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Auktionsarchiv: Los-Nr. 721

Seltener, großer Truthahn. Johann Joachim Kaendler für Meissen. 1732/1733.

AUKTION 75
25.03.2023
Aufrufpreis
16.000 € - 18.000 €
ca. 17.414 $ - 19.591 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 721

Seltener, großer Truthahn. Johann Joachim Kaendler für Meissen. 1732/1733.

AUKTION 75
25.03.2023
Aufrufpreis
16.000 € - 18.000 €
ca. 17.414 $ - 19.591 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

glasiert. Lebensgroße Figur eines Truthahns mit feinem, reliefartig modelliertem Federkleid auf einem runden, naturalistisch gestalteten Sockel. Im Sockelbereich rückseitig die Schwertermarke der Pfeifferzeit in Unterglasurblau. Unterseits mit geritzter Form-Nr. "B 145" (Nachtragsnr.) und geprägter Bossierernr. 144. Ausformung: 1924–34. Provenienz: seit der Entstehungszeit in sächsischem Privatbesitz. "Im Sommer des Jahres 1730 hatte wohl August der Starke selbst die Idee, in der großen Galerie des Japanischen Palais auf der Stadtseite "allerhand groß und kleine Thiere", wie sie eine Bestellung der Porzellane von 1732 nennt, aufzustellen. Unter den europäischen Palastbauten des Barocks wäre diese Raumgestaltung einzigartig gewesen. Als Auftakt dem königlichen Appartement vorgelagert, sollte der Besucher an 292 Vögeln und 276 Tieren – dazwischen unter anderen noch an weit über hundert einzelnen Vasen – vorbeiflanieren. Exotische und einheimische Kreaturen wechselten sich dabei ab und waren naturgetreu in kräftigen Farben bemalt, die heute weitgehend verloren sind."(zitiert nach Alfred Ziffer in: Triumph der Blauen Schwerter. Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710–1815. Leipzig, 2010. S. 301, Kat.Nr. 310). August der Starke wünschte sich zwar eine naturalistische Farbgebung der Figuren, doch die technischen Schwierigkeiten führten dazu, dass die meisten von ihnen zu zerbrechlich waren, um den für Aufglasurfarben erforderlichen Hochtemperaturbrand zu überstehen und unbemalt blieben oder kalt bemalt wurden. Im Januar des Jahres 1733 notierte Johann Joachim Kaendler in seinen Arbeitsberichten die Herstellung "eines Truthahns in Lebens Größe" (Betriebsarchiv der Staatl. Porzellan-Manufaktur Meissen AA I Aa 20, 1733, Bl. 51 r). Er ist das Gegenstück der zwei von Kaendlers Gehilfen Johann Friedrich Eberlein geschaffenen Truthennen. Zu Lebzeiten Kaendlers wurden fünf Exemplare des Truthahns ausgeführt, im Inventar des Japanischen Palais' von 1770 sind unter "N=271.w" "fünf Stück Welsch-Hähne, auf niedrigen Postamenten" verzeichnet. Max Adolf Pfeiffer, seit 1918 Direktor der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, arbeitete nach dem Grundsatz, "Nur allerbestes, d. h. in diesem Falle nur Modelle der besten Künstler unserer Zeit (...)" auszuformen. Gleichermaßen bemühte er sich außerordentlich um die Pflege der Meissner Tradition und veranlasste zahlreiche Neuausformungen von Modellen des 18. Jahrhunderts sowie deren Aufarbeitung. Dazu zählten auch die Kaendlerschen Großtiere, deren Ausformung technisch überaus schwierig war. Vgl. Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918–1933. Die Pfeifferzeit. Leipzig 1993, S. 32ff.
Im Bereich des Gefieders re. mit sehr vereinzelten, oberflächlichen, ganz unscheinbaren Brandrissen.
H. 57,8 cm.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 721
Auktion:
Datum:
25.03.2023
Auktionshaus:
Schmidt Kunstauktionen Dresden OHG
Bautzner Str. 99
01099 Dresden
Deutschland
mail@schmidt-auktionen.de
+49 (0)351 81198787
+49 (0)351 81198788
Beschreibung:

glasiert. Lebensgroße Figur eines Truthahns mit feinem, reliefartig modelliertem Federkleid auf einem runden, naturalistisch gestalteten Sockel. Im Sockelbereich rückseitig die Schwertermarke der Pfeifferzeit in Unterglasurblau. Unterseits mit geritzter Form-Nr. "B 145" (Nachtragsnr.) und geprägter Bossierernr. 144. Ausformung: 1924–34. Provenienz: seit der Entstehungszeit in sächsischem Privatbesitz. "Im Sommer des Jahres 1730 hatte wohl August der Starke selbst die Idee, in der großen Galerie des Japanischen Palais auf der Stadtseite "allerhand groß und kleine Thiere", wie sie eine Bestellung der Porzellane von 1732 nennt, aufzustellen. Unter den europäischen Palastbauten des Barocks wäre diese Raumgestaltung einzigartig gewesen. Als Auftakt dem königlichen Appartement vorgelagert, sollte der Besucher an 292 Vögeln und 276 Tieren – dazwischen unter anderen noch an weit über hundert einzelnen Vasen – vorbeiflanieren. Exotische und einheimische Kreaturen wechselten sich dabei ab und waren naturgetreu in kräftigen Farben bemalt, die heute weitgehend verloren sind."(zitiert nach Alfred Ziffer in: Triumph der Blauen Schwerter. Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710–1815. Leipzig, 2010. S. 301, Kat.Nr. 310). August der Starke wünschte sich zwar eine naturalistische Farbgebung der Figuren, doch die technischen Schwierigkeiten führten dazu, dass die meisten von ihnen zu zerbrechlich waren, um den für Aufglasurfarben erforderlichen Hochtemperaturbrand zu überstehen und unbemalt blieben oder kalt bemalt wurden. Im Januar des Jahres 1733 notierte Johann Joachim Kaendler in seinen Arbeitsberichten die Herstellung "eines Truthahns in Lebens Größe" (Betriebsarchiv der Staatl. Porzellan-Manufaktur Meissen AA I Aa 20, 1733, Bl. 51 r). Er ist das Gegenstück der zwei von Kaendlers Gehilfen Johann Friedrich Eberlein geschaffenen Truthennen. Zu Lebzeiten Kaendlers wurden fünf Exemplare des Truthahns ausgeführt, im Inventar des Japanischen Palais' von 1770 sind unter "N=271.w" "fünf Stück Welsch-Hähne, auf niedrigen Postamenten" verzeichnet. Max Adolf Pfeiffer, seit 1918 Direktor der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen, arbeitete nach dem Grundsatz, "Nur allerbestes, d. h. in diesem Falle nur Modelle der besten Künstler unserer Zeit (...)" auszuformen. Gleichermaßen bemühte er sich außerordentlich um die Pflege der Meissner Tradition und veranlasste zahlreiche Neuausformungen von Modellen des 18. Jahrhunderts sowie deren Aufarbeitung. Dazu zählten auch die Kaendlerschen Großtiere, deren Ausformung technisch überaus schwierig war. Vgl. Caren Marusch-Krohn: Meissener Porzellan 1918–1933. Die Pfeifferzeit. Leipzig 1993, S. 32ff.
Im Bereich des Gefieders re. mit sehr vereinzelten, oberflächlichen, ganz unscheinbaren Brandrissen.
H. 57,8 cm.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 721
Auktion:
Datum:
25.03.2023
Auktionshaus:
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Bautzner Str. 99
01099 Dresden
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