Beschreibung:

Satyr als Leuchterträger Bronze, schwarzbraune Patina. Zweiteilige verschraubte Plastik mit wohl ersetzter Tülle und Traufschale. Auf dreieckiger Plinthe schreitender Satyr, mit beiden Händen den Blattschaft eines Leuchters haltend. Die Plinthe belegt mit Feigenblättern, flach reliefiert und ziseliert, auf den drei Ecken flache Faunsmaskarons als Füße. Tülle etwas locker. H 24,5, mit Tülle 26,4 cm. Paduanisch, Anfang 16. Jh. Literatur Zu Briosco s. v. Bode, Die italienischen Bronzestatuetten der Renaissance, Berlin (kleine, neu bearbeitete Ausgabe), S. 52. Zu Severo da Ravenna s. Kat. ex aere solido Bronzen von der Antike bis zur Gegenwart, Berlin 1983, Nr. 63 ff. Eine Zuschreibung wäre möglich an den in Padua geborenen Andrea Briosco (1470 - 1532). Briosco wurde auch Il Riccio genannt, was Lockenkopf bedeutet. Er war ausgebildeter Goldschmied, spezialisierte sich aber früh auf die Produktion von in Bronze gegossenen Kleinskulpturen und Medaillen. Seine Statuetten, Funktionsobjekte wie Öllampen und Reliefs spiegeln seine Fähigkeit wider, mythologische Themen in Bronze auszudrücken. Einen ersten deutschen Katalog seiner Werke publizierte Wilhelm Bode 1907. Eine vergleichbare weibliche Faunin mit Kind befand sich früher in der Sammlung des Kaiser-Wilhelm-Museums Berlin. Im Bode-Museum gibt es noch einen sehr ähnlichen knienden Satyr als Trägerfigur für einen nicht mehr vorhandenen Leuchter (Ident.Nr. K 4300). Ein weiterer Künstler, der als Schöpfer der Kleinskulptur in Frage käme, wäre der in Padua und Ferrara tätig gewesene Severo Calzetta da Ravenna oder Severo di Domenico Calzetta.