Beschreibung:

Prachtexemplar Merian, Matthäus. Theatrum Europaeum, oder Ausführliche und Warhafftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten, so sich hin und wider in der Welt, fürnemblich aber in Europa, und Teutschlanden, so wol im Religion- als Prophan-Wesen vom Jahr Christi 1617. biß auff das Jahr (1718) ... zugetragen haben. Beschrieben durch J. P. Abelinus (H. Oraeus, J. P. Lotichius, J. G. Schleder, M. Meyer, W. J. Geiger, D. Schneider u. G. Schweder). 21 Bände (alles Erschienene). Mischauflage. 34 x 21 cm. Mit 20 Kupfertiteln (Kupfertitel zu Band XX nicht erschienen), 21 Holzschnitt-Druckermarken auf den Titeln, 256 Textkupfern, 998 zumeist doppelblattgroßen und mehrfach gefalteten Kupfertafeln mit teils mehreren Kupfern mit Ansichten, Plänen, Karten und Portraits, ferner mit einigen Tabellen. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Band I mit minimaler Verfärbung in Rot am oberen Kapital, einige Deckel schwach geworfen) mit goldgeprägtem RSchild und goldgeprägtem Wappensupralibros (Initialen "F. C. P. V. H. Z. S.") auf dem VDeckel. Frankfurt, W. Hoffmann, Fievet u. a. für Matthäus Merian bzw. Matthäus Merians Erben. 1662-1738. Wüthrich III, S. 113-272. – Vollständige, uniform gebundene Reihe der berühmten, von Matthäus Merian und seinen Nachfolgern illustrierten Jahrhundertchronik. "Aus eigener Lektüre möchten wir sagen, daß es in deutscher Sprache keine vergleichbare und ebenso reiche Fundgrube zeitgenössischer historischer Dokumentation über das Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges und das von Ludwig XIV. gibt" (Wütherich). Eines der bedeutendsten Quellenwerke für die Geschichte des 17. und frühen 18. Jahrhunderts, enhält auf über 20.000 Seiten neben historischen Fakten auch unzählige Anekdoten, Kuriositäten sowie Skandalnachrichten aus aller Welt. Die Kupfertafeln zeigen berühmte Ansichten, militärische Ereignisse, Portraits der wichtigsten historischen Persönlichkeiten der Zeit u. v. m. Die Einzelbände erlebten bis zu sechs Auflagen. Die Tafelzahl der Auflagendrucke weicht teilweise voneinander ab, da wohl jeweils der aktuell vorhandene Druckplattenbestand benutzt wurde, die als Einschaltkupfer eingebundenen Portraits sind hier mit als Tafeln gezählt. Zu Band XX ist kein Kupfertitel erschienen. – Es fehlen laut den eingebundenen Kupferverzeichnissen 11 Tafeln: "Schlacht bey Wimpffen" (Band I), "Eroberung der Stadt Neuburg" (Band IV), Empfang der kaiserlichen Braut und 2 Portraittafeln (Band X), "Damgarter Schanz und Wicker Schanz" (Band XI), "Esseck" und Krönung Josephs I. (Band XIII), 3 Portraittafeln in (Band XVI). Etwas gebräunt und braunfleckig, Vorsätze etwas stärker leimschattig. Einige Lagen in Band IX mit Feuchtigkeitsfleck im oberen Rand, der "Plan der Bataille" in Band XVIII lose. Titel der Bände XVI, XVIII und XIX im unteren Rand knapp beschnitten (geringer Verlust des Impressums). Die doppelblattgroßen Kupfer im Bug gering leimschattig bzw. gebräunt, einige der Faltkupfer mit Quetschfalten, wenige Tafeln mit geringen Randläsuren. Prächtige, einheitliche gebundene Reihe aus der Bibliothek des speyerischen Domkantors Franz Phillipp Christoph Joseph von Hutten zu Stolzenberg (1731-1790), mit dessen Familenwappen (zwei goldene Schrägrechtsbalken auf rotem Grund) und seinen goldgeprägten Initialen auf den Vorderdeckeln. Das fränkische Adelsgeschlecht derer von Hutten ist seit 1300 nachweisbar und teilt sich in mehrere Linien, ihr berühmtester Vertreter ist der Humanist Ulrich von Hutten (1488-1523). Die Familienmitglieder hatten häufig hohe geistliche und weltliche Ämter inne und stellten mehrere Bischöfe sowie einen Kardinal.