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Auktionsarchiv: Los-Nr. 975

Runde Elfenbeindose, Johann Martin Teuber, zug.

Schätzpreis
8.000 € - 10.000 €
ca. 10.576 $ - 13.220 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 975

Runde Elfenbeindose, Johann Martin Teuber, zug.

Schätzpreis
8.000 € - 10.000 €
ca. 10.576 $ - 13.220 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Höhe: 3,9 cm. Durchmesser: 8,4 cm. Nürnberg, um 1750.
Johann Martin Teuber, Silber- und Elfenbeindrechslser, tätig um 1720 - 1750 in Regensburg, entstammt der Regensburger Kunstdrechslerfamilie Martin Christoph Teuber. Johann Martin Teuber war Enkel des Martin Teuber, des "Drechslers mit der silbernen Hand". Er stellte gedrechselte Schaustücke und anatomische Modelle her, in gleicher Qualität wie jene der Zickschen Werkstatt. 1740 erschien von Johann Martin Teuber der Bildband über die Drechselkunst, die erste ausführliche Dokumentation in deutscher Sprache mit Musterskizzen: Johann Martin Teubers Michanici auch Kunst- und Silber-Drechsler in Regensburg, vollständiger Unterricht von der gemeinen und höheren Drehkunst, worinnen nicht nur was von beyden zu wissen nöthig deutlich beschrieben sondern auch alle dahingehörigen Wercke, Kunst-Maschinen und Instrumenta samt 40 Kunststücken in XXXI Kupffer-Taffeln vor Augen geleget werde. Zu Teubers Schülern gehörten unter anderem Lorenz Spengler und Johann Michael Hahn. Aus seiner Hand bzw. aus der Elfenbeindrechslerwerkstatt seiner Familie stammen einige bedeutende gedrechselte Medaillons und Elfenbeinobjekte, die sich nur in wenigen Sammlungen befinden. Runde Elfenbeindose mit flachem Deckel und zylinderförmiger Wandung. Boden und der breite Deckelrand reliefgedreht in parallelen, schrägen Gegenzügen, wonach sich kleine rautenförmige Erhebungen ergeben. Am Boden spiralige, zackige Musterung um ein zentrales Medaillon. Auf dem Deckel weist die Umrandung eine spiralige Figuration aus, gebildet aus parallelen, kordelähnlichen Zügen. Von höherer Bedeutung das vertieft liegende Medaillon, das drei um einen Globus stehende Putten zeigt. Von Bedeutung ist, dass auch das Reliefmedaillon nicht geschnitzt, sondern in komplizierter Weise gedreht ist, wobei dazu eine identische Vorlage in Holz oder Metall nötig ist, die beim Drehvorgang abgetastet wird. Der Vater des Künstlers hinterließ eine Textquelle, die die Technik beschreibt, in der etwa vermerkt wird, dass die Herstellung des Metallvorbildes etwa zwanzigmal soviel kostet wie ein hölzernes. Von der Hand der Bilddrechsler-Familie Teuber lassen sich in wenigen öffentlichen Sammlungen Vergleichswerke finden, wie etwa Nürnberg, Sammlungen der Bayerischen Landesgewerbeanstalt, wohl vom gleichen Meister wie die hier vorliegende Dose. Auch dort sind je drei stehende Putten in Landschaft mit unterschiedlichen Attributen wiedergegeben. Es ist zwingend anzunehmen, dass das hier in der Auktion vorliegende Reliefmedaillon zum Zyklus der in der Literatur abgebildeten beiden anderen Darstellungen gehört - dort sind drei Putten mit einer Büste und einer Zeichentafel dargestellt, Allegorie für Bildhauerei und Malerei, während die hier vorliegende Dose die Astronomie präsentiert. In der Fachliteratur (Philippovich) wird dazu kommentiert: "wie bereits erwähnt, sind die reliefgedrechselten Medaillons äußerst selten und bedeutende Sammlungen wie Florenz, Wien und München verfügen nur über wenige Stücke". Innen weitgehend erhaltene Reste von Vergoldung. Altersbedingter kleiner Bodenriss sowie partiell vom Ring losgelöst die Deckelplatte (reparabel). Literatur: Eugen von Philippovich, Elfenbein, Klinkhardt und Biermann, Braunschweig 1961, S. 294 - 300, Abb. vor allem Nr. 227 (Elfenbeindose mit gedrechselten Darstellungen der Allegorie der Malerei und der Allegorie der Jagd um 1750). Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd. 32, S. 568. (8018628)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 975
Auktion:
Datum:
04.12.2010
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Deutschland
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

Höhe: 3,9 cm. Durchmesser: 8,4 cm. Nürnberg, um 1750.
Johann Martin Teuber, Silber- und Elfenbeindrechslser, tätig um 1720 - 1750 in Regensburg, entstammt der Regensburger Kunstdrechslerfamilie Martin Christoph Teuber. Johann Martin Teuber war Enkel des Martin Teuber, des "Drechslers mit der silbernen Hand". Er stellte gedrechselte Schaustücke und anatomische Modelle her, in gleicher Qualität wie jene der Zickschen Werkstatt. 1740 erschien von Johann Martin Teuber der Bildband über die Drechselkunst, die erste ausführliche Dokumentation in deutscher Sprache mit Musterskizzen: Johann Martin Teubers Michanici auch Kunst- und Silber-Drechsler in Regensburg, vollständiger Unterricht von der gemeinen und höheren Drehkunst, worinnen nicht nur was von beyden zu wissen nöthig deutlich beschrieben sondern auch alle dahingehörigen Wercke, Kunst-Maschinen und Instrumenta samt 40 Kunststücken in XXXI Kupffer-Taffeln vor Augen geleget werde. Zu Teubers Schülern gehörten unter anderem Lorenz Spengler und Johann Michael Hahn. Aus seiner Hand bzw. aus der Elfenbeindrechslerwerkstatt seiner Familie stammen einige bedeutende gedrechselte Medaillons und Elfenbeinobjekte, die sich nur in wenigen Sammlungen befinden. Runde Elfenbeindose mit flachem Deckel und zylinderförmiger Wandung. Boden und der breite Deckelrand reliefgedreht in parallelen, schrägen Gegenzügen, wonach sich kleine rautenförmige Erhebungen ergeben. Am Boden spiralige, zackige Musterung um ein zentrales Medaillon. Auf dem Deckel weist die Umrandung eine spiralige Figuration aus, gebildet aus parallelen, kordelähnlichen Zügen. Von höherer Bedeutung das vertieft liegende Medaillon, das drei um einen Globus stehende Putten zeigt. Von Bedeutung ist, dass auch das Reliefmedaillon nicht geschnitzt, sondern in komplizierter Weise gedreht ist, wobei dazu eine identische Vorlage in Holz oder Metall nötig ist, die beim Drehvorgang abgetastet wird. Der Vater des Künstlers hinterließ eine Textquelle, die die Technik beschreibt, in der etwa vermerkt wird, dass die Herstellung des Metallvorbildes etwa zwanzigmal soviel kostet wie ein hölzernes. Von der Hand der Bilddrechsler-Familie Teuber lassen sich in wenigen öffentlichen Sammlungen Vergleichswerke finden, wie etwa Nürnberg, Sammlungen der Bayerischen Landesgewerbeanstalt, wohl vom gleichen Meister wie die hier vorliegende Dose. Auch dort sind je drei stehende Putten in Landschaft mit unterschiedlichen Attributen wiedergegeben. Es ist zwingend anzunehmen, dass das hier in der Auktion vorliegende Reliefmedaillon zum Zyklus der in der Literatur abgebildeten beiden anderen Darstellungen gehört - dort sind drei Putten mit einer Büste und einer Zeichentafel dargestellt, Allegorie für Bildhauerei und Malerei, während die hier vorliegende Dose die Astronomie präsentiert. In der Fachliteratur (Philippovich) wird dazu kommentiert: "wie bereits erwähnt, sind die reliefgedrechselten Medaillons äußerst selten und bedeutende Sammlungen wie Florenz, Wien und München verfügen nur über wenige Stücke". Innen weitgehend erhaltene Reste von Vergoldung. Altersbedingter kleiner Bodenriss sowie partiell vom Ring losgelöst die Deckelplatte (reparabel). Literatur: Eugen von Philippovich, Elfenbein, Klinkhardt und Biermann, Braunschweig 1961, S. 294 - 300, Abb. vor allem Nr. 227 (Elfenbeindose mit gedrechselten Darstellungen der Allegorie der Malerei und der Allegorie der Jagd um 1750). Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd. 32, S. 568. (8018628)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 975
Auktion:
Datum:
04.12.2010
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
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