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Auktionsarchiv: Los-Nr. 86 -

Peter Paul Rubens Werkstatt

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 111.347 $ - 167.021 $
Zuschlagspreis:
123.177 €
ca. 137.154 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 86 -

Peter Paul Rubens Werkstatt

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 111.347 $ - 167.021 $
Zuschlagspreis:
123.177 €
ca. 137.154 $
Beschreibung:

(Siegen 1577–1640 Antwerpen), Angelika und der Eremit, Öl auf Holz, 45,7 x 63 cm, gerahmt Provenienz: möglicherweise Nr. 121 in Rubens’ posthum erstelltem Inventar von 1640 als „Angelique endormie avec l’Eremite“; James Brydges, 1. Herzog von Chandos (1673–1744); Auktion, Cock, London, 6. Mai 1747, Lot 174; Robert Bragge, London; dessen Auktion, Prestage, London 15./16. Februar 1750, Lot 59; James West, London; Auktion, Longford and Son, 31. März – 2. April 1773, Lot 61; Kurt Walter Bachstitz, Den Haag, vor 1921; Anthony Reyre, London, 1927; Sammlung O. Wargand, Saarbrücken, 1930; Actuarius, Zürich, 1931; Galerie Heinemann, München, 1938; Privatsammlung, Deutschland; Adfintrust Holding B.V.; Privatsammlung, Hessen; Auktion, Lempertz, Köln, 17. November 2006, Lot 1134; europäische Privatsammlung; Auktion, Lempertz, Köln, 16. Mai 2015, Lot 1043; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Ausgestellt: Antwerpen, Rubenshuis, Rubens as Collector, Antwerpen 2004, Nr. 13 Literatur: J. M. Muller, Rubens, The Artist as Collector, Princeton 1989, S. 117. K. L. Belkin, F. Healey, A House of Art: Rubens as Collector, Ausstellungskatalog, Antwerpen 2004, S. 126–128, Nr. 13; N. Bütter, Corpus Rubenianum Ludwig Burchard Part XII, Allegories and Subjects from Literature, Turnhout 2018, unter Nr. 60, S. 445, (als „nach Rubens“) Zwei Fassungen Peter Paul Rubens’ von Angelika und dem Eremiten sind dokumentiert; die eine befand sich 1635 in der Sammlung des Herzogs von Buckingham; eine zweite wurde 1640 im Haus des Meisters in Antwerpen verzeichnet (Nr. 121 des Nachlassinventars der Besitztümer des Meisters). Von den beiden eigenhändigen Versionen wird gemeinhin die Wiener Fassung (Kunsthistorisches Museum, Inv.-Nr. GG 692) als die des Herzogs erachtet, wohingegen man zweite Fassung verloren glaubt. Das vorliegende Gemälde illustriert eine Episode aus Ludovico Ariostos epischem Gedicht Orlando Furioso, das erstmals 1516 veröffentlicht wurde und zu Rubens’ Zeiten nach wie vor populär war. In der Geschichte ist die orientalischen Prinzessin Angelika am Hofe Karls des Großen eingeladen, wo sie mit den Herzen vieler Ritter spielt. Ein alter Eremit verhext, angetan von der Schönheit Angelikas, ihr Pferd, das sie sodann übers Meer an eine entlegene Felsküste bringt, damit er dort als ihr Retter in Erscheinung treten kann. Angelika weist jedoch die Vorstöße des alten Hexers zurück. Er flößt ihr daraufhin einen Zaubertrank ein, damit er sich im Schlaf an ihr vergreifen kann. Beide Bilder zeigen, wie links die eine Kutte tragende Gestalt mit lüsternem Gesichtsausdruck das durchscheinende Tuch über der daliegenden nackten Frau beiseite zieht. Ein über der bewusstlosen Angelika schwebender Dämon soll vermutlich die Wirkung des Tranks symbolisieren, entsprechend einer alten Tradition in der flämischen Malerei, wonach Leiden oder Trancezustände als vom Körper abgekoppelte Formen dargestellt sind. Rubens konnte wohl davon ausgehen, dass sein Publikum von dem Gedicht Kenntnis hatte und sich den weiteren Verlauf der Szene vor Augen führen konnte. Ariosto widmet den Liebkosungen, die der alte Zauberer an Angelikas Körper vollführt, der dabei aber aufgrund seines Alters unfähig ist, den Akt des Fleisches selbst zu vollziehen, mehrere Zeilen. Der Dichter bedient sich des vielsagenden Vergleichs mit einem alten Pferd, das von seinem Reiter zwar angespornt, aber gleichzeitig zurückgehalten wird, sodass es nicht in der Lage ist, die letzte Hürde zu nehmen. Nils Büttner sieht in dem Wiener Bild jenes, das Rubens vermutlich 1626 an Buckingham verkaufte. Zusätzlich zu der 1640 in Rubens’ Haus verzeichneten und heute als verloren geltenden Fassung gibt es auch noch eine dritte Version der Komposition, die 1645 in der Rubens’ Nachlass zugehörigen „Staatmasse“ als Rubens’ Sohn Nicolaas zugefallene „Kopie“ aufscheint: „Nr. 70. Schlafende Angelika mit einem Eremiten“. Von keinem der beiden Antwerpener Bilder – weder von der Fassung des Meisters noch von der von Nicolaas Rubens

Auktionsarchiv: Los-Nr. 86 -
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Siegen 1577–1640 Antwerpen), Angelika und der Eremit, Öl auf Holz, 45,7 x 63 cm, gerahmt Provenienz: möglicherweise Nr. 121 in Rubens’ posthum erstelltem Inventar von 1640 als „Angelique endormie avec l’Eremite“; James Brydges, 1. Herzog von Chandos (1673–1744); Auktion, Cock, London, 6. Mai 1747, Lot 174; Robert Bragge, London; dessen Auktion, Prestage, London 15./16. Februar 1750, Lot 59; James West, London; Auktion, Longford and Son, 31. März – 2. April 1773, Lot 61; Kurt Walter Bachstitz, Den Haag, vor 1921; Anthony Reyre, London, 1927; Sammlung O. Wargand, Saarbrücken, 1930; Actuarius, Zürich, 1931; Galerie Heinemann, München, 1938; Privatsammlung, Deutschland; Adfintrust Holding B.V.; Privatsammlung, Hessen; Auktion, Lempertz, Köln, 17. November 2006, Lot 1134; europäische Privatsammlung; Auktion, Lempertz, Köln, 16. Mai 2015, Lot 1043; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Ausgestellt: Antwerpen, Rubenshuis, Rubens as Collector, Antwerpen 2004, Nr. 13 Literatur: J. M. Muller, Rubens, The Artist as Collector, Princeton 1989, S. 117. K. L. Belkin, F. Healey, A House of Art: Rubens as Collector, Ausstellungskatalog, Antwerpen 2004, S. 126–128, Nr. 13; N. Bütter, Corpus Rubenianum Ludwig Burchard Part XII, Allegories and Subjects from Literature, Turnhout 2018, unter Nr. 60, S. 445, (als „nach Rubens“) Zwei Fassungen Peter Paul Rubens’ von Angelika und dem Eremiten sind dokumentiert; die eine befand sich 1635 in der Sammlung des Herzogs von Buckingham; eine zweite wurde 1640 im Haus des Meisters in Antwerpen verzeichnet (Nr. 121 des Nachlassinventars der Besitztümer des Meisters). Von den beiden eigenhändigen Versionen wird gemeinhin die Wiener Fassung (Kunsthistorisches Museum, Inv.-Nr. GG 692) als die des Herzogs erachtet, wohingegen man zweite Fassung verloren glaubt. Das vorliegende Gemälde illustriert eine Episode aus Ludovico Ariostos epischem Gedicht Orlando Furioso, das erstmals 1516 veröffentlicht wurde und zu Rubens’ Zeiten nach wie vor populär war. In der Geschichte ist die orientalischen Prinzessin Angelika am Hofe Karls des Großen eingeladen, wo sie mit den Herzen vieler Ritter spielt. Ein alter Eremit verhext, angetan von der Schönheit Angelikas, ihr Pferd, das sie sodann übers Meer an eine entlegene Felsküste bringt, damit er dort als ihr Retter in Erscheinung treten kann. Angelika weist jedoch die Vorstöße des alten Hexers zurück. Er flößt ihr daraufhin einen Zaubertrank ein, damit er sich im Schlaf an ihr vergreifen kann. Beide Bilder zeigen, wie links die eine Kutte tragende Gestalt mit lüsternem Gesichtsausdruck das durchscheinende Tuch über der daliegenden nackten Frau beiseite zieht. Ein über der bewusstlosen Angelika schwebender Dämon soll vermutlich die Wirkung des Tranks symbolisieren, entsprechend einer alten Tradition in der flämischen Malerei, wonach Leiden oder Trancezustände als vom Körper abgekoppelte Formen dargestellt sind. Rubens konnte wohl davon ausgehen, dass sein Publikum von dem Gedicht Kenntnis hatte und sich den weiteren Verlauf der Szene vor Augen führen konnte. Ariosto widmet den Liebkosungen, die der alte Zauberer an Angelikas Körper vollführt, der dabei aber aufgrund seines Alters unfähig ist, den Akt des Fleisches selbst zu vollziehen, mehrere Zeilen. Der Dichter bedient sich des vielsagenden Vergleichs mit einem alten Pferd, das von seinem Reiter zwar angespornt, aber gleichzeitig zurückgehalten wird, sodass es nicht in der Lage ist, die letzte Hürde zu nehmen. Nils Büttner sieht in dem Wiener Bild jenes, das Rubens vermutlich 1626 an Buckingham verkaufte. Zusätzlich zu der 1640 in Rubens’ Haus verzeichneten und heute als verloren geltenden Fassung gibt es auch noch eine dritte Version der Komposition, die 1645 in der Rubens’ Nachlass zugehörigen „Staatmasse“ als Rubens’ Sohn Nicolaas zugefallene „Kopie“ aufscheint: „Nr. 70. Schlafende Angelika mit einem Eremiten“. Von keinem der beiden Antwerpener Bilder – weder von der Fassung des Meisters noch von der von Nicolaas Rubens

Auktionsarchiv: Los-Nr. 86 -
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
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