Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3092

SCHWIND, MORITZ VON (Wien 1804-1871 München)

Auktion 69
08.11.2017 - 10.11.2017
Schätzpreis
2.500 €
ca. 2.898 $
Zuschlagspreis:
1.300 €
ca. 1.507 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3092

SCHWIND, MORITZ VON (Wien 1804-1871 München)

Auktion 69
08.11.2017 - 10.11.2017
Schätzpreis
2.500 €
ca. 2.898 $
Zuschlagspreis:
1.300 €
ca. 1.507 $
Beschreibung:

Vier Kopfstudien. Tempera auf Leinwand. Dreifach sign. auf der Rückseite, je eine Sign. in Bleistift und Buntstift, eine geritzt, nicht bezeichnet und datiert (um 1850). 27,4 x 35,6 cm. – Ränder (wohl schon ursprünglich) etw. unregelmäßig beschnitten, alt auf Karton aufgezogen, stellenw. mit Kratzern und Farbabplatzungen. – Mod. Rahmen. (47)
Ausdrucksvolle Studie zu den Köpfen dreier Frauen und eines Mannes, die nebeneinander, teils auch ein wenig überschneidend und gestaffelt, vor grünblauem Grund erscheinen. Bei den Dargestellten dürfte es sich um Vorstudien zum Personarium eines Gemäldes handeln. In der unteren Mitte, im Vordergrund, eine junge Frau im Halbprofil, nach oben blickend, links eine ebenfalls junge Frau im verlorenen Profil, in der oberen Mitte der Charakterkopf einer alten Frau mit angedeuteter großer Haube und rechts ein alter Bischof mit Mitra, den Kopf leicht aus der Frontalen gewendet und den Blick zur Seite, aus dem Bildfeld hinaus gerichtet. Obgleich teils in groben Pinselstrichen und flüchtig gemalt, sind die vier Personen mit großer Meisterschaft und Eindringlichkeit treffend charakterisiert. Diese Form von Realismus ist für das Porträtschaffen Schwinds, abseits der verklärenden Märchen – und Historienbilder, sehr typisch. Derartige in Gruppen angeordnete Kopfstudien finden sich zwar nicht gerade häufig, aber in einigen unserer Arbeit eng verwandten Werken belegt. An erster Stelle ist hier das Gruppenporträt der fünf ältesten Kinder des Malerkollegen Schnorr von Carolsfeld zu nennen, datiert um 1840, heute in der Hamburger Kunsthalle. Zu diesem Gemälde heißt es im Karlsruher Katalog "Moritz von Schwind. Meister der Spätromantik" von 1997: "Die Zeichenbücher zur Ausbildung junger Künstler enthielten seit Dürers Proportionsstudien von Kopf und Gesicht (1528) stets Seiten mit Serien verschiedenster Köpfe in vielfältigen Bewegungen und Stellungen mit verschiedenstem mimischen Ausdruck. Auch Johann Caspar Lavater nutzte in seinen ‚Physiognomischen Fragmenten‘ … die akademische Zeichenbuchmethode, Köpfe als Vergleichsreihen darzubieten, und griff … auf Köpfe von Nicolas Poussin zurück. Den Geist dieser Tradition atmet Schwinds unvollendetes Studiengemälde … Wie viele bedeutende Geschichtsmaler beschäftigte sich Schwind ausgiebig mit Gesichtskarikaturen und erprobte dies kritische Mittel wiederum an Cornelius, den er im Profil auf demselben Blatt einmal seriös und einmal komisch bot" (S. 39-40). Weitere Beispiele dafür finden sich unter den Zeichnungen Schwinds: Eine Studie seiner Gattin und zweier seiner Kinder (vgl. Katalog Karlsruhe 1997, S. 16, datiert 1851) sowie ein weiteres solches Blatt von 1851, hier mit Selbstbildnis, aus dem Frankfurter Städel (Inv. 14219). Unsere Temperaskizze gehört damit zu einer kleinen Werkgruppe Schwinds, in der er seine Virtuosität als hervorragender Porträtist ganz besonders erweist. Im Unvollendeten und Skizzenhaften zeigt sich Schwinds Realismus und Charakterisierungsgabe von einer Seite, die die idealistische Auffassung seiner großen Gemälde und Wandbilder geradezu komplementär ergänzt. Unter den bisher bekannten Kopfstudien Schwinds dürfte die nun aufgefundene die eindrucksvollste und gleichzeitig die am weitesten ausgearbeitete sein. Four studies of heads. Tempera on canvas. Triple signature on verso, one signature in pencil, one in coloured pencil, one scratched, untitled and undated (around 1850). 27,4 x 35,6 cm. – Margins (probably already initially) cropped somewhat irregularly, mounted on cardboard in former times, here and there with scratches and colour bursting. – Modern frame. – Expressive study concerning the heads of three women and a man, who appear side by side, partly also overlapping before a green-blue background. The portrayed are probably preliminary studies for the persons of a painting. Although painted in rough brush strokes and hastily, the four persons are strikingly characterized with great skill and forcefulness. This kind of realism is very typical for Schwind’s portraits, apart from the transfigured fairy tale and history paintings. Such studies of heads arranged in groups are not very frequent, documented however in some works closely related to our work. In the first place we must mention the group portrait of the five oldest children of the fellow painter Schnorr von Carols

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3092
Auktion:
Datum:
08.11.2017 - 10.11.2017
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Deutschland
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

Vier Kopfstudien. Tempera auf Leinwand. Dreifach sign. auf der Rückseite, je eine Sign. in Bleistift und Buntstift, eine geritzt, nicht bezeichnet und datiert (um 1850). 27,4 x 35,6 cm. – Ränder (wohl schon ursprünglich) etw. unregelmäßig beschnitten, alt auf Karton aufgezogen, stellenw. mit Kratzern und Farbabplatzungen. – Mod. Rahmen. (47)
Ausdrucksvolle Studie zu den Köpfen dreier Frauen und eines Mannes, die nebeneinander, teils auch ein wenig überschneidend und gestaffelt, vor grünblauem Grund erscheinen. Bei den Dargestellten dürfte es sich um Vorstudien zum Personarium eines Gemäldes handeln. In der unteren Mitte, im Vordergrund, eine junge Frau im Halbprofil, nach oben blickend, links eine ebenfalls junge Frau im verlorenen Profil, in der oberen Mitte der Charakterkopf einer alten Frau mit angedeuteter großer Haube und rechts ein alter Bischof mit Mitra, den Kopf leicht aus der Frontalen gewendet und den Blick zur Seite, aus dem Bildfeld hinaus gerichtet. Obgleich teils in groben Pinselstrichen und flüchtig gemalt, sind die vier Personen mit großer Meisterschaft und Eindringlichkeit treffend charakterisiert. Diese Form von Realismus ist für das Porträtschaffen Schwinds, abseits der verklärenden Märchen – und Historienbilder, sehr typisch. Derartige in Gruppen angeordnete Kopfstudien finden sich zwar nicht gerade häufig, aber in einigen unserer Arbeit eng verwandten Werken belegt. An erster Stelle ist hier das Gruppenporträt der fünf ältesten Kinder des Malerkollegen Schnorr von Carolsfeld zu nennen, datiert um 1840, heute in der Hamburger Kunsthalle. Zu diesem Gemälde heißt es im Karlsruher Katalog "Moritz von Schwind. Meister der Spätromantik" von 1997: "Die Zeichenbücher zur Ausbildung junger Künstler enthielten seit Dürers Proportionsstudien von Kopf und Gesicht (1528) stets Seiten mit Serien verschiedenster Köpfe in vielfältigen Bewegungen und Stellungen mit verschiedenstem mimischen Ausdruck. Auch Johann Caspar Lavater nutzte in seinen ‚Physiognomischen Fragmenten‘ … die akademische Zeichenbuchmethode, Köpfe als Vergleichsreihen darzubieten, und griff … auf Köpfe von Nicolas Poussin zurück. Den Geist dieser Tradition atmet Schwinds unvollendetes Studiengemälde … Wie viele bedeutende Geschichtsmaler beschäftigte sich Schwind ausgiebig mit Gesichtskarikaturen und erprobte dies kritische Mittel wiederum an Cornelius, den er im Profil auf demselben Blatt einmal seriös und einmal komisch bot" (S. 39-40). Weitere Beispiele dafür finden sich unter den Zeichnungen Schwinds: Eine Studie seiner Gattin und zweier seiner Kinder (vgl. Katalog Karlsruhe 1997, S. 16, datiert 1851) sowie ein weiteres solches Blatt von 1851, hier mit Selbstbildnis, aus dem Frankfurter Städel (Inv. 14219). Unsere Temperaskizze gehört damit zu einer kleinen Werkgruppe Schwinds, in der er seine Virtuosität als hervorragender Porträtist ganz besonders erweist. Im Unvollendeten und Skizzenhaften zeigt sich Schwinds Realismus und Charakterisierungsgabe von einer Seite, die die idealistische Auffassung seiner großen Gemälde und Wandbilder geradezu komplementär ergänzt. Unter den bisher bekannten Kopfstudien Schwinds dürfte die nun aufgefundene die eindrucksvollste und gleichzeitig die am weitesten ausgearbeitete sein. Four studies of heads. Tempera on canvas. Triple signature on verso, one signature in pencil, one in coloured pencil, one scratched, untitled and undated (around 1850). 27,4 x 35,6 cm. – Margins (probably already initially) cropped somewhat irregularly, mounted on cardboard in former times, here and there with scratches and colour bursting. – Modern frame. – Expressive study concerning the heads of three women and a man, who appear side by side, partly also overlapping before a green-blue background. The portrayed are probably preliminary studies for the persons of a painting. Although painted in rough brush strokes and hastily, the four persons are strikingly characterized with great skill and forcefulness. This kind of realism is very typical for Schwind’s portraits, apart from the transfigured fairy tale and history paintings. Such studies of heads arranged in groups are not very frequent, documented however in some works closely related to our work. In the first place we must mention the group portrait of the five oldest children of the fellow painter Schnorr von Carols

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3092
Auktion:
Datum:
08.11.2017 - 10.11.2017
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Deutschland
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen