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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3

Romanische Thronende Madonna mit Kind

Schätzpreis
15.000 € - 20.000 €
ca. 17.931 $ - 23.909 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3

Romanische Thronende Madonna mit Kind

Schätzpreis
15.000 € - 20.000 €
ca. 17.931 $ - 23.909 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Mitteldeutsch, um 1150/70
H. 50/54 cm
Madonna mit augenfälliger Zopffrisur auf einer Thronbank, das Jesuskind mit Buch vollständig bekleidet auf ihrem linken Bein sitzend. Linde, der obere Teil rückseitig geflacht, der untere Teil rückseitig stark gehöhlt und ursprünglich als Reliquienfach verwendet. Fassung abgenommen. Alterssch., Krone erg.
Aus einer norddeutschen Privatsammlung, erworben 1965 im Münchner Kunsthandel. Ähnlich in der Gestaltung zur vorliegenden Figur ist die Otzdorfer Madonna, die ursprünglich aus der Gemeinde Otzdorf nahe Roßwein in Sachsen stammt und heute zur Dresdener Skulpturensammlung zählt. (Siehe Vgl. Abb). Sie wird in die Zeit zwischen 1160 und 1180 datiert. Auch sie trägt die auffällig langen Zöpfe, die Größe ist mit 55 cm Höhe fast identisch, die Gewänder sind ähnlich gestaltet, leider fehlt der Kopf des Kindes. Lit. Rainer Budde, Deutsche Romanische Skulptur 1050-1250, Hirmer München, 1979, S. 39, Abb. 54. Im Erfurter Dom gibt es eine etwas später datierte (um 1200) thronende Madonna aus Stuck, ebenfalls mit markanten Zöpfen, bekannt ist auch das Madonnenrelief an der Halberstadter Chorschranke. (Budde, Abb. 90/91 und 264/265). Dieselbe Haltung des vollgewandeten Kindes mit den gekreuzten Beinen und dem Buch im Arm wiederum findet sich quasi identisch bei einer Figur im Rheinischen Landesmuseum Bonn, die aus dem Kölner Raum stammt (der Kopf der Madonna dort ist ergänzt). Lit. Marienbild in Rheinland und Westfalen, Villa Hügel, Essen, Ausstellung 1968, Kat.Nr. 12. Die im deutschen Raum bekannten Madonnen gehen wahrscheinlich auf französische Vorbilder aus der Zeit zurück. Die Funktion der Thronenden Madonna als Reliquiar ist für die romanische und später auch frühgotische Zeit nicht ungewöhnlich. Interessante Vergleichsstücke werden vorgestellt in Anna Pawlik, Das Bildwerk als Reliquiar ?, Funktionen früher Großplastik im 9. bis 11. Jahrhundert, so eine Thronende Madonna mit ähnlich ausgehöhltem Rücken (Abb. 124).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3
Auktion:
Datum:
14.07.2021
Auktionshaus:
Nagel Auktionen GmbH
Neckarstr. 189-191
70190 Stuttgart
Deutschland
contact@auction.de
+49 (0)711 649690
+49 (0)711 64969696
Beschreibung:

Mitteldeutsch, um 1150/70
H. 50/54 cm
Madonna mit augenfälliger Zopffrisur auf einer Thronbank, das Jesuskind mit Buch vollständig bekleidet auf ihrem linken Bein sitzend. Linde, der obere Teil rückseitig geflacht, der untere Teil rückseitig stark gehöhlt und ursprünglich als Reliquienfach verwendet. Fassung abgenommen. Alterssch., Krone erg.
Aus einer norddeutschen Privatsammlung, erworben 1965 im Münchner Kunsthandel. Ähnlich in der Gestaltung zur vorliegenden Figur ist die Otzdorfer Madonna, die ursprünglich aus der Gemeinde Otzdorf nahe Roßwein in Sachsen stammt und heute zur Dresdener Skulpturensammlung zählt. (Siehe Vgl. Abb). Sie wird in die Zeit zwischen 1160 und 1180 datiert. Auch sie trägt die auffällig langen Zöpfe, die Größe ist mit 55 cm Höhe fast identisch, die Gewänder sind ähnlich gestaltet, leider fehlt der Kopf des Kindes. Lit. Rainer Budde, Deutsche Romanische Skulptur 1050-1250, Hirmer München, 1979, S. 39, Abb. 54. Im Erfurter Dom gibt es eine etwas später datierte (um 1200) thronende Madonna aus Stuck, ebenfalls mit markanten Zöpfen, bekannt ist auch das Madonnenrelief an der Halberstadter Chorschranke. (Budde, Abb. 90/91 und 264/265). Dieselbe Haltung des vollgewandeten Kindes mit den gekreuzten Beinen und dem Buch im Arm wiederum findet sich quasi identisch bei einer Figur im Rheinischen Landesmuseum Bonn, die aus dem Kölner Raum stammt (der Kopf der Madonna dort ist ergänzt). Lit. Marienbild in Rheinland und Westfalen, Villa Hügel, Essen, Ausstellung 1968, Kat.Nr. 12. Die im deutschen Raum bekannten Madonnen gehen wahrscheinlich auf französische Vorbilder aus der Zeit zurück. Die Funktion der Thronenden Madonna als Reliquiar ist für die romanische und später auch frühgotische Zeit nicht ungewöhnlich. Interessante Vergleichsstücke werden vorgestellt in Anna Pawlik, Das Bildwerk als Reliquiar ?, Funktionen früher Großplastik im 9. bis 11. Jahrhundert, so eine Thronende Madonna mit ähnlich ausgehöhltem Rücken (Abb. 124).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3
Auktion:
Datum:
14.07.2021
Auktionshaus:
Nagel Auktionen GmbH
Neckarstr. 189-191
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