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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2533

Runge, Friedlieb Ferdinand 5 Briefe

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
3.000 €
ca. 3.451 $
Zuschlagspreis:
3.800 €
ca. 4.371 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2533

Runge, Friedlieb Ferdinand 5 Briefe

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
3.000 €
ca. 3.451 $
Zuschlagspreis:
3.800 €
ca. 4.371 $
Beschreibung:

Der "Bildungstrieb" in Oranienburg Runge, Friedlieb Ferdinand, Chemiker, Professor in Breslau, ab 1832 Industriechemiker in der "Chemischen Produkten-Fabrik" im Schloss Oranienburg bei Berlin, Entdecker der Teerfarben, der Papierchromathographie und zahlreicher weiterer chemischer Substanzen und Produkte (1794-1867). 5 eigh. Briefe m. U. "Runge", davon 4 mit Adresse, 2 auch mit Ringsiegel. Zus. 8 S. Mit 1 Umschlag. Verschied. Formate. Oranienburg 1857-1867. An den ihm befreundeten Physiker und Chemiker Franz Gotthard Graf von Schaffgotsch in Berlin, der sich zu dieser Zeit mit physikalisch-akustischen Experimenten beschäftigte. Lebhafte, temperamentvolle Briefe Runges mit meist Chemie-bezogenem Inhalt. "... Dießmal thut es mir leid, daß Sie nicht, wie vor etwa 10-20 Jahren, als ein wohlgewaschener 'Schüler' sich unterschrieben; ich könnte dann noch immer glauben, daß auch diese letztere, wirklich geisterhafte Entdeckung , die Sie Ihren früheren hinzufügen, von mir beeinflußt sei. - Sie können es noch weit bringen! Es ist eine alte Geschichte mit den Mauern von Jericho die umgeblasen wurden! Sie singen (u. es kommt nur auf die rechte Kehle an) und die Sonne erlöscht! Die Thatsache ist im höchsten Grade wunderbar u. daß Sie der Entdecker sind, macht mir wirklich eine recht große Freude ...". Fügt zwei illustrierte Veröffentlichungen bei: "Anbei sende ich Ihnen 2 Kleinigkeiten, wovon die eine körperlich etwas groß gerathen ist. Angenehm wäre es mir, wenn Sie den Inhalt in einer der dortigen gelehrten Gesellschaften vorzeigten u. erörterten, damit die Leute sehen, daß zwar hier in Oranienburg auch nicht gerade viel Bildung sein mag, doch der Bildungstrieb vorhanden ist! [25.II.1857]. - Auch Runges Bitte um die Beschaffung eines englischsprachigen Romans von Paul de Kock erfüllt ihm der Graf. "... Empfangen Sie meinen herzlichen Dank für den Abdruck Ihrer schönen, beneidenswerthen Entdeckungen u. den englischen Paul de Kock. Aus dem ersteren habe ich ersehen, wie dumm ich in gewissen Dingen doch bin u. aus dem zweiten, daß ich die sonderbare Sprache noch verstehe ..." [11.II1858]. - Im November 1860 schreibt er: "... Beim Öffnen dieses Briefes strahlte Ihnen ein ächter Rembrandt entgegen, der in gewohnter Behaglichkeit in einem dunklen Kellerwinkel sein Gläschen trinkt u. zwar dießmal ganz besonders auf Ihr Wohlergehen! ... Ich habe jetzt ein kleines hauswirthschaftliches Buch vollendet als Preisbewerbung für den Schillerverein in Dresden. Wenn ich den Preis von 600 Thalern nicht bekomme, so ist es nicht meine Schuld, denn ich glaube die Aufgabe am rechten Fleck gefaßt u. gelöst zu haben. Bruchstücke davon finden Sie in nächster Woche in Dr. Schneiders Landwirth. Zeitung ... Mein Bild, indem ich es beilege, will mir nicht recht gefallen. Der hiesige Pfuscher machts aber nicht besser. Gewiß haben Sie doch Jemand, der einige Verbesserungen daran anbringen kann, durch Aufsetzen von Lichtern u.s.w. Da ich nun dieses voraussetze, so lege ich noch ein Bild bei zum Ausbessern, was Sie mir dann gütigst als Gegengeschenk zurück senden wollen ..." [23.XI.1860]. - Auf dem 2. Blatt findet sich noch ein Brief von Runges "gutem Rector Franz" mit einer Danksagung an den Grafen. - Mit dem "kleinen hauswirthschaftlichen Buch" sind wohl die "Hauswirthschaftlichen Briefe. 1.-3. Dutzend" gemeint, die allerdings erst 1866 in Berlin erschienen (und 1988 einen Reprint erlebten). - Ein lebensgroßes Bronze-Denkmal in Oranienburg erinnert an Runges langjährige Tätigkeit in der Stadt. - Sehr selten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2533
Auktion:
Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Der "Bildungstrieb" in Oranienburg Runge, Friedlieb Ferdinand, Chemiker, Professor in Breslau, ab 1832 Industriechemiker in der "Chemischen Produkten-Fabrik" im Schloss Oranienburg bei Berlin, Entdecker der Teerfarben, der Papierchromathographie und zahlreicher weiterer chemischer Substanzen und Produkte (1794-1867). 5 eigh. Briefe m. U. "Runge", davon 4 mit Adresse, 2 auch mit Ringsiegel. Zus. 8 S. Mit 1 Umschlag. Verschied. Formate. Oranienburg 1857-1867. An den ihm befreundeten Physiker und Chemiker Franz Gotthard Graf von Schaffgotsch in Berlin, der sich zu dieser Zeit mit physikalisch-akustischen Experimenten beschäftigte. Lebhafte, temperamentvolle Briefe Runges mit meist Chemie-bezogenem Inhalt. "... Dießmal thut es mir leid, daß Sie nicht, wie vor etwa 10-20 Jahren, als ein wohlgewaschener 'Schüler' sich unterschrieben; ich könnte dann noch immer glauben, daß auch diese letztere, wirklich geisterhafte Entdeckung , die Sie Ihren früheren hinzufügen, von mir beeinflußt sei. - Sie können es noch weit bringen! Es ist eine alte Geschichte mit den Mauern von Jericho die umgeblasen wurden! Sie singen (u. es kommt nur auf die rechte Kehle an) und die Sonne erlöscht! Die Thatsache ist im höchsten Grade wunderbar u. daß Sie der Entdecker sind, macht mir wirklich eine recht große Freude ...". Fügt zwei illustrierte Veröffentlichungen bei: "Anbei sende ich Ihnen 2 Kleinigkeiten, wovon die eine körperlich etwas groß gerathen ist. Angenehm wäre es mir, wenn Sie den Inhalt in einer der dortigen gelehrten Gesellschaften vorzeigten u. erörterten, damit die Leute sehen, daß zwar hier in Oranienburg auch nicht gerade viel Bildung sein mag, doch der Bildungstrieb vorhanden ist! [25.II.1857]. - Auch Runges Bitte um die Beschaffung eines englischsprachigen Romans von Paul de Kock erfüllt ihm der Graf. "... Empfangen Sie meinen herzlichen Dank für den Abdruck Ihrer schönen, beneidenswerthen Entdeckungen u. den englischen Paul de Kock. Aus dem ersteren habe ich ersehen, wie dumm ich in gewissen Dingen doch bin u. aus dem zweiten, daß ich die sonderbare Sprache noch verstehe ..." [11.II1858]. - Im November 1860 schreibt er: "... Beim Öffnen dieses Briefes strahlte Ihnen ein ächter Rembrandt entgegen, der in gewohnter Behaglichkeit in einem dunklen Kellerwinkel sein Gläschen trinkt u. zwar dießmal ganz besonders auf Ihr Wohlergehen! ... Ich habe jetzt ein kleines hauswirthschaftliches Buch vollendet als Preisbewerbung für den Schillerverein in Dresden. Wenn ich den Preis von 600 Thalern nicht bekomme, so ist es nicht meine Schuld, denn ich glaube die Aufgabe am rechten Fleck gefaßt u. gelöst zu haben. Bruchstücke davon finden Sie in nächster Woche in Dr. Schneiders Landwirth. Zeitung ... Mein Bild, indem ich es beilege, will mir nicht recht gefallen. Der hiesige Pfuscher machts aber nicht besser. Gewiß haben Sie doch Jemand, der einige Verbesserungen daran anbringen kann, durch Aufsetzen von Lichtern u.s.w. Da ich nun dieses voraussetze, so lege ich noch ein Bild bei zum Ausbessern, was Sie mir dann gütigst als Gegengeschenk zurück senden wollen ..." [23.XI.1860]. - Auf dem 2. Blatt findet sich noch ein Brief von Runges "gutem Rector Franz" mit einer Danksagung an den Grafen. - Mit dem "kleinen hauswirthschaftlichen Buch" sind wohl die "Hauswirthschaftlichen Briefe. 1.-3. Dutzend" gemeint, die allerdings erst 1866 in Berlin erschienen (und 1988 einen Reprint erlebten). - Ein lebensgroßes Bronze-Denkmal in Oranienburg erinnert an Runges langjährige Tätigkeit in der Stadt. - Sehr selten.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2533
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Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
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Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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