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Auktionsarchiv: Los-Nr. 419

Schrimpf, Georg (München 1889 - 1938 Berlin).

Schätzpreis
25.000 €
ca. 30.328 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 419

Schrimpf, Georg (München 1889 - 1938 Berlin).

Schätzpreis
25.000 €
ca. 30.328 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Landschaft bei Aibling.
Öl auf Leinwand. 1931. 533 x 825 mm. Gerahmt. Signiert u. datiert.
Hofmann/Praeger 1931/9 - Ausgestellt u.a. in: Neue deutsche Romantik. Hannover, Kestner-Gesellschaft, 1933, Katalog-Nr. 20; Georg Schrimpf Gedächtnisausstellung. München, Galerie Günther Franke, 1939, Katalog-Nr. 11 sowie in: Georg Schrimpf - Maria Uhden - Gemälde, Graphik, Dokumente. Berlin, Haus am Waldsee, 1985 u.a., Katalog-Nr. 1538. - Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland; Privatbesitz Schweiz; Privatsammlung, Berlin. - Schrimpfs künstlerische Entwicklung von einem dynamischen Expressionismus zum magischen Realismus steht exemplarisch für die turbulenten Jahre zwischen den beiden Weltkriegen. Der Künstler, der nie die Begeisterung für den Krieg geteilt hatte, suchte als einer der ersten durch monumentale, ganzheitliche Motive einen "un-dynamischen" Gegenentwurf zum Expressionismus zu formulieren (Franz Roh . Dabei standen die Werke Philipp Otto Runges, der Nazarener, Caspar David Friedrichs oder der Künstler der "Valori Plastici" Vorbild, führten ihn aber zu einem ganz eigenen Stil. Wieland Schmied schrieb treffend "Zum Wesentlichsten am Werk Georg Schrimpfs gehört der Ernst seiner Intentionen. Aus diesem Ernst, der sich in eigenartiger Weise mit einer aufs Große zielenden Einfachheit der Mittel und Formen verband, erhält dieses Werk seine Würde und eine Magie, die voll Geheimnis ist. Was Georg Schrimpf leisten wollte, war scheinbar etwas sehr Geringes, tatsächlich aber etwas Ungeheures, ja Unmögliches. Es ist die Versöhnung von Mensch und Natur, von Innen und Außen, Geist und Leben, Moderne und Archaik, Idee und Anschauung. Es ist die Utopie einer Idylle, in der es keine Fremdheit mehr gibt." (nach Storch, 1985, S. 12) Das vorliegende Gemälde empfängt den Betrachter mit Stille und Weite. Unter dem hohen, grünblauen Himmel liegt eine zarte Wiesenlandschaft mit versprengten, dunkelgrünen Baumansammlungen, die in der Ferne von einer nebeligen, violett schimmernden Hügelkette begrenzt werden. Wasser steht auf den Wiesen und bildet einen kleinen Teich. Das saftige Gras leuchtet farbenreich, denn Blütenteppiche breiten sich über einen Teil der Wiese aus. Die fein nuancierte Farbgebung lässt den Betrachter den kühlen Morgen spüren und verleiht dem Bild ein sanftes inneres Leuchten, als ob aus der Natur, aus den Dingen selbst Licht entströme. Schrimpf bezeichnete seine Werke als "Traumlandschaften", die er zwar nach der Wirklichkeit, aber aus seinen erinnerten Erlebnissen heraus komponiere: "Ich male gar nicht in der Natur. Ich wandere ganz alleine, nur von meinem Skizzenbuch begleitet. Und da ist es oft so, dass einem erst langsam, erst allmählich die Augen aufgehen. Dann sieht man Farben und wieder Farben. Wohl zeichne ich draußen die Komposition eines Bildes mit ein paar Strichen in ein Skizzenbuch; das Ölbild aber - alle Bilder entstehen erst im Atelier - später, wenn ich allein bin und alles ist still um mich. Denn was ich malen will, ist ja nicht einfach eine Wiedergabe der Landschaft, es ist die Landschaft, wie ich sie sehe und wie sie in mir bleibt. Nur die Vorstellung, die ich von ihr mitbringe, kann ich malen." (nach Storch, 1985, S.183) Immer wieder wanderte der Künstler dafür durch seine bayerische Heimat, lebte von 1929 bis 1933 in Lochhausen bei München und wurde vom Staffelsee, dem Chiemsee, den Osterseen oder eben der Voralpenlandschaft bei Bad Aibling inspiriert. Anlässlich einer Einzelausstellung im Graphischen Kabinett Günther Franke, München, 1932 führte er aus: "Auf die Frage nach meiner besonderen Verbundenheit mit München und Süddeutschland kann ich so antworten: ich fühle mich hier in einem naturbetonten Sinn, im Sinn der Landschaft und des Lebens verbunden. [...] Was ich mit meinen Bildern will, gilt dem Leben schlechthin; so wie es trotz aller zufälligen Wirkungen und Erscheinungen abläuft. So bemühe ich mich um Klarheit und Einfachheit als den mir wesentlichen Grundzügen, in dem Glauben, eben dadurch auch dem inneren Wert der Dinge nahe zu kommen." - Vereinzelte kleine Retuschen. [48031

Auktionsarchiv: Los-Nr. 419
Auktion:
Datum:
28.04.2018
Auktionshaus:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
im Hotel Bristol Berlin , Kurfürstendamm 27 (Eingang: Fasanenstrasse 76) • 10719 Berlin Telefon am Auktionstag ab 12:00 Uhr: +49 30 8843 40
Beschreibung:

Landschaft bei Aibling.
Öl auf Leinwand. 1931. 533 x 825 mm. Gerahmt. Signiert u. datiert.
Hofmann/Praeger 1931/9 - Ausgestellt u.a. in: Neue deutsche Romantik. Hannover, Kestner-Gesellschaft, 1933, Katalog-Nr. 20; Georg Schrimpf Gedächtnisausstellung. München, Galerie Günther Franke, 1939, Katalog-Nr. 11 sowie in: Georg Schrimpf - Maria Uhden - Gemälde, Graphik, Dokumente. Berlin, Haus am Waldsee, 1985 u.a., Katalog-Nr. 1538. - Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland; Privatbesitz Schweiz; Privatsammlung, Berlin. - Schrimpfs künstlerische Entwicklung von einem dynamischen Expressionismus zum magischen Realismus steht exemplarisch für die turbulenten Jahre zwischen den beiden Weltkriegen. Der Künstler, der nie die Begeisterung für den Krieg geteilt hatte, suchte als einer der ersten durch monumentale, ganzheitliche Motive einen "un-dynamischen" Gegenentwurf zum Expressionismus zu formulieren (Franz Roh . Dabei standen die Werke Philipp Otto Runges, der Nazarener, Caspar David Friedrichs oder der Künstler der "Valori Plastici" Vorbild, führten ihn aber zu einem ganz eigenen Stil. Wieland Schmied schrieb treffend "Zum Wesentlichsten am Werk Georg Schrimpfs gehört der Ernst seiner Intentionen. Aus diesem Ernst, der sich in eigenartiger Weise mit einer aufs Große zielenden Einfachheit der Mittel und Formen verband, erhält dieses Werk seine Würde und eine Magie, die voll Geheimnis ist. Was Georg Schrimpf leisten wollte, war scheinbar etwas sehr Geringes, tatsächlich aber etwas Ungeheures, ja Unmögliches. Es ist die Versöhnung von Mensch und Natur, von Innen und Außen, Geist und Leben, Moderne und Archaik, Idee und Anschauung. Es ist die Utopie einer Idylle, in der es keine Fremdheit mehr gibt." (nach Storch, 1985, S. 12) Das vorliegende Gemälde empfängt den Betrachter mit Stille und Weite. Unter dem hohen, grünblauen Himmel liegt eine zarte Wiesenlandschaft mit versprengten, dunkelgrünen Baumansammlungen, die in der Ferne von einer nebeligen, violett schimmernden Hügelkette begrenzt werden. Wasser steht auf den Wiesen und bildet einen kleinen Teich. Das saftige Gras leuchtet farbenreich, denn Blütenteppiche breiten sich über einen Teil der Wiese aus. Die fein nuancierte Farbgebung lässt den Betrachter den kühlen Morgen spüren und verleiht dem Bild ein sanftes inneres Leuchten, als ob aus der Natur, aus den Dingen selbst Licht entströme. Schrimpf bezeichnete seine Werke als "Traumlandschaften", die er zwar nach der Wirklichkeit, aber aus seinen erinnerten Erlebnissen heraus komponiere: "Ich male gar nicht in der Natur. Ich wandere ganz alleine, nur von meinem Skizzenbuch begleitet. Und da ist es oft so, dass einem erst langsam, erst allmählich die Augen aufgehen. Dann sieht man Farben und wieder Farben. Wohl zeichne ich draußen die Komposition eines Bildes mit ein paar Strichen in ein Skizzenbuch; das Ölbild aber - alle Bilder entstehen erst im Atelier - später, wenn ich allein bin und alles ist still um mich. Denn was ich malen will, ist ja nicht einfach eine Wiedergabe der Landschaft, es ist die Landschaft, wie ich sie sehe und wie sie in mir bleibt. Nur die Vorstellung, die ich von ihr mitbringe, kann ich malen." (nach Storch, 1985, S.183) Immer wieder wanderte der Künstler dafür durch seine bayerische Heimat, lebte von 1929 bis 1933 in Lochhausen bei München und wurde vom Staffelsee, dem Chiemsee, den Osterseen oder eben der Voralpenlandschaft bei Bad Aibling inspiriert. Anlässlich einer Einzelausstellung im Graphischen Kabinett Günther Franke, München, 1932 führte er aus: "Auf die Frage nach meiner besonderen Verbundenheit mit München und Süddeutschland kann ich so antworten: ich fühle mich hier in einem naturbetonten Sinn, im Sinn der Landschaft und des Lebens verbunden. [...] Was ich mit meinen Bildern will, gilt dem Leben schlechthin; so wie es trotz aller zufälligen Wirkungen und Erscheinungen abläuft. So bemühe ich mich um Klarheit und Einfachheit als den mir wesentlichen Grundzügen, in dem Glauben, eben dadurch auch dem inneren Wert der Dinge nahe zu kommen." - Vereinzelte kleine Retuschen. [48031

Auktionsarchiv: Los-Nr. 419
Auktion:
Datum:
28.04.2018
Auktionshaus:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
im Hotel Bristol Berlin , Kurfürstendamm 27 (Eingang: Fasanenstrasse 76) • 10719 Berlin Telefon am Auktionstag ab 12:00 Uhr: +49 30 8843 40
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