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Auktionsarchiv: Los-Nr. 8284

Rodin, Auguste Kambodschanische Tänzerin

Schätzpreis
5.000 €
ca. 5.574 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 8284

Rodin, Auguste Kambodschanische Tänzerin

Schätzpreis
5.000 €
ca. 5.574 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Kambodschanische Tänzerin Aquarell über Bleistift und Kohle auf dünnem Velin. 1906. 29,8 x 38,2 cm. Unten rechts mit Bleistift signiert "Aug Rodin". Der kambodschanische König Sisowath reist 1906 zur Kolonialausstellung in Marseille an, im Gefolge ein Dutzend Tänzerinnen. Im Pariser Pré Catelan sieht Rodin ihren Auftritt. Der vom modernen Tanz begeisterte Künstler, dem schon Isadora Duncan ihre Schülerinnen ins Atelier brachte, damit er sie zeichnen konnte, ist fasziniert. Er reist den Khmer-Frauen in die Hafenstadt nach, um sie vor ihrer Rückfahrt nach Asien möglichst viel zeichnen zu können. In nur wenigen Wochen entstehen etwa 150 Zeichnungen der akrobatischen, schlanken Tänzerinnen mit ihren langsamen, graziösen Gesten. Verschiedenste Techniken und Bildträger, von billigem Einpackpapier bis zu feinem, geknittertem Pauspapier, erzielen unterschiedlichste bildnerische Effekte. "Auf dem Gipfel seiner Kunst macht Rodin noch einmal Momentaufnahmen. Ein Zustand der Gnade verleiht diesen Werken eine ganz besondere plastische Qualität, die, wie er meint, der antiken Kunst nahekommt" (Christina Buley-Uribe, in: Auguste Rodin Zeichnungen und Aquarelle, Wien 2006, S. 57). Mit heftigen, geschwungenen Bleistiftlinien modelliert Rodin in der hier angebotenen Zeichnung den Faltenwurf des schulterfreien exotischen Kostüms und deutet damit zugleich die Körperlinie darunter an, während die Silhouette durch das weite Gewand eher abstrahiert wird. (Zum Gewand vgl. auch das Blatt "Kambodschanische Tänzerin", 1906, in: Auguste Rodin Zeichnungen und Aquarelle, Wien 2006, Nr. 300, S. 392.) Die seitlich erhobenen Arme mit ihren fließenden Linien und die expressive Gestik der Hände verleihen der knienden Khmer-Tänzerin eine einzigartige Anmut. Zudem scheinen die einfachen Flächen und das Kolorit in Naturtönen, einem verblichenen Hellgelb und mattem Orangebraun, zugleich an Fresken zu erinnern, und tatsächlich bringen diese Studien dem Künstler seinen ersten bedeutenden Autrag zu einer Freskomalerei: 1907 stellt Félix Fénéon in der Galerie Bernheim-Jeune zum ersten Mal Rodins Zeichnungen aus, darunter neben den Psyche-Darstellungen auch 35 Kambodschanerinnen. Henri Dujardin-Beaumetz, der Unterstaatssekretär der Schönen Künste, ist begeistert und beautragt Rodin, das neue Musée des Arts vivants im ehemaligen Priesterseminar von Saint-Sulpice mit Fresken zu dekorieren. Von den meisten seiner Zeichnungen kambodschanischer Tänzerinnen wollte Rodin sich nicht trennen und behielt sie für sich. Verso mit dem Sammlungsstempel Hans Bethge und dem runden braunen Stempel "Nachlass Karl Schmidt-Rottluff". Der Lyriker Hans Bethge erlangte Berühmtheit durch seine vielfach vertonten Nachdichtungen klassischer orientalischer Lyrik; zu seinem Bekanntenkreis zählten Künstler wie Willi Geiger und Karl Hofer Wilhelm Lehmbruck Heinrich Vogeler sowie der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe. Provenienz: Sammlung Hans Bethge Nachlass Karl Schmidt-Rottluff

Auktionsarchiv: Los-Nr. 8284
Auktion:
Datum:
30.05.2015
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Kambodschanische Tänzerin Aquarell über Bleistift und Kohle auf dünnem Velin. 1906. 29,8 x 38,2 cm. Unten rechts mit Bleistift signiert "Aug Rodin". Der kambodschanische König Sisowath reist 1906 zur Kolonialausstellung in Marseille an, im Gefolge ein Dutzend Tänzerinnen. Im Pariser Pré Catelan sieht Rodin ihren Auftritt. Der vom modernen Tanz begeisterte Künstler, dem schon Isadora Duncan ihre Schülerinnen ins Atelier brachte, damit er sie zeichnen konnte, ist fasziniert. Er reist den Khmer-Frauen in die Hafenstadt nach, um sie vor ihrer Rückfahrt nach Asien möglichst viel zeichnen zu können. In nur wenigen Wochen entstehen etwa 150 Zeichnungen der akrobatischen, schlanken Tänzerinnen mit ihren langsamen, graziösen Gesten. Verschiedenste Techniken und Bildträger, von billigem Einpackpapier bis zu feinem, geknittertem Pauspapier, erzielen unterschiedlichste bildnerische Effekte. "Auf dem Gipfel seiner Kunst macht Rodin noch einmal Momentaufnahmen. Ein Zustand der Gnade verleiht diesen Werken eine ganz besondere plastische Qualität, die, wie er meint, der antiken Kunst nahekommt" (Christina Buley-Uribe, in: Auguste Rodin Zeichnungen und Aquarelle, Wien 2006, S. 57). Mit heftigen, geschwungenen Bleistiftlinien modelliert Rodin in der hier angebotenen Zeichnung den Faltenwurf des schulterfreien exotischen Kostüms und deutet damit zugleich die Körperlinie darunter an, während die Silhouette durch das weite Gewand eher abstrahiert wird. (Zum Gewand vgl. auch das Blatt "Kambodschanische Tänzerin", 1906, in: Auguste Rodin Zeichnungen und Aquarelle, Wien 2006, Nr. 300, S. 392.) Die seitlich erhobenen Arme mit ihren fließenden Linien und die expressive Gestik der Hände verleihen der knienden Khmer-Tänzerin eine einzigartige Anmut. Zudem scheinen die einfachen Flächen und das Kolorit in Naturtönen, einem verblichenen Hellgelb und mattem Orangebraun, zugleich an Fresken zu erinnern, und tatsächlich bringen diese Studien dem Künstler seinen ersten bedeutenden Autrag zu einer Freskomalerei: 1907 stellt Félix Fénéon in der Galerie Bernheim-Jeune zum ersten Mal Rodins Zeichnungen aus, darunter neben den Psyche-Darstellungen auch 35 Kambodschanerinnen. Henri Dujardin-Beaumetz, der Unterstaatssekretär der Schönen Künste, ist begeistert und beautragt Rodin, das neue Musée des Arts vivants im ehemaligen Priesterseminar von Saint-Sulpice mit Fresken zu dekorieren. Von den meisten seiner Zeichnungen kambodschanischer Tänzerinnen wollte Rodin sich nicht trennen und behielt sie für sich. Verso mit dem Sammlungsstempel Hans Bethge und dem runden braunen Stempel "Nachlass Karl Schmidt-Rottluff". Der Lyriker Hans Bethge erlangte Berühmtheit durch seine vielfach vertonten Nachdichtungen klassischer orientalischer Lyrik; zu seinem Bekanntenkreis zählten Künstler wie Willi Geiger und Karl Hofer Wilhelm Lehmbruck Heinrich Vogeler sowie der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe. Provenienz: Sammlung Hans Bethge Nachlass Karl Schmidt-Rottluff

Auktionsarchiv: Los-Nr. 8284
Auktion:
Datum:
30.05.2015
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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