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Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000519

Karl Hofer

Klassische Moderne
11.06.2015 - 13.06.2015
Schätzpreis
100.000 €
ca. 112.132 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000519

Karl Hofer

Klassische Moderne
11.06.2015 - 13.06.2015
Schätzpreis
100.000 €
ca. 112.132 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Porträt von zwei jungen Frauen
Porträt von zwei jungen Frauen. 1943. Öl auf Leinwand. Wohlert 1674. Rechts oben monogrammiert und datiert. 71 x 56 cm (27,9 x 22 in). [KD]. Hofers einzigartig entrückte Mädchenporträts gehören zu den eindringlichsten Schöpfungen des Künstlers. Die vorliegende Arbeit gehört aufgrund ihrer delikaten Farbigkeit zu den besonders schönen Beispielen seiner Porträtkunst. PROVENIENZ: Shepherd Gallery, New York. Galerie Wolfgang Ketterer, München, Auktion 24, 28.-29. November 1977, Kat.-Nr. 954 (mit s/w-Abb.). Privatsammlung Berlin (1977 beim Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Karl Hofer 1878 - 1955, Staatliche Kunsthalle Berlin, 16.4.-14.6.1978/Badischer Kunstverein e.V. Karlsruhe, 1.8.-17.9.1978, Kat. S. 174, Nr. 164. Karl Hofer Bilder, Zeichnungen und Grafik, Lippische Gesellschaft für Kunst e.V. Detmold, 17.5.-14.6.1998, Kat.-Nr. 7. LITERATUR: The Annual Art Sales Index, 1977/78, Bd. 1, S. 406. Karl Hofer Malerei hat eine Zukunft, Leipzig/Weimar 1991, Abb. 32 vor S. 225. Karl Hofer Bilder, Zeichnungen und Grafik, in: Lippe aktuell, 19. Mai 1998 (mit Abb.) . Karl Hofer wird am 11. Oktober 1878 in Karlsruhe als Sohn eines Militärmusikers geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre in der Hofbuchhandlung von C.F. Müller beginnt er 1897 ein Studium an der Großherzoglich Badischen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Bis 1901 ist Hofer Schüler von Robert Poetzelberger Leo von Kalckreuth und Hans Thoma - Lehrer, von denen er wenig Anregungen für sein ambitioniertes "Kunstwollen" erhält. Als Suchender gerät er unter den Einfluss Arnold Böcklins. Im Jahr 1900 bricht Hofer zu einer Studienreise nach Paris auf, wo er die naive Malerei Henri Rousseaus kennenlernt, die ihn besonders beeindruckt. Der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe erschließt ihm nicht nur sehenswerte Pariser Privatsammlungen, sondern macht ihn auch auf Hans von Marées aufmerksam, so dass Hofer sich 1903 entschließt, für einige Jahre nach Rom zu gehen. Seine bis dahin vom Symbolismus in der Nachfolge Böcklins geprägte Malerei verändert sich nun zugunsten einer klassisch-arkadischen Auffassung im Stil Marées. 1904 präsentiert das Kunsthaus Zürich innerhalb der "Ausstellung moderner Kunstwerke" die erste Einzelausstellung Hofers, die danach in erweiterter Form in der Karlsruher Kunsthalle, im Folkwang-Museum in Hagen und 1906 in Weimar gezeigt wird. Ab 1908 lebt Hofer zeitweise in Paris; der dortige Aufenthalt mit der Verarbeitung der Einflüsse Cézannes, der französischen Impressionisten und El Grecos verändern seinen Stil. 1913 übersiedelt der Künstler nach Berlin. Im folgenden Jahr wird Hofer in Frankreich interniert und kehrt erst 1917 nach Deutschland zurück. 1921 nimmt er eine Professur an der Kunstschule in Berlin-Charlottenburg an. Zum 50. Geburtstag findet 1928 eine große Retrospektive in der Kunsthalle Mannheim, der "Berliner Secession" und in der Berliner Galerie von Alfred Flechtheim statt. Während des Dritten Reiches wird Hofers Kunst als "entartet" diffamiert, 1933/34 wird er vom Dienst suspendiert und seine Arbeiten 1937 in der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Eine große Anzahl von Bildnissen, die Hofer nach Modellen schafft, wirken auf den Betrachter seltsam distanziert. Hinter einer eher abweisenden Flächenhaftigkeit verbirgt sich jedoch der wahre Kern von Karl Hofers Porträtkunst. Er visualisiert eine Welt der inneren Spannungen, die sich auch in der verhaltenen Gestik der Dargestellten offenbart. Sie unterstreicht den Grundcharakter dieser späten Porträts, die in ihrer Gesamtkomposition fast einer Art religiöser Aura unterliegen. Das Fehlen jeglicher Sinnenfreude mag in erster Linie der Zeit geschuldet sein, in der sie gemalt wurden. Doch Hofer hatte bereits in den zwanziger Jahren die Konzentration auf innere Seelenzustände zum wichtigsten Ausdrucksmittel seiner Porträts gemacht. Der herbe Liebreiz, der besonders in diesem Werk zu erkennen ist, lässt die große Meisterschaft in Hofers Menschengestaltung sichtbar werden. Eine Meister

Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000519
Auktion:
Datum:
11.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Porträt von zwei jungen Frauen
Porträt von zwei jungen Frauen. 1943. Öl auf Leinwand. Wohlert 1674. Rechts oben monogrammiert und datiert. 71 x 56 cm (27,9 x 22 in). [KD]. Hofers einzigartig entrückte Mädchenporträts gehören zu den eindringlichsten Schöpfungen des Künstlers. Die vorliegende Arbeit gehört aufgrund ihrer delikaten Farbigkeit zu den besonders schönen Beispielen seiner Porträtkunst. PROVENIENZ: Shepherd Gallery, New York. Galerie Wolfgang Ketterer, München, Auktion 24, 28.-29. November 1977, Kat.-Nr. 954 (mit s/w-Abb.). Privatsammlung Berlin (1977 beim Vorgenannten erworben). AUSSTELLUNG: Karl Hofer 1878 - 1955, Staatliche Kunsthalle Berlin, 16.4.-14.6.1978/Badischer Kunstverein e.V. Karlsruhe, 1.8.-17.9.1978, Kat. S. 174, Nr. 164. Karl Hofer Bilder, Zeichnungen und Grafik, Lippische Gesellschaft für Kunst e.V. Detmold, 17.5.-14.6.1998, Kat.-Nr. 7. LITERATUR: The Annual Art Sales Index, 1977/78, Bd. 1, S. 406. Karl Hofer Malerei hat eine Zukunft, Leipzig/Weimar 1991, Abb. 32 vor S. 225. Karl Hofer Bilder, Zeichnungen und Grafik, in: Lippe aktuell, 19. Mai 1998 (mit Abb.) . Karl Hofer wird am 11. Oktober 1878 in Karlsruhe als Sohn eines Militärmusikers geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre in der Hofbuchhandlung von C.F. Müller beginnt er 1897 ein Studium an der Großherzoglich Badischen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Bis 1901 ist Hofer Schüler von Robert Poetzelberger Leo von Kalckreuth und Hans Thoma - Lehrer, von denen er wenig Anregungen für sein ambitioniertes "Kunstwollen" erhält. Als Suchender gerät er unter den Einfluss Arnold Böcklins. Im Jahr 1900 bricht Hofer zu einer Studienreise nach Paris auf, wo er die naive Malerei Henri Rousseaus kennenlernt, die ihn besonders beeindruckt. Der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe erschließt ihm nicht nur sehenswerte Pariser Privatsammlungen, sondern macht ihn auch auf Hans von Marées aufmerksam, so dass Hofer sich 1903 entschließt, für einige Jahre nach Rom zu gehen. Seine bis dahin vom Symbolismus in der Nachfolge Böcklins geprägte Malerei verändert sich nun zugunsten einer klassisch-arkadischen Auffassung im Stil Marées. 1904 präsentiert das Kunsthaus Zürich innerhalb der "Ausstellung moderner Kunstwerke" die erste Einzelausstellung Hofers, die danach in erweiterter Form in der Karlsruher Kunsthalle, im Folkwang-Museum in Hagen und 1906 in Weimar gezeigt wird. Ab 1908 lebt Hofer zeitweise in Paris; der dortige Aufenthalt mit der Verarbeitung der Einflüsse Cézannes, der französischen Impressionisten und El Grecos verändern seinen Stil. 1913 übersiedelt der Künstler nach Berlin. Im folgenden Jahr wird Hofer in Frankreich interniert und kehrt erst 1917 nach Deutschland zurück. 1921 nimmt er eine Professur an der Kunstschule in Berlin-Charlottenburg an. Zum 50. Geburtstag findet 1928 eine große Retrospektive in der Kunsthalle Mannheim, der "Berliner Secession" und in der Berliner Galerie von Alfred Flechtheim statt. Während des Dritten Reiches wird Hofers Kunst als "entartet" diffamiert, 1933/34 wird er vom Dienst suspendiert und seine Arbeiten 1937 in der Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Eine große Anzahl von Bildnissen, die Hofer nach Modellen schafft, wirken auf den Betrachter seltsam distanziert. Hinter einer eher abweisenden Flächenhaftigkeit verbirgt sich jedoch der wahre Kern von Karl Hofers Porträtkunst. Er visualisiert eine Welt der inneren Spannungen, die sich auch in der verhaltenen Gestik der Dargestellten offenbart. Sie unterstreicht den Grundcharakter dieser späten Porträts, die in ihrer Gesamtkomposition fast einer Art religiöser Aura unterliegen. Das Fehlen jeglicher Sinnenfreude mag in erster Linie der Zeit geschuldet sein, in der sie gemalt wurden. Doch Hofer hatte bereits in den zwanziger Jahren die Konzentration auf innere Seelenzustände zum wichtigsten Ausdrucksmittel seiner Porträts gemacht. Der herbe Liebreiz, der besonders in diesem Werk zu erkennen ist, lässt die große Meisterschaft in Hofers Menschengestaltung sichtbar werden. Eine Meister

Auktionsarchiv: Los-Nr. 115000519
Auktion:
Datum:
11.06.2015 - 13.06.2015
Auktionshaus:
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Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
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