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Auktionsarchiv: Los-Nr. 105

Emil Nolde

Moderne Kunst
08.12.2012
Schätzpreis
40.000 €
ca. 52.477 $
Zuschlagspreis:
53.680 €
ca. 70.424 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 105

Emil Nolde

Moderne Kunst
08.12.2012
Schätzpreis
40.000 €
ca. 52.477 $
Zuschlagspreis:
53.680 €
ca. 70.424 $
Beschreibung:

Türkenbundlilien und Rudbeckien
Türkenbundlilien und Rudbeckien. Um 1940/1945. Aquarell. Unten links signiert. Auf Japan. 18,7 x 14 cm (7,3 x 5,5 in), blattgroß. Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, Ada und Emil Nolde Stiftung Seebüll, vom 8. November 2012. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Am 7. August 1867 wird Emil Hansen im deutsch-dänischen Grenzland geboren. Den Namen seines Heimatortes Nolde nimmt er später als Künstlernamen an. Nach einer Lehre als Möbelzeichner und Holzschnitzer 1884-88 in Flensburg arbeitet er für verschiedene Möbelfabriken in München, Karlsruhe und Berlin. 1892 erhält Emil Nolde am Gewerbemuseum in St. Gallen eine Stellung als Lehrer für gewerbliches Zeichnen, die er bis 1898 innehat. Dort, wo zunächst vor allem Landschaftsaquarelle und Zeichnungen der Bergbauern entstehen, wird Nolde durch kleine farbige Zeichnungen der Schweizer Berge bekannt. Mit dem Entschluss, Maler zu werden, geht Nolde schließlich nach München, doch die Akademie unter Franz von Stuck lehnt ihn ab. Es folgt ein Studium an der privaten Malschule von Adolf Hölzel in Dachau und ab 1899 an der Académie Julian in Paris. 1900 mietet er ein Atelier in Kopenhagen und zieht 1903 auf die Insel Alsen. Durch die Auseinandersetzung mit den Neoimpressionisten Vincent van Gogh Edvard Munch und James Ensor gelangt Nolde ab 1905 von seinem anfänglich romantischen Naturalismus zu einem eigenständigen Stil, in dem die Farbe eine wesentliche Rolle spielt; es entstehen farbintensive, leuchtende Blumenbilder. 1906 lernt Nolde während eines Aufenthaltes in Alsen die "Brücke"-Maler kennen, deren Gruppe er sich vorübergehend anschließt. In einer Reihe von Porträtstudien beginnt die Hinwendung zum Aquarell. Als Nolde 1909 in dieser Technik erstmalige Versuche auf nicht saugfähigem Papier unternimmt, dabei das Blattweiß in großen Teilen stehen lässt und auf eine Konturierung in der Gegenstandserfassung verzichtet, sind diese Neuerungen zukunftsweisend. 1910 wird Emil Nolde nach einer Kontroverse mit Max Liebermann aus der "Berliner Sezession" ausgeschlossen und gründet mit anderen zurückgewiesenen Künstlern die "Neue Sezession", an deren Ausstellungen er bis 1912 teilnimmt. Weniger vom Berliner Großstadtleben, das er in einigen expressiven Bildern festhält, als vom Primitivismus fasziniert, malt Nolde Stillleben mit exotischen Figuren und Maskenbilder. Von einer Expedition nach Neu-Guinea 1913 bringt er reiches Studienmaterial mit, das er in zahlreichen Werken noch bis 1915 verarbeitet. Ab 1916 verbringt er den Sommer auf der Insel Föhr und lässt sich 1928 in Seebüll nieder. Der dort angelegte Garten wird zur unerschöpflichen Inspirationsquelle seiner Malerei, auch Küstenlandschaften und religiöse Szenen werden zu tragenden Sujets. Von den Nationalsozialisten als Künstler verfemt, dazu seit 1941 mit Arbeitsverbot belegt, malt Nolde ab 1938 in Seebüll seine "Ungemalten Bilder", viele hundert kleine Aquarelle, die er nach 1945 als Ölbilder wieder aufgreift. Das relativ kleine Format dieses Aquarells hat Emil Nolde für eine große Komposition genutzt, indem er den Stängel der Türkenbundlilien raumfüllend in die Bildfläche hereingenommen hat. Die lockere Technik des Aquarellierens in das nasse Papier hat hier eine satte Farbigkeit erzeugt, die sich vor dem nur andeutungsweise gestalteten Hintergrund wirkungsvoll abhebt. Bei aller Großzügigkeit der malerischen Mittel, deren sich Nolde bediente, wird die botanische Besonderheit der Blüten nicht übersehen. Nolde hat mit seinen Blumenaquarellen ein beachtliches Œuvre geschaffen, das sowohl in der Variation der Kompositionen wie auch in der Meisterung des Aquarells seinesgleichen sucht. Die technische Überlegenheit seiner Arbeiten lässt sich auch heute noch an einer ungebrochen strahlenden Farbenpracht nachvollziehen. In den letzten Lebensjahren entstehen vor allem Aquarelle mit Blumen- und Landschaftsmotiven aus der näheren Umgebung seines Hauses in Seebüll, wo Nolde am 13. April 1956 stirbt. [KD].

Auktionsarchiv: Los-Nr. 105
Auktion:
Datum:
08.12.2012
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Türkenbundlilien und Rudbeckien
Türkenbundlilien und Rudbeckien. Um 1940/1945. Aquarell. Unten links signiert. Auf Japan. 18,7 x 14 cm (7,3 x 5,5 in), blattgroß. Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther, Ada und Emil Nolde Stiftung Seebüll, vom 8. November 2012. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Am 7. August 1867 wird Emil Hansen im deutsch-dänischen Grenzland geboren. Den Namen seines Heimatortes Nolde nimmt er später als Künstlernamen an. Nach einer Lehre als Möbelzeichner und Holzschnitzer 1884-88 in Flensburg arbeitet er für verschiedene Möbelfabriken in München, Karlsruhe und Berlin. 1892 erhält Emil Nolde am Gewerbemuseum in St. Gallen eine Stellung als Lehrer für gewerbliches Zeichnen, die er bis 1898 innehat. Dort, wo zunächst vor allem Landschaftsaquarelle und Zeichnungen der Bergbauern entstehen, wird Nolde durch kleine farbige Zeichnungen der Schweizer Berge bekannt. Mit dem Entschluss, Maler zu werden, geht Nolde schließlich nach München, doch die Akademie unter Franz von Stuck lehnt ihn ab. Es folgt ein Studium an der privaten Malschule von Adolf Hölzel in Dachau und ab 1899 an der Académie Julian in Paris. 1900 mietet er ein Atelier in Kopenhagen und zieht 1903 auf die Insel Alsen. Durch die Auseinandersetzung mit den Neoimpressionisten Vincent van Gogh Edvard Munch und James Ensor gelangt Nolde ab 1905 von seinem anfänglich romantischen Naturalismus zu einem eigenständigen Stil, in dem die Farbe eine wesentliche Rolle spielt; es entstehen farbintensive, leuchtende Blumenbilder. 1906 lernt Nolde während eines Aufenthaltes in Alsen die "Brücke"-Maler kennen, deren Gruppe er sich vorübergehend anschließt. In einer Reihe von Porträtstudien beginnt die Hinwendung zum Aquarell. Als Nolde 1909 in dieser Technik erstmalige Versuche auf nicht saugfähigem Papier unternimmt, dabei das Blattweiß in großen Teilen stehen lässt und auf eine Konturierung in der Gegenstandserfassung verzichtet, sind diese Neuerungen zukunftsweisend. 1910 wird Emil Nolde nach einer Kontroverse mit Max Liebermann aus der "Berliner Sezession" ausgeschlossen und gründet mit anderen zurückgewiesenen Künstlern die "Neue Sezession", an deren Ausstellungen er bis 1912 teilnimmt. Weniger vom Berliner Großstadtleben, das er in einigen expressiven Bildern festhält, als vom Primitivismus fasziniert, malt Nolde Stillleben mit exotischen Figuren und Maskenbilder. Von einer Expedition nach Neu-Guinea 1913 bringt er reiches Studienmaterial mit, das er in zahlreichen Werken noch bis 1915 verarbeitet. Ab 1916 verbringt er den Sommer auf der Insel Föhr und lässt sich 1928 in Seebüll nieder. Der dort angelegte Garten wird zur unerschöpflichen Inspirationsquelle seiner Malerei, auch Küstenlandschaften und religiöse Szenen werden zu tragenden Sujets. Von den Nationalsozialisten als Künstler verfemt, dazu seit 1941 mit Arbeitsverbot belegt, malt Nolde ab 1938 in Seebüll seine "Ungemalten Bilder", viele hundert kleine Aquarelle, die er nach 1945 als Ölbilder wieder aufgreift. Das relativ kleine Format dieses Aquarells hat Emil Nolde für eine große Komposition genutzt, indem er den Stängel der Türkenbundlilien raumfüllend in die Bildfläche hereingenommen hat. Die lockere Technik des Aquarellierens in das nasse Papier hat hier eine satte Farbigkeit erzeugt, die sich vor dem nur andeutungsweise gestalteten Hintergrund wirkungsvoll abhebt. Bei aller Großzügigkeit der malerischen Mittel, deren sich Nolde bediente, wird die botanische Besonderheit der Blüten nicht übersehen. Nolde hat mit seinen Blumenaquarellen ein beachtliches Œuvre geschaffen, das sowohl in der Variation der Kompositionen wie auch in der Meisterung des Aquarells seinesgleichen sucht. Die technische Überlegenheit seiner Arbeiten lässt sich auch heute noch an einer ungebrochen strahlenden Farbenpracht nachvollziehen. In den letzten Lebensjahren entstehen vor allem Aquarelle mit Blumen- und Landschaftsmotiven aus der näheren Umgebung seines Hauses in Seebüll, wo Nolde am 13. April 1956 stirbt. [KD].

Auktionsarchiv: Los-Nr. 105
Auktion:
Datum:
08.12.2012
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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