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Auktionsarchiv: Los-Nr. 665

Thomas Bernhard. Vier eigenhändige und ein maschinengeschriebener Brief sowie vier eigenhändige Postkarten, alle mit Unterschrift.

Auction 26.05.2018
26.05.2018
Schätzpreis
18.000 €
ca. 20.998 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 665

Thomas Bernhard. Vier eigenhändige und ein maschinengeschriebener Brief sowie vier eigenhändige Postkarten, alle mit Unterschrift.

Auction 26.05.2018
26.05.2018
Schätzpreis
18.000 €
ca. 20.998 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Salzburg u. a. 1955 – 1968. Zusammen 13 Seiten. Mit drei eigenhändig adressierten Umschlägen.
Alle an den österreichischen Schauspieler und Regisseur Ludwig Skumautz (1929–1987). Dieser lebte in St. Veit/Glan in Kärnten und erhielt zunächst eine pädagogische Ausbildung. Schon damals verfasste er erste literarische Werke und kam mit dem in Salzburg als Journalist und Schriftsteller tätigen Thomas Bernhard in Kontakt. Bereits vor dem gemeinsamen Studium am Salzburger Mozarteum (1955–1957) verband die beiden offenbar eine sehr innige Freundschaft. Die Briefe aus dem Teilnachlass Skumautz sind bisher unveröffentlicht.
25. V. 1955, mit Umschlag Über eine geplante Lesung: »Es ist alles in Ordnung, Du liest (falls Du willst) mit Christine Busta zusammen am 5. September. Ich glaube da sind bestimmt noch Ferien. […] Ich möchte soviel sagen u. fragen, aber die letzten Tage waren für mich wie eine Vorhölle. Ich stehe allem kopfschüttelnd gegenüber – und in ein paar Tage tauche ich wieder in einer größeren Arbeit unter.
12. VI. 1955 Ich habe eine unglaubliche Achtung vor dem Leben und ich liebe es – also? Wenn ich von der »Vorhölle« gesprochen habe, dann von dem scheusslichen Gesicht, das einem von Zeit zu Zeit anstarrt wohin man geht. … Meine Tage enden abends immer tröstlichm denn vor dem bloßen Dasein gibt es nur Nichtigkeiten. Vor einem Jahr noch habe ich dauernd an Selbstmord gedacht, aber dieser Unsinn ist vorbei. Klagen muß der Mensch, auch aufbegehren, vor allem leiden – was ich jetzt brauche, ist Ruhe und eine abgesonderte Stellung, aus der ich einen guten Überblick habe über die Umwelt. Ich bin in seiner sehr anstrengenden Arbeit, u. ich bitte darum, daß sie mir halbwegs gelingen wird. Ich bin noch voll Begeisterung, sie wird nachlassen, wie bei allem, das ich anpacke, nur bin ich diesmal schon übern Berg. […] Im Herbst erscheint (Gottlob statt der miserablen Gedichte) eine Erzählung in d. Stifterbibliothek […] Von Dombrowski illustriert. – Schluß! – Ich habe Deine Lesung umstellen lassen auf den 22. August. Da sind noch Festspiele […] Da haben wir ein paar Tage für uns in Salzburg […] Es ist ein herrliches Gefühl, wenn etwas vorwärts geht. Mir vergeht nur immer die Zeit zu schnell – das Altwerden betrübt mich.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 665
Auktion:
Datum:
26.05.2018
Auktionshaus:
Christian Hesse Auktionen
Osterbekstr. 86
22083 Hamburg
Deutschland
mail@hesse-auktionen.de
+49 (0)40 69454247
+49 (0)40 69454266
Beschreibung:

Salzburg u. a. 1955 – 1968. Zusammen 13 Seiten. Mit drei eigenhändig adressierten Umschlägen.
Alle an den österreichischen Schauspieler und Regisseur Ludwig Skumautz (1929–1987). Dieser lebte in St. Veit/Glan in Kärnten und erhielt zunächst eine pädagogische Ausbildung. Schon damals verfasste er erste literarische Werke und kam mit dem in Salzburg als Journalist und Schriftsteller tätigen Thomas Bernhard in Kontakt. Bereits vor dem gemeinsamen Studium am Salzburger Mozarteum (1955–1957) verband die beiden offenbar eine sehr innige Freundschaft. Die Briefe aus dem Teilnachlass Skumautz sind bisher unveröffentlicht.
25. V. 1955, mit Umschlag Über eine geplante Lesung: »Es ist alles in Ordnung, Du liest (falls Du willst) mit Christine Busta zusammen am 5. September. Ich glaube da sind bestimmt noch Ferien. […] Ich möchte soviel sagen u. fragen, aber die letzten Tage waren für mich wie eine Vorhölle. Ich stehe allem kopfschüttelnd gegenüber – und in ein paar Tage tauche ich wieder in einer größeren Arbeit unter.
12. VI. 1955 Ich habe eine unglaubliche Achtung vor dem Leben und ich liebe es – also? Wenn ich von der »Vorhölle« gesprochen habe, dann von dem scheusslichen Gesicht, das einem von Zeit zu Zeit anstarrt wohin man geht. … Meine Tage enden abends immer tröstlichm denn vor dem bloßen Dasein gibt es nur Nichtigkeiten. Vor einem Jahr noch habe ich dauernd an Selbstmord gedacht, aber dieser Unsinn ist vorbei. Klagen muß der Mensch, auch aufbegehren, vor allem leiden – was ich jetzt brauche, ist Ruhe und eine abgesonderte Stellung, aus der ich einen guten Überblick habe über die Umwelt. Ich bin in seiner sehr anstrengenden Arbeit, u. ich bitte darum, daß sie mir halbwegs gelingen wird. Ich bin noch voll Begeisterung, sie wird nachlassen, wie bei allem, das ich anpacke, nur bin ich diesmal schon übern Berg. […] Im Herbst erscheint (Gottlob statt der miserablen Gedichte) eine Erzählung in d. Stifterbibliothek […] Von Dombrowski illustriert. – Schluß! – Ich habe Deine Lesung umstellen lassen auf den 22. August. Da sind noch Festspiele […] Da haben wir ein paar Tage für uns in Salzburg […] Es ist ein herrliches Gefühl, wenn etwas vorwärts geht. Mir vergeht nur immer die Zeit zu schnell – das Altwerden betrübt mich.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 665
Auktion:
Datum:
26.05.2018
Auktionshaus:
Christian Hesse Auktionen
Osterbekstr. 86
22083 Hamburg
Deutschland
mail@hesse-auktionen.de
+49 (0)40 69454247
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