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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1211

Neogotisches Hausaltärchen "Te Deum laudamus"

Wertvolle Bücher
15.10.2019 - 16.10.2019
Schätzpreis
300 €
ca. 330 $
Zuschlagspreis:
350 €
ca. 385 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1211

Neogotisches Hausaltärchen "Te Deum laudamus"

Wertvolle Bücher
15.10.2019 - 16.10.2019
Schätzpreis
300 €
ca. 330 $
Zuschlagspreis:
350 €
ca. 385 $
Beschreibung:

» größer Gold-Tabernakel aus der Werkstatt des Bruno Richter in Breslau Neogotisches Hausaltärchen. "Te Deum laudamus". Farblithographie mit reichem Golddruck, Goldhöhung und Goldgrund. Ca. 32 x 16 cm. Gerahmt unter Glas in einem reich vergoldeten, teils punzierten, aufwendig geschnitzten Holzrahmen in neogotischem Stil. Ca. 67 x 22 cm. Breslau um 1890. Privates Andachts-Altärchen in Form einer kleinen Pala mit einem die Posaune blasenden Engel in feinster Chromolithographie mit überreichem Golddruck. In gotischer Typographie erscheint darunter farbig in Blau und Rot der Satz: "Te Deum laudamus", nach dem Anfang des lateinischen Lobgesangs der christlichen Kirche. Der prachtvoll gewandete Engel steht auf einer Wolke und schaut andächtig gen Himmel, bereit jederzeit die Posaune an die Lippen zu setzen. Sein grünes, rot-blau gesäumtes Gewand, die schimmernden Goldbrokatornamente, die mehrfach farbig abgestuften Federn der Flügel, das zarte androgyne Gesicht mit dem lockigen Haar, aus dem eine kleine Flamme aufleuchtet, und dem fein-linearen Nimbus auf dem planen Goldgrund erinnert an die sienesische Kunst des Trecento, ist hier jedoch ein typisches Zeugnis für die Andachtskultur der Neogotik. So ist das Andachtsbild von einer besonders reich geschnitzten, sehr geistreich - ebenfalls ganz im Sinne des mittelitalienischen 14. Jahrhunders - gestalteten Rahmenarchitektur des Bruno Richter umgeben. Bruno Richter war der bedeutendste Rahmenbauer und Kunsthändler im schlesischen Breslau der Gründerjahre. So findet sich auf dem verso sein großer gedruckter Firmenzettel aufmontiert: "Bruno Richter Hof-Kunsthandlung Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Schweidnitzer-Strasse 8 (Schlossohle) Breslau. Specialität: Moderne [!] stilgerechte Rahmen eigener Fabrik. Zum Einrahmen übernehme ich Oelgemälde, Aquarelle, Kupferstiche, Photographien, Porträts..." Der vollkommen vergoldete Rahmen ist in Form einer gotischen Tabernakel-Ädikula gehalten: Über einem Predella-ähnlichen, punktpunziertem Postament, das auf zwei vegetabil-geschwungenen Konsolen ruht, die wiederum in der Mitte eine nach unten weisende Spitze mit durchbrochenem Vierpass zeigen, erhebt sich die Ädikula in zweifacher Schichtung. Der hohe Gibel lastet auf vier gedrehten Säulen. Zum Bild hin als gotischer Spitzbogen mit Maßwerklilien gehalten (links des Scheitels fehlend), erhebt er sich über dem ebenfalls punktpunzierten Wimperg zum spitzen Dreieck, das innen mit einem Konsolfries und außen mit spätgotischem Akanthus-Maßwerk profiliert wurde (hier ebenfalls einige Ausbrüche). Im Wimperg ist ein, mit mehrfachem Profilrahmen umgebener Okulus, wiederum mit einem Vierpass eingelassen. Komplett vergoldet. "Bruno Richter gründete seine Kunsthandlung am 13. November 1879 und avancierte mit seiner 'Permanenten Gemäldeausstellung' zur 'Königlichen Hofkunsthandlung'. Sein Angebot wurde ständig erweitert: Ursprünglich bot er Gemälde und Druckgraphik an, erweiterte dann um Kunstgewerbe, errichtete einen Kunstverlag und schloss eine Rahmenwerkstätte an. 1910 änderte Bruno Richter seine Ausrichtung. 'Der Gemäldesalon Bruno Richter […] der in seinen oberen Räumen eine permanente Gemäldeausstellung bei freiem Entree hatte, hat diese nunmehr auf vielfachen Wunsch in eine Ausstellung mit Jahresabonnement und Entree umgeändert. Die erste Herbstausstellung, die am 1. Oktober eröffnet wurde, bringt eine interessante Kollektion von Ölgemälden des holländischen Malers Hobbe-Smith-Amsterdam; außerdem Einzelwerke folgender erster Künstler: Max Liebermann Walter Leistikow Wilhelm Trübner Max Slevogt Ulrich Hübner Lovis Corinth Robert BreyerBruno Richter engagierte sich auch im Breslauer Kunstleben und wurde beispielsweise Mitglied der im März 1910 gegründeten Unterstützungsgesellschaft für das Museum ('Schlesischer Museumsverein'). Am 19. Juni 1918 übernahm Bruno Wenzel die Kunsthandlung von der Witwe Bruno Richters, Elisabeth Richter (geb. Förster). 1927 wurden die Ausstellun

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1211
Auktion:
Datum:
15.10.2019 - 16.10.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

» größer Gold-Tabernakel aus der Werkstatt des Bruno Richter in Breslau Neogotisches Hausaltärchen. "Te Deum laudamus". Farblithographie mit reichem Golddruck, Goldhöhung und Goldgrund. Ca. 32 x 16 cm. Gerahmt unter Glas in einem reich vergoldeten, teils punzierten, aufwendig geschnitzten Holzrahmen in neogotischem Stil. Ca. 67 x 22 cm. Breslau um 1890. Privates Andachts-Altärchen in Form einer kleinen Pala mit einem die Posaune blasenden Engel in feinster Chromolithographie mit überreichem Golddruck. In gotischer Typographie erscheint darunter farbig in Blau und Rot der Satz: "Te Deum laudamus", nach dem Anfang des lateinischen Lobgesangs der christlichen Kirche. Der prachtvoll gewandete Engel steht auf einer Wolke und schaut andächtig gen Himmel, bereit jederzeit die Posaune an die Lippen zu setzen. Sein grünes, rot-blau gesäumtes Gewand, die schimmernden Goldbrokatornamente, die mehrfach farbig abgestuften Federn der Flügel, das zarte androgyne Gesicht mit dem lockigen Haar, aus dem eine kleine Flamme aufleuchtet, und dem fein-linearen Nimbus auf dem planen Goldgrund erinnert an die sienesische Kunst des Trecento, ist hier jedoch ein typisches Zeugnis für die Andachtskultur der Neogotik. So ist das Andachtsbild von einer besonders reich geschnitzten, sehr geistreich - ebenfalls ganz im Sinne des mittelitalienischen 14. Jahrhunders - gestalteten Rahmenarchitektur des Bruno Richter umgeben. Bruno Richter war der bedeutendste Rahmenbauer und Kunsthändler im schlesischen Breslau der Gründerjahre. So findet sich auf dem verso sein großer gedruckter Firmenzettel aufmontiert: "Bruno Richter Hof-Kunsthandlung Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Schweidnitzer-Strasse 8 (Schlossohle) Breslau. Specialität: Moderne [!] stilgerechte Rahmen eigener Fabrik. Zum Einrahmen übernehme ich Oelgemälde, Aquarelle, Kupferstiche, Photographien, Porträts..." Der vollkommen vergoldete Rahmen ist in Form einer gotischen Tabernakel-Ädikula gehalten: Über einem Predella-ähnlichen, punktpunziertem Postament, das auf zwei vegetabil-geschwungenen Konsolen ruht, die wiederum in der Mitte eine nach unten weisende Spitze mit durchbrochenem Vierpass zeigen, erhebt sich die Ädikula in zweifacher Schichtung. Der hohe Gibel lastet auf vier gedrehten Säulen. Zum Bild hin als gotischer Spitzbogen mit Maßwerklilien gehalten (links des Scheitels fehlend), erhebt er sich über dem ebenfalls punktpunzierten Wimperg zum spitzen Dreieck, das innen mit einem Konsolfries und außen mit spätgotischem Akanthus-Maßwerk profiliert wurde (hier ebenfalls einige Ausbrüche). Im Wimperg ist ein, mit mehrfachem Profilrahmen umgebener Okulus, wiederum mit einem Vierpass eingelassen. Komplett vergoldet. "Bruno Richter gründete seine Kunsthandlung am 13. November 1879 und avancierte mit seiner 'Permanenten Gemäldeausstellung' zur 'Königlichen Hofkunsthandlung'. Sein Angebot wurde ständig erweitert: Ursprünglich bot er Gemälde und Druckgraphik an, erweiterte dann um Kunstgewerbe, errichtete einen Kunstverlag und schloss eine Rahmenwerkstätte an. 1910 änderte Bruno Richter seine Ausrichtung. 'Der Gemäldesalon Bruno Richter […] der in seinen oberen Räumen eine permanente Gemäldeausstellung bei freiem Entree hatte, hat diese nunmehr auf vielfachen Wunsch in eine Ausstellung mit Jahresabonnement und Entree umgeändert. Die erste Herbstausstellung, die am 1. Oktober eröffnet wurde, bringt eine interessante Kollektion von Ölgemälden des holländischen Malers Hobbe-Smith-Amsterdam; außerdem Einzelwerke folgender erster Künstler: Max Liebermann Walter Leistikow Wilhelm Trübner Max Slevogt Ulrich Hübner Lovis Corinth Robert BreyerBruno Richter engagierte sich auch im Breslauer Kunstleben und wurde beispielsweise Mitglied der im März 1910 gegründeten Unterstützungsgesellschaft für das Museum ('Schlesischer Museumsverein'). Am 19. Juni 1918 übernahm Bruno Wenzel die Kunsthandlung von der Witwe Bruno Richters, Elisabeth Richter (geb. Förster). 1927 wurden die Ausstellun

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1211
Auktion:
Datum:
15.10.2019 - 16.10.2019
Auktionshaus:
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14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
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