Beschreibung:

Mongolei, 19. Jh.
82 x 50 cm R.
Seide, in sich gemustert mit Medaillions, Blockdruck, schwarz-weiß, ursprüngliche Verwendung als Abdecktuch für eine Thangkamalerei, besonders in der Mongolei gebräuchlich. Hayagriva der „Pferdenackige“ ist eine Gottheit die viele Dharmapalas unter ihrer Kontrolle hält, und insofern eine doppelte Funktion innehat: die eines Schützers und die einer Meditationsgottheit - eines Yidam. Als solcher ist Hayagriva einer der wichtigsten Archetypen unter den tibetischen Gottheiten und wurde von Anfang an in der Tradition der Nyingmapas praktiziert, aber später in allen tibetischen Schulen verehrt. Er wird bis zum heutigen Tag vor allem von den Gelugpa-Schulen, insbesondere in der Mongolei, lebendig gehalten. Hayagriva wird als eine zornvolle Gottheit mit drei Gesichtern, sechs Armen und vier Beinen dargestellt, mit denen er über zwei Hindergeistern steht. Alle Gesichter sind mit dem dritten Weisheitsauge ausgestattet. Er erscheint hier mit mächtigen Garuda-Schwingen. Hayagriva ist an dem Pferdekopf erkennbar, der in seinem Haar steckt. Der Pferdekopf verleiht ihm den Namen „Pferdenackiger“. Am Scheitelpunkt der Darstellungen erscheint Buddha Amitabha, zu dessen Padma-Familie Hayagriva als zornvolle Emanation, und Avalokiteshvara‘s gilt. Zahlreiche Gottheiten, Dakinis und Lamas umgeben die zentrale Darstellung auf diesem außergewöhnlichen Seidenvorhang. Am unteren Rand befindet sich eine Inschrift in tibetischen Schriftzeichen - wohl eine Anrufung an die Gottheit. Unter Glas gerahmt.
Aus der Tibet- und Asien-Sammlung der Gebrüder Kienzle, Schwaben, zwischen 1965 und 1986 gesammelt. . Altersspuren