Beschreibung:

The Black Box Mischtechnik auf Kraftpapier, 193 x 98 cm, Acryuntermalung, feine Ölschichten bis zur endgültigen Farbgebung, Finish mit Bienenwachs poliert In der Mitte des Bildes konzentrieren sich drei Hybriden aus menschlichen Körpern mit tierischen Köpfen, die sich in öffentlichen Toilettenboxen aufhalten, welche durch die angedeuteten Kloschüsseln und die beschmierten Wände dargestellt sind. Die Toilettenboxen werden rechts und links durch schematische Darstellungen fragwürdiger Institutionen flankiert, was eine zweifelhafte Lage, in der sich die Protagonisten offensichtlich befinden, deutlich macht. Auf der linken Seite ist durch die rote Farbe und das gezeichnete Motiv eine Bordellszene angedeutet. Auf der rechten Seite widerspiegelt die typische grüne Farbe und die gewählte Darstellung des Interieurs die Einrichtung eines Casinos. Hier wird durch die einzelnen Teile des Bildes für den Betrachter eine besondere Welt in unserem sozialen Gefüge gezeigt und zusammengefasst, die sich nur Drogenabhängigen offenbart. Ein Kreis aus Konsum, Beschaffung und Unterhaltung, welcher jeder Form eines normalen Privatlebens entgegensteht, wird zum Ersatz für gewöhnliche, soziale Begeisterung und Integrität. Drogenabhängige selbst befinden sich ein einer dichten, undurchlässigen Extrawelt, die sich einzig und allein in ihrem Inneren befindet. Antriebslosigkeit und Desinteresse an außerhalb ihrer Welt liegenden sozialen Prozessen wird durch die phlegmatische Körperhaltung der Figuren zum Ausdruck gebracht. Die Hybriden in dem Bild stellen Menschen dar, die sich in den Wirren der Gesellschaft durch Drogenkonsum und der Hingabe in die damit verbundenen Verwicklungen und Zwangslagen so verloren haben, dass sie außer Stande sind durch Überlegung der Situation her zu werden, die wie Blei an ihnen klebt und sie in den Umständen festhält. Als Anspielung auf ihre damit einhergehende geistige Verfassung haben die drei Protagonisten anstelle ihrer Köpfe Tierköpfe. Ein Eselskopf, ein Pferdekopf und ein Rattenkopf stehen hier sinnbildlich für die unkreative, energielose Geistesleistung abhängiger Gemüter im Allgemeinen. Durch die Wahl der Konzeption des Bildes und dem Ausdruck der einzelnen Figuren, was eine Mischung aus dynamischen und statischen Elementen ist, wird die Zwiespältigkeit aus hysterischem Verlangen und einer ausnahmslosen Trägheit sichtbar. Malerisch wird hier zum Ausdruck gebracht, wie speziell sich der Weg für Drogenabhängige gestaltet, wie eingeklemmt und gefangen die Beteiligten zwischen den typisch dazugehörenden Illusionen sind – in einem in sich geschlossenem Milieu.