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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3030

PIETER CLAESZ. und ROELOF KOETS

Schätzpreis
80.000 CHF - 120.000 CHF
ca. 86.439 $ - 129.659 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3030

PIETER CLAESZ. und ROELOF KOETS

Schätzpreis
80.000 CHF - 120.000 CHF
ca. 86.439 $ - 129.659 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

PIETER CLAESZ. und ROELOF KOETS (Berchem um 1597–um 1660 Haarlem) (1592 Haarlem 1655) Tafel mit Früchtekorb und Weinlaub, Bartmannkrug und Stangenglas, grossem Berkemeyer mit Wein auf einem Teller mit Auster, grossem Rippenstück, Salzfass und Brötchen. Um 1650. Öl auf Holz. 89 × 122 cm. Provenienz: - Sammlung Sir John Turning, Bt. - Auktion Christie's, London, 11.12.1987, Los 14. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Martina Brunner-Bulst: Pieter Claesz, Lingen 2004, Kat.-Nr. 183, S. 182 und 312. Das hier angebotene Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel der Zusammenarbeit von Pieter Claesz. mit dem Früchtemaler Roelof Koets der die linke Bildseite ausführte. Koets, der insgesamt zehn Gemälde mit Claesz. malte, war auf Früchtemalerei spezialisiert und mit Pieter Claesz. befreundet (siehe Brunner-Bulst 2004, S. 180–182). Als Paradebeispiel dieser Zusammenarbeit und Grundlage für alle Zuschreibungen von gemeinschaftlichen Bildern dieser beiden Maler dient das 1644 datierte und von beiden Künstlern signierte Stillleben, das sich im Szepmuveszeti Muzeum in Budapest befindet (Inv.-Nr. 53.478, siehe ebd., Kat.-Nr. 136, Abb. S. 91). Die Doppelsignatur in diesem Werk belegt, dass sich beide Künstler als gleichwertige Urheber betrachteten. Andere Werke, in denen einer der beiden Künstler einen grösseren Anteil ausführte, sind nur von einem der beiden signiert. Die hier angebotene Bankettdarstellung, die um 1650 datiert werden kann, beeindruckt insbesondere durch ihr grosses Format und die besondere Harmonie in der gemeinsamen Gestaltung, wie Martina Brunner-Bulst in ihrem Werkverzeichnis hervorhebt (siehe ebd., S. 182). Die Jahre 1640 bis 1650 zählten dabei zu den produktivsten des Malers Pieter Claesz. in denen zahlreiche grossformatige "Banketjes" und auch kleinere Stillleben hervorgingen, so beispielsweise eine prunkvolle Austernmalzeit mit grossem Römer und silbernem Salzständer von 1643, das sich im Saint Louis Art Museum befindet (Inv.-Nr. 141:1922, siehe ebd., Kat.-Nr. 117, S. 272, Farbabb. S. 81). Während der heutige Betrachter in der hier angebotenen Darstellung primär eine festliche Mahlzeit vermutet, wird der zeitgenössische Betrachter neben der Zurschaustellung des bürgerlichen Wohlstands auch die moralische Anspielungen verstanden haben, wie beispielsweise der Wein und das Brot mit dem Hinweis auf das Sakrament und die Ermahnung, sich der Vergänglichkeit des irdischen Lebens und der Besitztümer zu vergegenwärtigen. Die geöffnete Walnuss, die häufig als Vanitassymbol eingesetzt wurde, mag diese Bedeutung noch unterstreichen. Dieses Motiv ist mehrmals im Œuvre von Pieter Claesz. zu finden, so beispielsweise in der 1643 datierten Mahlzeit in der Narodni Galerie in Prag (Inv.-Nr. 0-9970, siehe ebd., Kat.-Nr. 122, S. 276). Dieses, wie auch das hier angebotene Stillleben, zeichnen sich durch eine ausgewählte Licht- und Schattenwahl aus, wodurch die Szene noch verstärkt an Lebendigkeit gewinnt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3030
Auktion:
Datum:
25.09.2020
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

PIETER CLAESZ. und ROELOF KOETS (Berchem um 1597–um 1660 Haarlem) (1592 Haarlem 1655) Tafel mit Früchtekorb und Weinlaub, Bartmannkrug und Stangenglas, grossem Berkemeyer mit Wein auf einem Teller mit Auster, grossem Rippenstück, Salzfass und Brötchen. Um 1650. Öl auf Holz. 89 × 122 cm. Provenienz: - Sammlung Sir John Turning, Bt. - Auktion Christie's, London, 11.12.1987, Los 14. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Martina Brunner-Bulst: Pieter Claesz, Lingen 2004, Kat.-Nr. 183, S. 182 und 312. Das hier angebotene Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel der Zusammenarbeit von Pieter Claesz. mit dem Früchtemaler Roelof Koets der die linke Bildseite ausführte. Koets, der insgesamt zehn Gemälde mit Claesz. malte, war auf Früchtemalerei spezialisiert und mit Pieter Claesz. befreundet (siehe Brunner-Bulst 2004, S. 180–182). Als Paradebeispiel dieser Zusammenarbeit und Grundlage für alle Zuschreibungen von gemeinschaftlichen Bildern dieser beiden Maler dient das 1644 datierte und von beiden Künstlern signierte Stillleben, das sich im Szepmuveszeti Muzeum in Budapest befindet (Inv.-Nr. 53.478, siehe ebd., Kat.-Nr. 136, Abb. S. 91). Die Doppelsignatur in diesem Werk belegt, dass sich beide Künstler als gleichwertige Urheber betrachteten. Andere Werke, in denen einer der beiden Künstler einen grösseren Anteil ausführte, sind nur von einem der beiden signiert. Die hier angebotene Bankettdarstellung, die um 1650 datiert werden kann, beeindruckt insbesondere durch ihr grosses Format und die besondere Harmonie in der gemeinsamen Gestaltung, wie Martina Brunner-Bulst in ihrem Werkverzeichnis hervorhebt (siehe ebd., S. 182). Die Jahre 1640 bis 1650 zählten dabei zu den produktivsten des Malers Pieter Claesz. in denen zahlreiche grossformatige "Banketjes" und auch kleinere Stillleben hervorgingen, so beispielsweise eine prunkvolle Austernmalzeit mit grossem Römer und silbernem Salzständer von 1643, das sich im Saint Louis Art Museum befindet (Inv.-Nr. 141:1922, siehe ebd., Kat.-Nr. 117, S. 272, Farbabb. S. 81). Während der heutige Betrachter in der hier angebotenen Darstellung primär eine festliche Mahlzeit vermutet, wird der zeitgenössische Betrachter neben der Zurschaustellung des bürgerlichen Wohlstands auch die moralische Anspielungen verstanden haben, wie beispielsweise der Wein und das Brot mit dem Hinweis auf das Sakrament und die Ermahnung, sich der Vergänglichkeit des irdischen Lebens und der Besitztümer zu vergegenwärtigen. Die geöffnete Walnuss, die häufig als Vanitassymbol eingesetzt wurde, mag diese Bedeutung noch unterstreichen. Dieses Motiv ist mehrmals im Œuvre von Pieter Claesz. zu finden, so beispielsweise in der 1643 datierten Mahlzeit in der Narodni Galerie in Prag (Inv.-Nr. 0-9970, siehe ebd., Kat.-Nr. 122, S. 276). Dieses, wie auch das hier angebotene Stillleben, zeichnen sich durch eine ausgewählte Licht- und Schattenwahl aus, wodurch die Szene noch verstärkt an Lebendigkeit gewinnt.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3030
Auktion:
Datum:
25.09.2020
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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