Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2695

Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans Brief 1787

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
450 €
ca. 517 $
Zuschlagspreis:
1.600 €
ca. 1.840 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2695

Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans Brief 1787

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
450 €
ca. 517 $
Zuschlagspreis:
1.600 €
ca. 1.840 $
Beschreibung:

"wie glücklich könnt' ich als Mahler seyn" Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans, Maler und Graphiker in Leipzig, der "Stammvater" der berühmten Künstlerfamilie (1764-1841). Eigh. Brief m. U. "Veit Hans Friedrich Schnorr". 3 S., sehr eng beschrieben. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. 4to. Leipzig 23.XI.1787. Sehr umfangreicher Jugendbrief an seinen Freund und "theuersten Bruder", den Theologiestudenten Johann Wilhelm Volmer in Königsberg. Für die Zeit typischer, unendlich wortreich in Gefühlen der Freundschaft, Liebe, Trennung, Sehnsucht und andererseits in humoristischen Schilderungen schwelgender Brief des 23jährigen, bisher noch verhinderten Malers. Veit Hans Schnorr von Carolsfeld, das fünfzehnte Kind seiner Eltern, hatte auf deren Verlangen in Leipzig Jura studieren müssen und 5 Tage vor diesem Brief die Notariatsprüfung bestanden. Aber hier erst nach zweieinhalb Seiten der Behandlung zahlreicher Tagesbegebenheiten und finanzieller Angelegenheiten gesteht er: "... Examinirt bin ich nunmehr, u. mit meiner Zensur zufrieden; Ich habe aber auch die lezte Zeit recht gearbeitet, aber ... tausendmahl hab' ichs schon bedauert, daß ich nicht Maler bin, schon längst könnte ich bey der angenehmsten Unterhaltung mein Brod haben ... O wie glücklich könnt' ich als Mahler seyn ... Doch ich will nicht über mein Schicksal murren. Ich will andere mit mir in Vergleichung stellen. - Ich logire noch mit L. vorm Thor im Ap. Garten u. ich komme sehr selten in die Stadt ...". - Schon im folgenden Jahr, als Veits Vater starb, wandte der erzwungene Jurist sich doch dem Malerberuf zu und siedelte zunächst zu seinem Freund Volmer nach Königsberg über, kehrte aber nach einem kurzen Intermezzo in Magdeburg 1790 für immer nach Leipzig zurück. Als Schüler Adam Friedrich Oesers bildete er sich aus, befreundete sich mit dem Buchhändler Göschen, schuf Buchillustrationen sowie den Vorhang des Leipziger Theaters und wurde 1814 als Nachfolger J. Fr. A. Tischbeins Direktor der Akademie. Den 1801 zusammen mit Seume angetretenen "Spaziergang nach Syrakus" brach Schnorr schon in Wien ab, als Freunde ihm, dem Familienvater, die Gefahren seines Vorhabens klarmachten. - Kleiner Siegel-Ausriss mit geringem Buchstabenverlust. - Ein so früher Brief Schnorrs, der seine Situation in Leipzig vor Beginn der Künstlerlaufbahn beschreibt, ist sehr selten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2695
Auktion:
Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

"wie glücklich könnt' ich als Mahler seyn" Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans, Maler und Graphiker in Leipzig, der "Stammvater" der berühmten Künstlerfamilie (1764-1841). Eigh. Brief m. U. "Veit Hans Friedrich Schnorr". 3 S., sehr eng beschrieben. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. 4to. Leipzig 23.XI.1787. Sehr umfangreicher Jugendbrief an seinen Freund und "theuersten Bruder", den Theologiestudenten Johann Wilhelm Volmer in Königsberg. Für die Zeit typischer, unendlich wortreich in Gefühlen der Freundschaft, Liebe, Trennung, Sehnsucht und andererseits in humoristischen Schilderungen schwelgender Brief des 23jährigen, bisher noch verhinderten Malers. Veit Hans Schnorr von Carolsfeld, das fünfzehnte Kind seiner Eltern, hatte auf deren Verlangen in Leipzig Jura studieren müssen und 5 Tage vor diesem Brief die Notariatsprüfung bestanden. Aber hier erst nach zweieinhalb Seiten der Behandlung zahlreicher Tagesbegebenheiten und finanzieller Angelegenheiten gesteht er: "... Examinirt bin ich nunmehr, u. mit meiner Zensur zufrieden; Ich habe aber auch die lezte Zeit recht gearbeitet, aber ... tausendmahl hab' ichs schon bedauert, daß ich nicht Maler bin, schon längst könnte ich bey der angenehmsten Unterhaltung mein Brod haben ... O wie glücklich könnt' ich als Mahler seyn ... Doch ich will nicht über mein Schicksal murren. Ich will andere mit mir in Vergleichung stellen. - Ich logire noch mit L. vorm Thor im Ap. Garten u. ich komme sehr selten in die Stadt ...". - Schon im folgenden Jahr, als Veits Vater starb, wandte der erzwungene Jurist sich doch dem Malerberuf zu und siedelte zunächst zu seinem Freund Volmer nach Königsberg über, kehrte aber nach einem kurzen Intermezzo in Magdeburg 1790 für immer nach Leipzig zurück. Als Schüler Adam Friedrich Oesers bildete er sich aus, befreundete sich mit dem Buchhändler Göschen, schuf Buchillustrationen sowie den Vorhang des Leipziger Theaters und wurde 1814 als Nachfolger J. Fr. A. Tischbeins Direktor der Akademie. Den 1801 zusammen mit Seume angetretenen "Spaziergang nach Syrakus" brach Schnorr schon in Wien ab, als Freunde ihm, dem Familienvater, die Gefahren seines Vorhabens klarmachten. - Kleiner Siegel-Ausriss mit geringem Buchstabenverlust. - Ein so früher Brief Schnorrs, der seine Situation in Leipzig vor Beginn der Künstlerlaufbahn beschreibt, ist sehr selten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2695
Auktion:
Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen