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Auktionsarchiv: Los-Nr. 34

Hendrick Goltzius

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 111.347 $ - 167.021 $
Zuschlagspreis:
112.800 €
ca. 125.599 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 34

Hendrick Goltzius

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 111.347 $ - 167.021 $
Zuschlagspreis:
112.800 €
ca. 125.599 $
Beschreibung:

(Mühlbrecht 1558–1617 Haarlem) Madonna mit Kind und Engeln, monogrammiert und datiert untere Mitte: HG (ligiert)/A. 1607, rückseitig beschriftet: D H Gultius, Öl auf Leinwand, 133,4 x 100,5 cm, gerahmt Provenienz: (möglicherweise) Nachlass Augustinus Alstenus Blomaert (1585–1659), Haarlem („een stuck schilderije van Goltius vande gerboorte Christi“); (vermutlich) Sammlung Pater Luc(e)y, South County, Dublin, Irland, vor 1957–1961; von diesem erworben durch Rudolf Holzapfel jr. (1938–2005); von diesem erworben durch Eugen Brüschwiler, München, um 1961; im Erbgang an Wolfgang (1910–1989) und Brigitte Schöne, Hamburg; Auktion, Christies, London, 19. Juli 1999, Lot 42 Literatur: (möglicherweise) G. Rathgeber, Annalen der niederländischen Malerei, Formschneide- und Kupferstecherkunst, Gotha 1844, S. 393, Kat.-Nr. 2825 (Maria mit dem Christuskind); J. Müller Hofstede, A Madonna and Child and Angels of 1607 by Hendrick Goltzius in: The Burlington Magazine, April 1970, Bd. CXII, Nr. 805, S. 232–235, Abb. 44, 46 und 47; L. W. Nichols, Job in Distress, A Newly-discovered Painting by Hendrick Goltzius in: Simiolus, 1983, Bd. 13, Nr. 3/4, S. 182, Anm. 2; X. S. Egorova, A Painting by Hendrick Goltzius at the Pushkin Museum of Fine Arts, Moscow, in: The Burlington Magazine, Januar 1989, Bd. CXXXI, Nr. 1030, S. 26; M. Senenko, The Pushkin State Museum of Fine Arts, Collection of Dutch Paintings, XVIII–XIX Centuries, Moskau 2009, S. 156; L. W. Nichols, The Paintings of Hendrick Goltzius 1558–1617, A Monograph and Catalogue Raisonné, Doornspijk 2013, S. 57, 64, 103, 114, 116 sowie S. 105/106, Kat.-Nr. A-12, Taf. 12 Das vorliegende Gemälde zeigt eine in der Nacht angesiedelte Szene von Christi Geburt. Hendrick Goltzius’ war als Stecher womöglich der herausragendste Künstler jener Zeit , die man heute als das frühe Goldene Zeitalter Hollands bezeichnet. Aus einer Tradition der nördlichen Malerei schöpfend, die zumindest bis Geerten Tot Sint Jans’ Geburt Christi bei Nacht von 1490 (National Gallery, Inv.-Nr. NG 1481) zurückreicht, ist die vorliegende Madonna mit Kind und Engeln voller Bildthemen der katholischen Gegenreformation wie der Eucharistie und dem Licht als Metapher für Christus. Mit subtiler Pinselführung hat Goltzius die lose unter der Krippe hervorstehenden Getreideähren und am rechten Bildrand ein Weizenbündel wiedergegeben, die an eine bestimmte Stelle im Johannesevangelium (6, 51) denken lassen: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ Auch drei göttliche Lichtquellen sind Teil des Bildes. Im Hintergrund, hinter einem verfallenen Torbogen – ein Symbol für die Zerstörung der alten Religionen durch Christus – blicken rastende Hirten zu einer im zarten Impasto umgesetzten himmlischen Erleuchtung auf. Bevor Goltzius sich 1600 der Malerei zuwandte, hatte er 1598/99 eine unfertige Chiaroscuro-Szene der Anbetung der Hirten (Metropolitan Museum, Inv.-Nr. 17.3.492) gestochen (Abb. 1). Im vorliegenden Werk widmet der Künstler hingegen den Vordergrund ganz Maria. Sie wird von links oben einfallenden Strahlen göttlichen Lichts erfasst. Schwungvoll gibt Goltzius’ den Faltenwurf von Marias Gewand wieder. Die Zartheit ihrer Hände offenbart sich, indem sie mit zwei Fingern der Linken den von den Windeln gebildeten und im Schatten liegenden Baldachin hebt, um den Blick auf das Christuskind freizugeben. Der Heiligenschein des Kindes ist die dritte Quelle himmlischen Leuchtens. Das Holzbrett, auf dem eine Wasserschale und ein Schwamm liegen , macht Anleihen bei der ikonografischen Analogie Krippe-Altar der frühen niederländischen Malerei. Waren Goltzius’ weit verbreitete Druckgrafiken bei der Weitergabe des Manierismus nördlich der Alpen maßgeblich, markierte seine Hinwendung zur Malerei im Alter von 42 Jahren einen Schritt in die Richtung eines klassischeren Stils, der nicht nur für seine eigene Kunst, sondern auch für jene der Haarlemer Schule der Malerei, welcher er angehörte, von Bedeutung war. Karel van Mander bemerkte d

Auktionsarchiv: Los-Nr. 34
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Mühlbrecht 1558–1617 Haarlem) Madonna mit Kind und Engeln, monogrammiert und datiert untere Mitte: HG (ligiert)/A. 1607, rückseitig beschriftet: D H Gultius, Öl auf Leinwand, 133,4 x 100,5 cm, gerahmt Provenienz: (möglicherweise) Nachlass Augustinus Alstenus Blomaert (1585–1659), Haarlem („een stuck schilderije van Goltius vande gerboorte Christi“); (vermutlich) Sammlung Pater Luc(e)y, South County, Dublin, Irland, vor 1957–1961; von diesem erworben durch Rudolf Holzapfel jr. (1938–2005); von diesem erworben durch Eugen Brüschwiler, München, um 1961; im Erbgang an Wolfgang (1910–1989) und Brigitte Schöne, Hamburg; Auktion, Christies, London, 19. Juli 1999, Lot 42 Literatur: (möglicherweise) G. Rathgeber, Annalen der niederländischen Malerei, Formschneide- und Kupferstecherkunst, Gotha 1844, S. 393, Kat.-Nr. 2825 (Maria mit dem Christuskind); J. Müller Hofstede, A Madonna and Child and Angels of 1607 by Hendrick Goltzius in: The Burlington Magazine, April 1970, Bd. CXII, Nr. 805, S. 232–235, Abb. 44, 46 und 47; L. W. Nichols, Job in Distress, A Newly-discovered Painting by Hendrick Goltzius in: Simiolus, 1983, Bd. 13, Nr. 3/4, S. 182, Anm. 2; X. S. Egorova, A Painting by Hendrick Goltzius at the Pushkin Museum of Fine Arts, Moscow, in: The Burlington Magazine, Januar 1989, Bd. CXXXI, Nr. 1030, S. 26; M. Senenko, The Pushkin State Museum of Fine Arts, Collection of Dutch Paintings, XVIII–XIX Centuries, Moskau 2009, S. 156; L. W. Nichols, The Paintings of Hendrick Goltzius 1558–1617, A Monograph and Catalogue Raisonné, Doornspijk 2013, S. 57, 64, 103, 114, 116 sowie S. 105/106, Kat.-Nr. A-12, Taf. 12 Das vorliegende Gemälde zeigt eine in der Nacht angesiedelte Szene von Christi Geburt. Hendrick Goltzius’ war als Stecher womöglich der herausragendste Künstler jener Zeit , die man heute als das frühe Goldene Zeitalter Hollands bezeichnet. Aus einer Tradition der nördlichen Malerei schöpfend, die zumindest bis Geerten Tot Sint Jans’ Geburt Christi bei Nacht von 1490 (National Gallery, Inv.-Nr. NG 1481) zurückreicht, ist die vorliegende Madonna mit Kind und Engeln voller Bildthemen der katholischen Gegenreformation wie der Eucharistie und dem Licht als Metapher für Christus. Mit subtiler Pinselführung hat Goltzius die lose unter der Krippe hervorstehenden Getreideähren und am rechten Bildrand ein Weizenbündel wiedergegeben, die an eine bestimmte Stelle im Johannesevangelium (6, 51) denken lassen: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ Auch drei göttliche Lichtquellen sind Teil des Bildes. Im Hintergrund, hinter einem verfallenen Torbogen – ein Symbol für die Zerstörung der alten Religionen durch Christus – blicken rastende Hirten zu einer im zarten Impasto umgesetzten himmlischen Erleuchtung auf. Bevor Goltzius sich 1600 der Malerei zuwandte, hatte er 1598/99 eine unfertige Chiaroscuro-Szene der Anbetung der Hirten (Metropolitan Museum, Inv.-Nr. 17.3.492) gestochen (Abb. 1). Im vorliegenden Werk widmet der Künstler hingegen den Vordergrund ganz Maria. Sie wird von links oben einfallenden Strahlen göttlichen Lichts erfasst. Schwungvoll gibt Goltzius’ den Faltenwurf von Marias Gewand wieder. Die Zartheit ihrer Hände offenbart sich, indem sie mit zwei Fingern der Linken den von den Windeln gebildeten und im Schatten liegenden Baldachin hebt, um den Blick auf das Christuskind freizugeben. Der Heiligenschein des Kindes ist die dritte Quelle himmlischen Leuchtens. Das Holzbrett, auf dem eine Wasserschale und ein Schwamm liegen , macht Anleihen bei der ikonografischen Analogie Krippe-Altar der frühen niederländischen Malerei. Waren Goltzius’ weit verbreitete Druckgrafiken bei der Weitergabe des Manierismus nördlich der Alpen maßgeblich, markierte seine Hinwendung zur Malerei im Alter von 42 Jahren einen Schritt in die Richtung eines klassischeren Stils, der nicht nur für seine eigene Kunst, sondern auch für jene der Haarlemer Schule der Malerei, welcher er angehörte, von Bedeutung war. Karel van Mander bemerkte d

Auktionsarchiv: Los-Nr. 34
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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