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Auktionsarchiv: Los-Nr. 11

Neitzschitz, Georg Christoph von Sieben-Jährige und gefährliche Welt-Beschauung

Schätzpreis
450 €
ca. 508 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 11

Neitzschitz, Georg Christoph von Sieben-Jährige und gefährliche Welt-Beschauung

Schätzpreis
450 €
ca. 508 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Neitzschitz, Georg Christoph von. Sieben-Jährige und gefährliche Welt-Beschauung durch die vornehmsten drey Theil der Welt Europa, Asien und Africa. Durch den Druck mitgetheilet durch Christoff Jäger. 389 S., 10 Bl. (Register). Mit Kupfertitel und gestochener Faltkarte. 18 x 16 cm. HLeder des 19. Jahrhunderts (berieben, Kapitale lädiert, Ecken bestoßen). Bautzen, Bartholomäus Kretzschmar und Leipzig, Johann Bartholomäus Oehler, 1673. Graesse IV, 656. ADB XXIII, 416f. Vgl. Tobler 102. Kainbacher 287 (ungenau, nennt diese Bautzener Ausgabe nicht). – Zweite Ausgabe seiner zuerst 1666 ebenda bei Baumann erschienenen Beschreibung seiner Reisen in die Levante in den Jahren 1630 bis 1637, hier erstmals mit der schönen Faltkarte vom Mosesberg und dem Katharinenberg auf dem Sinai. Im selben Jahr sowie im Folgejahr 1674 erschienen zwei umfangreicher illustrierte Ausgaben bei Hoffmann in Nürnberg, weitere Nachdrucke folgten in Würzburg (1678) und Magdeburg (1753). Seine hier beschriebene Reise nach Konstantinopel unternahm Neitzschitz im Gefolge der kaiserlich-österreichischen Gesandtschaft unter Führung des Grafen Buchheim. Von besonderem Wert ist seine Beschreibung des Berges Sinai. Carsten Niebuhr vermutet, dass von Neitzschitz die Zeichnungen dazu von Mönchen des am Fuß des Berges gelegenen Katharinenklosters erhalten hat (vgl. Beckmann 235). "Neitzschitz's Werk ... ist das Muster einer 'gelehrten Reise'. Drei Viertheile bestehen aus Abhandlungen, prosaischen und poetischen Anführungen, Sagen und Sprüchen. Indem der Reisende in Alexandrien landet, bespricht er vor allem die Zugehörigkeit Aegyptens, ob zu Asien, ob zu Afrika, geht dann nach kurzer Bemerkung über das Nildelta gleich zu den Schafen über, deren Nutzung im Allgemeinen er schildert, um gelegentlich zu erzählen, daß einst in Wimpfen, dessen Name dabei auf Weibsstein zurückgeführt wird, ein Schaf einen Wolf geboren habe u. s. w. Den Berg der acht Seligkeiten bei Kapernaum nimmt er zum Ausgang eines vier Seiten langen Excurses über die Gebirge und Berge der Erde, eine Cisterne bei Bethlehem zur Aufzählung aller berühmten Brunnen, den Fürstenbrunn bei Jena nicht ausgeschlossen. Leider beinträchtigt dieses Uebermaß von Gelehrsamkeit die Kritik, so daß Neitzschitz's Schilderungen eine der reichsten Fundgruben von Märchen und Uebertreibungen aller Art sind. Gleichzeitig läßt er uns aber einen lehrreichen Blick in den gelehrten Apparat seiner Zeit thun, bringt Citate aus fast vergessenen Büchern und läßt zum mindesten Nichts unerwähnt, was in irgend einer Hinsicht den Leser interessiren könnte. So gibt er selbst die Preise der Nahrungsmittel genau an. Schätzenswerth ist es, daß er eigene Capitel dem Scirocco, der arabischen Wüste, den Mumien und anderen Merkwürdigkeiten widmete, während er dann andererseits, wie alles Selbstgesehene, auch Jerusalem eher flüchtig beschreibt. Im Ganzen sind Neitzschitz's Beschreibungen weniger geographisch als culturhistorisch merkwürdig" (ADB). – Kupfertitel bis auf den Bildrand beschnitten und aufgezogen. Anfangs etwas stärker fingerfleckig, papierbedingt insgesamt etwas gebräunt, vereinzelte Flecken. Mit einigen zeitgenösischen Annotationen (diese minimal beschnitten). Die Kupfertafel mit Wasserrand.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 11
Auktion:
Datum:
16.04.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Neitzschitz, Georg Christoph von. Sieben-Jährige und gefährliche Welt-Beschauung durch die vornehmsten drey Theil der Welt Europa, Asien und Africa. Durch den Druck mitgetheilet durch Christoff Jäger. 389 S., 10 Bl. (Register). Mit Kupfertitel und gestochener Faltkarte. 18 x 16 cm. HLeder des 19. Jahrhunderts (berieben, Kapitale lädiert, Ecken bestoßen). Bautzen, Bartholomäus Kretzschmar und Leipzig, Johann Bartholomäus Oehler, 1673. Graesse IV, 656. ADB XXIII, 416f. Vgl. Tobler 102. Kainbacher 287 (ungenau, nennt diese Bautzener Ausgabe nicht). – Zweite Ausgabe seiner zuerst 1666 ebenda bei Baumann erschienenen Beschreibung seiner Reisen in die Levante in den Jahren 1630 bis 1637, hier erstmals mit der schönen Faltkarte vom Mosesberg und dem Katharinenberg auf dem Sinai. Im selben Jahr sowie im Folgejahr 1674 erschienen zwei umfangreicher illustrierte Ausgaben bei Hoffmann in Nürnberg, weitere Nachdrucke folgten in Würzburg (1678) und Magdeburg (1753). Seine hier beschriebene Reise nach Konstantinopel unternahm Neitzschitz im Gefolge der kaiserlich-österreichischen Gesandtschaft unter Führung des Grafen Buchheim. Von besonderem Wert ist seine Beschreibung des Berges Sinai. Carsten Niebuhr vermutet, dass von Neitzschitz die Zeichnungen dazu von Mönchen des am Fuß des Berges gelegenen Katharinenklosters erhalten hat (vgl. Beckmann 235). "Neitzschitz's Werk ... ist das Muster einer 'gelehrten Reise'. Drei Viertheile bestehen aus Abhandlungen, prosaischen und poetischen Anführungen, Sagen und Sprüchen. Indem der Reisende in Alexandrien landet, bespricht er vor allem die Zugehörigkeit Aegyptens, ob zu Asien, ob zu Afrika, geht dann nach kurzer Bemerkung über das Nildelta gleich zu den Schafen über, deren Nutzung im Allgemeinen er schildert, um gelegentlich zu erzählen, daß einst in Wimpfen, dessen Name dabei auf Weibsstein zurückgeführt wird, ein Schaf einen Wolf geboren habe u. s. w. Den Berg der acht Seligkeiten bei Kapernaum nimmt er zum Ausgang eines vier Seiten langen Excurses über die Gebirge und Berge der Erde, eine Cisterne bei Bethlehem zur Aufzählung aller berühmten Brunnen, den Fürstenbrunn bei Jena nicht ausgeschlossen. Leider beinträchtigt dieses Uebermaß von Gelehrsamkeit die Kritik, so daß Neitzschitz's Schilderungen eine der reichsten Fundgruben von Märchen und Uebertreibungen aller Art sind. Gleichzeitig läßt er uns aber einen lehrreichen Blick in den gelehrten Apparat seiner Zeit thun, bringt Citate aus fast vergessenen Büchern und läßt zum mindesten Nichts unerwähnt, was in irgend einer Hinsicht den Leser interessiren könnte. So gibt er selbst die Preise der Nahrungsmittel genau an. Schätzenswerth ist es, daß er eigene Capitel dem Scirocco, der arabischen Wüste, den Mumien und anderen Merkwürdigkeiten widmete, während er dann andererseits, wie alles Selbstgesehene, auch Jerusalem eher flüchtig beschreibt. Im Ganzen sind Neitzschitz's Beschreibungen weniger geographisch als culturhistorisch merkwürdig" (ADB). – Kupfertitel bis auf den Bildrand beschnitten und aufgezogen. Anfangs etwas stärker fingerfleckig, papierbedingt insgesamt etwas gebräunt, vereinzelte Flecken. Mit einigen zeitgenösischen Annotationen (diese minimal beschnitten). Die Kupfertafel mit Wasserrand.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 11
Auktion:
Datum:
16.04.2019
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
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