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Auktionsarchiv: Los-Nr. 98

(San Matteo della Decima 1734-1802

Alte Meister
23.10.2018
Schätzpreis
300.000 € - 400.000 €
ca. 344.056 $ - 458.741 $
Zuschlagspreis:
271.400 €
ca. 311.256 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 98

(San Matteo della Decima 1734-1802

Alte Meister
23.10.2018
Schätzpreis
300.000 € - 400.000 €
ca. 344.056 $ - 458.741 $
Zuschlagspreis:
271.400 €
ca. 311.256 $
Beschreibung:

(San Matteo della Decima 1734-1802 Bologna) Die Heilige Familie mit dem heiligen Augustinus, datiert unten Mitte: 1761, Öl auf Leinwand, 230 x 152 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich beauftragt durch die Familie Salaroli; Villa Monsignori di San Giovanni in Calamosca, Bologna; Privatsammlung, Bologna Literatur: D. Biagi Maino, Gaetano Gandolfi Turin, 1995, S. 345/346, Nr. 7, Abb. 9; M. Riccòmini (Hg.), Maurizio Nobile. N. 21, Katalog, Bologna 2018, Nr. 25 Dank des ausgezeichneten Erhaltungszustands des vorliegenden Gemäldes vermittelt sich dem Betrachter die ebenso kostbare wie seltene Frische der Darstellung Gaetano Gandolfis. Die äußerst ansprechende Komposition befand sich in einer Bologneser Privatsammlung und wurde erstmals von Donatella Biagi Maino publiziert (Biagi Maino 1995, S. 31/32, 345/346). Das Werk könnte sich ursprünglich im Besitz der Familie Salaroli befunden haben. Fest steht, dass es einmal die Villa Monsignori di San Giovanni in Calamosco schmückte, wie eine um 1930 bis 1935 entstandene Fotografie zeigt, die sich im Familienarchiv der Comelli erhalten hat (wie Donatella Biagi Maino bestätigt hat und bei Riccòmini 2018, Nr. 25, angemerkt wird, wo der bischöfliche Heilige identifiziert wird). Die Provenienz des Gemäldes ist von entscheidender Bedeutung, zumal die Geschichte der Villa Monsignori mit einigen der bemerkenswertesten Episoden in der Geschichte des Bologneser Malerei verflochten ist. Ihr erster Besitzer, Pompeo Monsignori, war den Carracci-Cousins freundschaftlich verbunden, die oft bei ihm zu Gast waren, und Ludovico Carracci und seine Mitarbeiter Lionello Spada und Francesco Brizio schufen Fresken für ihn. Im Lauf des 17. Jahrhunderts ging die Villa in das Eigentum von Carlo Beccadelli über, dann gehörte sie bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts der Familie Salaroli, von der sie die Nicoli übernahmen, in deren Besitz sie bis 1852 verblieb. In diesem Jahr erwarb Raffaele Bisteghi die Villa, die 1902 als Erbe an Giambattista Comelli fiel. In den 1960er-Jahren befand sich das Gemälde offensichtlich nicht mehr in Calamosco: Cuppini und Matteucci hatten damals ihre Bestandsaufnahme der Bologneser Villen und der darin befindlichen Gemälde vollendet, und es ist auszuschließen, dass ein so bedeutendes Altarbild wie das Gaetano Gandolfis von Anna Maria Matteucci übersehen worden wäre, die für die Erfassung der Gemälde verantwortlich war (siehe G. Cuppini, A. M. Matteucci, Ville del Bolognese, 2. Aufl., Bologna 1969, S. 110-113, 351/352). Vor diesem Hintergrund lässt sich eine These im Hinblick auf die Umstände der Beauftragung des vorliegenden Werks formulieren. Da die prächtige Villa der Adelsfamilie Salaroli gehörte, kann man annehmen, dass sie es war, die sich 1761 entschloss, bei einem vielversprechenden jungen Künstler ein neues Altarbild für die Kapelle der Villa in Auftrag zu geben. Gaetano Gandolfi war bereits gegen Ende des vorhergehenden Jahrzehnts künstlerisch in Erscheinung getreten und stand unter dem Schutz des kultivierten Sammlers und Bibliophilen Antonio Buratti, einer in den kulturellen Bologneser Kreisen wichtigen Persönlichkeit. Buratti plante und förderte etwa die Herausgabe des Bandes Le Pitture di Pellegrino Tibaldi e Niccolò Abbati esistenti nell’Istituto di Bologna (1756), zu dem auch Gandolfi einen Beitrag leistete (Biagi Maino 1995, S. 15-18). Das Werk sollte dem Ansehen des renommierten Hauptsitzes des Bologneser Istituto delle Scienze dienen, das in diesen Jahren von Papst Benedikt XIV. neu gegründet wurde (siehe D. Biagi Maino, L’immagine del Settecento da Luigi Ferdinando Marsili a Benedetto XIV, Turin 2005). Buratti ermöglichte dem talentierten jungen Gaetano auch einen einjährigen Studienaufenthalt in Venedig, der es dem Künstler wie den Carraccis erlaubte, sich mit Licht und Farbe venezianischer Meisterwerke der Malerei auseinanderzusetzen. Während seines Aufenthalts in Venedig studierte Gaetano, auf den Grundlagen seiner lokalen Ausbildung aufbauend, die Kunst Tizians, Vero

Auktionsarchiv: Los-Nr. 98
Auktion:
Datum:
23.10.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(San Matteo della Decima 1734-1802 Bologna) Die Heilige Familie mit dem heiligen Augustinus, datiert unten Mitte: 1761, Öl auf Leinwand, 230 x 152 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich beauftragt durch die Familie Salaroli; Villa Monsignori di San Giovanni in Calamosca, Bologna; Privatsammlung, Bologna Literatur: D. Biagi Maino, Gaetano Gandolfi Turin, 1995, S. 345/346, Nr. 7, Abb. 9; M. Riccòmini (Hg.), Maurizio Nobile. N. 21, Katalog, Bologna 2018, Nr. 25 Dank des ausgezeichneten Erhaltungszustands des vorliegenden Gemäldes vermittelt sich dem Betrachter die ebenso kostbare wie seltene Frische der Darstellung Gaetano Gandolfis. Die äußerst ansprechende Komposition befand sich in einer Bologneser Privatsammlung und wurde erstmals von Donatella Biagi Maino publiziert (Biagi Maino 1995, S. 31/32, 345/346). Das Werk könnte sich ursprünglich im Besitz der Familie Salaroli befunden haben. Fest steht, dass es einmal die Villa Monsignori di San Giovanni in Calamosco schmückte, wie eine um 1930 bis 1935 entstandene Fotografie zeigt, die sich im Familienarchiv der Comelli erhalten hat (wie Donatella Biagi Maino bestätigt hat und bei Riccòmini 2018, Nr. 25, angemerkt wird, wo der bischöfliche Heilige identifiziert wird). Die Provenienz des Gemäldes ist von entscheidender Bedeutung, zumal die Geschichte der Villa Monsignori mit einigen der bemerkenswertesten Episoden in der Geschichte des Bologneser Malerei verflochten ist. Ihr erster Besitzer, Pompeo Monsignori, war den Carracci-Cousins freundschaftlich verbunden, die oft bei ihm zu Gast waren, und Ludovico Carracci und seine Mitarbeiter Lionello Spada und Francesco Brizio schufen Fresken für ihn. Im Lauf des 17. Jahrhunderts ging die Villa in das Eigentum von Carlo Beccadelli über, dann gehörte sie bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts der Familie Salaroli, von der sie die Nicoli übernahmen, in deren Besitz sie bis 1852 verblieb. In diesem Jahr erwarb Raffaele Bisteghi die Villa, die 1902 als Erbe an Giambattista Comelli fiel. In den 1960er-Jahren befand sich das Gemälde offensichtlich nicht mehr in Calamosco: Cuppini und Matteucci hatten damals ihre Bestandsaufnahme der Bologneser Villen und der darin befindlichen Gemälde vollendet, und es ist auszuschließen, dass ein so bedeutendes Altarbild wie das Gaetano Gandolfis von Anna Maria Matteucci übersehen worden wäre, die für die Erfassung der Gemälde verantwortlich war (siehe G. Cuppini, A. M. Matteucci, Ville del Bolognese, 2. Aufl., Bologna 1969, S. 110-113, 351/352). Vor diesem Hintergrund lässt sich eine These im Hinblick auf die Umstände der Beauftragung des vorliegenden Werks formulieren. Da die prächtige Villa der Adelsfamilie Salaroli gehörte, kann man annehmen, dass sie es war, die sich 1761 entschloss, bei einem vielversprechenden jungen Künstler ein neues Altarbild für die Kapelle der Villa in Auftrag zu geben. Gaetano Gandolfi war bereits gegen Ende des vorhergehenden Jahrzehnts künstlerisch in Erscheinung getreten und stand unter dem Schutz des kultivierten Sammlers und Bibliophilen Antonio Buratti, einer in den kulturellen Bologneser Kreisen wichtigen Persönlichkeit. Buratti plante und förderte etwa die Herausgabe des Bandes Le Pitture di Pellegrino Tibaldi e Niccolò Abbati esistenti nell’Istituto di Bologna (1756), zu dem auch Gandolfi einen Beitrag leistete (Biagi Maino 1995, S. 15-18). Das Werk sollte dem Ansehen des renommierten Hauptsitzes des Bologneser Istituto delle Scienze dienen, das in diesen Jahren von Papst Benedikt XIV. neu gegründet wurde (siehe D. Biagi Maino, L’immagine del Settecento da Luigi Ferdinando Marsili a Benedetto XIV, Turin 2005). Buratti ermöglichte dem talentierten jungen Gaetano auch einen einjährigen Studienaufenthalt in Venedig, der es dem Künstler wie den Carraccis erlaubte, sich mit Licht und Farbe venezianischer Meisterwerke der Malerei auseinanderzusetzen. Während seines Aufenthalts in Venedig studierte Gaetano, auf den Grundlagen seiner lokalen Ausbildung aufbauend, die Kunst Tizians, Vero

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Auktion:
Datum:
23.10.2018
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