliche Selbstdarstellung und Kunstproduktion. Die Vorlage dafür war Andy Warhols berühmtes Siebdruckbild von 1963 „Double Elvis“, das die Pop-Ikone voll mythisch aufgeladener Männlichkeit zeigt. Rosenbach imitiert die Kleidung und Pose des „Warhol Elvis“ und montiert sich selbst – eine zu dieser Zeit völlig unbekannte junge Künstlerin – an die Seite des gefeierten Rockstars. Damit versuchte die damals 26-Jährige, die Frage, wie die aggressive Vorherrschaft des Männlichen von Frauen angegangen werden kann, auf eine ebenso offensichtliche wie wirksame Weise zu beantworten: Indem sie selbst in die Rolle berühmter Männer schlüpfte, die Waffe in die eigene Hand nahm und auf die Öffentlichkeit zielte. Der Aspekt des temperamentvollen Angriffs und der demonstrativen Demontage von traditionellen Rollenklischees spielte in ihrem gesamten Werk weiterhin eine zentrale Rolle. Rosenbachs Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, u. a. auf der Documenta 6 und 8; Stedelijk Museum, Amsterdam; Lenbachhaus, München; Museum Folkwang, Essen; Palais des Beaux Arts, Brüssel. 2014 widmete ihr das LVR-Landes- Museum Bonn eine große Einzelausstellung. Ihre Arbeiten sind in namhaften Sammlungen vertreten, u.a. im Hamburger Bahnhof, Berlin; ZKM, Karlsruhe; MoMA, New York; Museo Reina Sofía, Madrid; Stedelijk Museum, Amsterdam. 1996 wurde ihr der Kunstpreis des Saarlandes verliehen. 2011 erhielt Ulrike Rosenbach den Künstlerinnenpreis NRW.