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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2001

Richard Gerstl

Klassische Moderne
08.07.2021
Schätzpreis
150.000 € - 250.000 €
ca. 177.975 $ - 296.625 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2001

Richard Gerstl

Klassische Moderne
08.07.2021
Schätzpreis
150.000 € - 250.000 €
ca. 177.975 $ - 296.625 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Richard Gerstl (Wien 1883 - 1908 Wien) „Bildnis Waldemar Unger II“ 1902/03 Öl auf Leinwand 44 x 35 cm Signiert rechts oberhalb der Schulter sowie schlecht lesbar datiert: Richard Gerstl / 10 Febr. 1903 Rückseitig auf Klebestreifen auf Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet: Richard Gerstl "Jugendbildnis Waldemar Unger" / (Besitz Dr. Rudolf Leopold, Wien) Provenienz Waldemar Unger (direkt vom Künstler); Luise Unger, Tochter von Waldemar Unger, St. Pölten (bis ca. 1963); Rudolf Leopold, Wien; Otto Breicha Wien; Dorotheum Wien, 05.12.1975, Nr. 1156; Privatsammlung, Mailand; seit 1985 italienischer Privatbesitz Ausstellung 1966 Wien/Innsbruck, Secession/Tiroler Kunstpavillon, Richard Gerstl Juni-Juli, Nr. 3; 1993 Wien, Kunstforum der Bank Austria, Richard Gerstl 1883-1908, 21. September bis 28. November, Nr. 7; 1994 Zürich, Kunsthaus Zürich, Richard Gerstl 1883-1908, 25. März bis 23. Mai, Nr. 7; 2017 Frankfurt, Schirn Kunsthalle, Richard Gerstl Retrospektive, 24. Februar-14. Mai 2017, Nr. 5 Literatur Klaus Albrecht Schröder, Richard Gerstl 1883-1908, Katalog Kunstforum der Bank Austria Wien, 1993, Nr. 7, Abb. S. 53 (dort 1905/06 datiert); Flavio Caroli, L'Anima e il Volto. Ritratto e Fisiognomica da Leonardo a Bacon, Ausst.-Kat. Palazzo Reale, Milano, 30. Oktober 1998 - 14. März 1999, Abb. S. 457; Raymond Coffer, Richard Gerstl and Arnold Schönberg. A Reassessment of their Relationship (1906-1908) and its Impact on their Artistic Works, Diss. University of London 2011, Abb. S. 56; Ingrid Pfeiffer und Jill Loyd (Hg.), Richard Gerstl Retrospektive, Schirn Kunsthalle Frankfurt / Neue Galerie New York, Hirmer Verlag München 2017, Nr. 5, Abb. S. 63 € 150.000 - 250.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Richard Gerstl beginnt sein Studium der Malerei schon mit 15 Jahren, die akademische Ausbildung verläuft jedoch nicht geradlinig, sondern ist von Brüchen und Dissonanzen geprägt: im Oktober 1898 wird er an der Wiener Akademie der Bildenden Künste aufgenommen und besucht dort die Klasse von Christian Griepenkerl Zunehmend rebelliert Gerstl gegen den konservativen Lehrbetrieb und das Kunstverständnis seines Lehrers. Er verlässt die Akademie im Juli 1901 und kehrt erst im Oktober 1904 zurück, um sein Studium zu beenden. Auf der Suche nach freieren künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten besucht er in den Sommermonaten der Jahre 1900 und 1901 die Kurse des ungarischen Malers Simon Hollósy in Nagybánya in Siebenbürgen, der seinen Schülern die impressionistische Pleinairmalerei nahe bringt. Im Frühling 1906 nimmt Gerstl schließlich an einem Spezialkurs für Malerei beim progressiv geltenden Heinrich Lefler teil, zu dessen Schülern an der Akademie ab 1907 auch Anton Kolig zählt. Für Gerstl, der sich von Beginn an als künstlerischer Einzelgänger versteht und sich in seiner malerischen Radikalität von anderen abhebt, gibt es in dieser frühen Zeit neben seiner Familie zwei Bezugspersonen: seinen Klassenkollegen Viktor Hammer mit dem er 1904/1905 ein gemeinsames Atelier in Döbling bezieht, und seinen Jugendfreund Waldemar Unger, einen angehenden Rechtsanwalt. Letzteren hat Richard Gerstl in zwei Porträts verewigt. Im Rückblick beschreibt Waldemar Unger seine beiden Gerstl-Gemälde in einem Brief vom 15. Februar 1960 an den Sammler Otto Breicha als "2 Bilder aus meiner Studentenzeit um 1900, die gelegentlich eines Sommeraufenthaltes unserer Familien in Kritzendorf gemalt wurden." (zitiert nach: Katalog Richard Gerstl Retrospektive, Schirn Kunsthalle Frankfurt, München 2017, S. 60) Unüblicherweise hat Gerstl das Bildnis seines Freundes aus Kindertagen über der rechten Schulter des Dargestellten signiert und datiert. Das schlecht lesbare Datum hat zu widersprüchlichen Meinungen hinsichtlich der Entstehung des Porträts Anlass gegeben. Otto Breicha zu dessen Sammlung das "Bildnis Waldemar Unger II" bis 1975 gehörte, notierte als Beschriftung des Bildes: "Richard Gerstl 10. Feb. 1903." (Vgl. R. Coffer 2011, S. 57 sowie

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2001
Auktion:
Datum:
08.07.2021
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Richard Gerstl (Wien 1883 - 1908 Wien) „Bildnis Waldemar Unger II“ 1902/03 Öl auf Leinwand 44 x 35 cm Signiert rechts oberhalb der Schulter sowie schlecht lesbar datiert: Richard Gerstl / 10 Febr. 1903 Rückseitig auf Klebestreifen auf Keilrahmen von fremder Hand bezeichnet: Richard Gerstl "Jugendbildnis Waldemar Unger" / (Besitz Dr. Rudolf Leopold, Wien) Provenienz Waldemar Unger (direkt vom Künstler); Luise Unger, Tochter von Waldemar Unger, St. Pölten (bis ca. 1963); Rudolf Leopold, Wien; Otto Breicha Wien; Dorotheum Wien, 05.12.1975, Nr. 1156; Privatsammlung, Mailand; seit 1985 italienischer Privatbesitz Ausstellung 1966 Wien/Innsbruck, Secession/Tiroler Kunstpavillon, Richard Gerstl Juni-Juli, Nr. 3; 1993 Wien, Kunstforum der Bank Austria, Richard Gerstl 1883-1908, 21. September bis 28. November, Nr. 7; 1994 Zürich, Kunsthaus Zürich, Richard Gerstl 1883-1908, 25. März bis 23. Mai, Nr. 7; 2017 Frankfurt, Schirn Kunsthalle, Richard Gerstl Retrospektive, 24. Februar-14. Mai 2017, Nr. 5 Literatur Klaus Albrecht Schröder, Richard Gerstl 1883-1908, Katalog Kunstforum der Bank Austria Wien, 1993, Nr. 7, Abb. S. 53 (dort 1905/06 datiert); Flavio Caroli, L'Anima e il Volto. Ritratto e Fisiognomica da Leonardo a Bacon, Ausst.-Kat. Palazzo Reale, Milano, 30. Oktober 1998 - 14. März 1999, Abb. S. 457; Raymond Coffer, Richard Gerstl and Arnold Schönberg. A Reassessment of their Relationship (1906-1908) and its Impact on their Artistic Works, Diss. University of London 2011, Abb. S. 56; Ingrid Pfeiffer und Jill Loyd (Hg.), Richard Gerstl Retrospektive, Schirn Kunsthalle Frankfurt / Neue Galerie New York, Hirmer Verlag München 2017, Nr. 5, Abb. S. 63 € 150.000 - 250.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Richard Gerstl beginnt sein Studium der Malerei schon mit 15 Jahren, die akademische Ausbildung verläuft jedoch nicht geradlinig, sondern ist von Brüchen und Dissonanzen geprägt: im Oktober 1898 wird er an der Wiener Akademie der Bildenden Künste aufgenommen und besucht dort die Klasse von Christian Griepenkerl Zunehmend rebelliert Gerstl gegen den konservativen Lehrbetrieb und das Kunstverständnis seines Lehrers. Er verlässt die Akademie im Juli 1901 und kehrt erst im Oktober 1904 zurück, um sein Studium zu beenden. Auf der Suche nach freieren künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten besucht er in den Sommermonaten der Jahre 1900 und 1901 die Kurse des ungarischen Malers Simon Hollósy in Nagybánya in Siebenbürgen, der seinen Schülern die impressionistische Pleinairmalerei nahe bringt. Im Frühling 1906 nimmt Gerstl schließlich an einem Spezialkurs für Malerei beim progressiv geltenden Heinrich Lefler teil, zu dessen Schülern an der Akademie ab 1907 auch Anton Kolig zählt. Für Gerstl, der sich von Beginn an als künstlerischer Einzelgänger versteht und sich in seiner malerischen Radikalität von anderen abhebt, gibt es in dieser frühen Zeit neben seiner Familie zwei Bezugspersonen: seinen Klassenkollegen Viktor Hammer mit dem er 1904/1905 ein gemeinsames Atelier in Döbling bezieht, und seinen Jugendfreund Waldemar Unger, einen angehenden Rechtsanwalt. Letzteren hat Richard Gerstl in zwei Porträts verewigt. Im Rückblick beschreibt Waldemar Unger seine beiden Gerstl-Gemälde in einem Brief vom 15. Februar 1960 an den Sammler Otto Breicha als "2 Bilder aus meiner Studentenzeit um 1900, die gelegentlich eines Sommeraufenthaltes unserer Familien in Kritzendorf gemalt wurden." (zitiert nach: Katalog Richard Gerstl Retrospektive, Schirn Kunsthalle Frankfurt, München 2017, S. 60) Unüblicherweise hat Gerstl das Bildnis seines Freundes aus Kindertagen über der rechten Schulter des Dargestellten signiert und datiert. Das schlecht lesbare Datum hat zu widersprüchlichen Meinungen hinsichtlich der Entstehung des Porträts Anlass gegeben. Otto Breicha zu dessen Sammlung das "Bildnis Waldemar Unger II" bis 1975 gehörte, notierte als Beschriftung des Bildes: "Richard Gerstl 10. Feb. 1903." (Vgl. R. Coffer 2011, S. 57 sowie

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2001
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Datum:
08.07.2021
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