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Auktionsarchiv: Los-Nr. 85 -

Peter Paul Rubens Werkstatt

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.538 $ - 66.808 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 85 -

Peter Paul Rubens Werkstatt

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.538 $ - 66.808 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Siegen 1577–1640 Antwerpen), Nymphen und Satyrn mit dem Füllhorn, Öl auf Kupfer, 72,3 x 93,7 cm, gerahmt Die auf dieser gut erhaltenen Kupfertafel dargestellte Szene bezieht sich auf zwei vom römischen Dichter Ovid geschilderte Begebenheiten. In den Fasti (V, 121–24) berichtet er von einer Ziege, die den kleinen Jupiter säugte. Sie verlor eines ihrer mächtigen Hörner, die sich hoch über ihren Rücken bogen. Die Nymphe Amalthea hob es auf und brachte es Jupiter, mit Früchten gefüllt. Die Entstehung des Füllhorns beschreibt Ovid auch in seiner langen Dichtung der Metamorphosen (IX, 87–88), wo Herkules in einem Wettstreit um Deianeira dem Flussgott Achelous eines seiner Hörner abbrach. Einige Wassernymphen bzw. Najaden fanden es, füllten es bis zum Rand mit Früchten und duftenden Blumen […] und weihten es. Es ist das Attribut der anmutigen Abundantia, der Göttin des Überflusses. Auf diesem Gemälde nehmen die schönen jungen Nymphen den Vordergrund ein. Dabei stellen sie ihre rundlichen nackten Körper in vielen verschiedenen Posen zur Schau. Zwei von ihnen halten im vorderen Bereich das Füllhorn, über dessen Rand Obst und Gemüse als Symbole der Fruchtbarkeit und des Reichtums der Erde quellen. Hinter ihnen mischen sich ein paar Satyrn unter die Nymphen. Bei der rechts am Eingang einer Höhle stehenden Gestalt dürfte es sich um den arkadischen Hirtengott Pan handeln, der – halb Mensch, halb Ziege – ebenfalls mit Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird. In der antiken Mythologie stehen Nymphen und Satyrn häufig im Konflikt zueinander, verkörpern sie doch die gegensätzlichen Kräfte Keuschheit und Lust. Hier existieren sie jedoch friedlich Seite an Seite, als personifizierte Verschmelzung von Schönheit und Begierde. Im Laufe seines Lebens interessierte sich Peter Paul Rubens mehr und mehr für die Hirtenliteratur Platons, Homers, Theokrits, Virgils und Horaz’ – ein Interesse, das vor allem in seinem letzten Lebensjahrzehnt weiter zunahm. Dieses Bild ist wahrscheinlich von klassischen Texten wie Platons Phaidros angeregt, einem Werk, mit dem er das Hirtengenre mitbegründete. Platon idealisiert darin das Landleben und beschreibt die Natur als idealen Ort der Liebe. Maler der Renaissance wie Giorgione und Tizian schufen bildliche Umsetzungen ähnlicher Passagen aus der Literatur und damit unmittelbare Vorläufer von Rubens’ pastoralen Landschaften und Gemälden mit Nymphen und Satyrn. Die erste Fassung dieser Komposition (Leinwand, 139,7 x 167 cm, heute Prado, Madrid) befand sich zum Zeitpunkt von Rubens’ Tod 1640 noch in seiner Werkstatt, was dafür spricht, dass das Bild nicht im Rahmen eines Auftrags entstand, sondern vielmehr aus einem persönlichen Interesse des Meisters an diesem Thema. 1640 wurde es im Inventarverzeichnis der Rubens’schen Werkstatt als „Stück nackter Nymphen und Satyrn“ beschrieben, und König Philipp IV. erwarb es aus dem Nachlass des Künstlers für seinen Sommersitz im Alcázar. Die zu Rubens’ Lebzeiten gemalten Werkstattfassungen verweisen auf die künstlerische Bedeutung, die der Meister dieser Komposition beimaß. Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich offenbar um eine Werkstattfassung nach einer Urfassung Rubens’. Eine Identifizierung des Künstlers war nicht möglich.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 85 -
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Siegen 1577–1640 Antwerpen), Nymphen und Satyrn mit dem Füllhorn, Öl auf Kupfer, 72,3 x 93,7 cm, gerahmt Die auf dieser gut erhaltenen Kupfertafel dargestellte Szene bezieht sich auf zwei vom römischen Dichter Ovid geschilderte Begebenheiten. In den Fasti (V, 121–24) berichtet er von einer Ziege, die den kleinen Jupiter säugte. Sie verlor eines ihrer mächtigen Hörner, die sich hoch über ihren Rücken bogen. Die Nymphe Amalthea hob es auf und brachte es Jupiter, mit Früchten gefüllt. Die Entstehung des Füllhorns beschreibt Ovid auch in seiner langen Dichtung der Metamorphosen (IX, 87–88), wo Herkules in einem Wettstreit um Deianeira dem Flussgott Achelous eines seiner Hörner abbrach. Einige Wassernymphen bzw. Najaden fanden es, füllten es bis zum Rand mit Früchten und duftenden Blumen […] und weihten es. Es ist das Attribut der anmutigen Abundantia, der Göttin des Überflusses. Auf diesem Gemälde nehmen die schönen jungen Nymphen den Vordergrund ein. Dabei stellen sie ihre rundlichen nackten Körper in vielen verschiedenen Posen zur Schau. Zwei von ihnen halten im vorderen Bereich das Füllhorn, über dessen Rand Obst und Gemüse als Symbole der Fruchtbarkeit und des Reichtums der Erde quellen. Hinter ihnen mischen sich ein paar Satyrn unter die Nymphen. Bei der rechts am Eingang einer Höhle stehenden Gestalt dürfte es sich um den arkadischen Hirtengott Pan handeln, der – halb Mensch, halb Ziege – ebenfalls mit Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird. In der antiken Mythologie stehen Nymphen und Satyrn häufig im Konflikt zueinander, verkörpern sie doch die gegensätzlichen Kräfte Keuschheit und Lust. Hier existieren sie jedoch friedlich Seite an Seite, als personifizierte Verschmelzung von Schönheit und Begierde. Im Laufe seines Lebens interessierte sich Peter Paul Rubens mehr und mehr für die Hirtenliteratur Platons, Homers, Theokrits, Virgils und Horaz’ – ein Interesse, das vor allem in seinem letzten Lebensjahrzehnt weiter zunahm. Dieses Bild ist wahrscheinlich von klassischen Texten wie Platons Phaidros angeregt, einem Werk, mit dem er das Hirtengenre mitbegründete. Platon idealisiert darin das Landleben und beschreibt die Natur als idealen Ort der Liebe. Maler der Renaissance wie Giorgione und Tizian schufen bildliche Umsetzungen ähnlicher Passagen aus der Literatur und damit unmittelbare Vorläufer von Rubens’ pastoralen Landschaften und Gemälden mit Nymphen und Satyrn. Die erste Fassung dieser Komposition (Leinwand, 139,7 x 167 cm, heute Prado, Madrid) befand sich zum Zeitpunkt von Rubens’ Tod 1640 noch in seiner Werkstatt, was dafür spricht, dass das Bild nicht im Rahmen eines Auftrags entstand, sondern vielmehr aus einem persönlichen Interesse des Meisters an diesem Thema. 1640 wurde es im Inventarverzeichnis der Rubens’schen Werkstatt als „Stück nackter Nymphen und Satyrn“ beschrieben, und König Philipp IV. erwarb es aus dem Nachlass des Künstlers für seinen Sommersitz im Alcázar. Die zu Rubens’ Lebzeiten gemalten Werkstattfassungen verweisen auf die künstlerische Bedeutung, die der Meister dieser Komposition beimaß. Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich offenbar um eine Werkstattfassung nach einer Urfassung Rubens’. Eine Identifizierung des Künstlers war nicht möglich.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 85 -
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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