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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3005

MEISTER VON SAN MINIATO (LORENZO DI GIOVANNI DI NOFRI)

Schätzpreis
20.000 CHF - 30.000 CHF
ca. 20.418 $ - 30.627 $
Zuschlagspreis:
43.000 CHF
ca. 43.899 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3005

MEISTER VON SAN MINIATO (LORENZO DI GIOVANNI DI NOFRI)

Schätzpreis
20.000 CHF - 30.000 CHF
ca. 20.418 $ - 30.627 $
Zuschlagspreis:
43.000 CHF
ca. 43.899 $
Beschreibung:

MEISTER VON SAN MINIATO (LORENZO DI GIOVANNI DI NOFRI) (vor 1465 Florenz 1512) Maria mit Kind und den Heiligen Franziskus von Assisi und Julianus Hospitator. Tempera auf Holz. 69,5 × 41,5 cm. Provenienz: - Sammlung Han Coray (1880–1974), Erlenbach (als Francesco Pesellino). - Auktion Wertheim, Berlin, Sammlung Han Coray, 1.10.1930, Los 4 (als Francesco Botticini . - Auktion Fischer, Luzern, 2.-5.9.1942, Los 1140. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: - Raimond van Marle: The Development of Italian Schools of Painting, Bd. XVI, Den Haag 1937, S. 198 (als Master of San Miniato). - Bernard Berenson: Italian Pictures of the Renaissance. Florentine School, Bd. I, London 1963, S. 147, Tafel 1050 (als Master of San Miniato). - Serenella Castri, in: Gigetta Dalli Regoli (hrsg.): Il Maestro di San Miniato. Lo stato degli studi, i problemi, le risposte della filologia, Pisa 1988, S. 220, Kat.-Nr. 16, Abb. 139. Mit einer ausführlichen kunsthistorischen Analyse von Prof. Gaudenz Freuler, Juli 2022. Vorliegendes Tafelbild zeigt die Mutter und Kind im Beisein vom Heiligen Franziskus von Assisi und dem Heiligen Julian. Über ihr schwebt als Zeichen der barmherzigen Gnade Gottes die Heilige Dreifaltigkeit in Form eines schwebenden Gnadenstuhls. Das florentinische Tafelbild verkörpert den in der Florentiner Renaissance beliebten Typus des “colmo da camera”. Derartige Tafelbilder, meist in standardisierten Grössen von ca. 60–70 cm Höhe hergestellt, wurden meist in die Schlafzimmer der begüterten Bürgerhäuser gehängt, wo sie der privaten Andacht dienten. Inhaltlich verbildlichten sie meistens allusiv mit symbolischen Einschüben die göttliche Gnade und die Barmherzigkeit Mariens dank ihrer göttlichen Mutterschaft und spendeten so dem Andächtigen vor dem Bild Trost. Der Stil des vorliegenden auch schon Francesco Botticini zugeschriebenen Gemäldes lässt kaum Zweifel offen, dass es sich um ein Werk des sogenannten Meisters von San Miniato handelt, dem es auch seit Raimond Van Marle (siehe Literatur) zugewiesen wird. Seinen Notnamen erhielt der lange unidentifiziert gebliebene Florentiner Maler aufgrund seines Altarbildes der Jungfrau mit Kind zwischen den Heiligen Sebastian, Johannes dem Täufer, Martin und Rochus in der Kirche Santi Jacopo e Lucia in San Miniato, einem Städtchen zwischen Florenz und Pisa. Dieser Künstler wurde kürzlich als Giovanni di Lorenzo di Nofri identifiziert (siehe Anna Maria Bernacchioni: Tradizione e arcaismi. Le forme della tradizione: pittori fra continuità e innovazioni, in: Maestri e botteghe. Pittura a Firenze alla fine del Quattrocento, Ausst.-Kat. Mina Gregori / Antonio Paolucci / Cristina Acidini Luchinat (hrsg.), Palazzo Strozzi, Florenz, 16.10.1992–10.1.1993, S. 178–179 sowie Anna Maria Bernacchioni: Pale d’altare della seconda metà del Quattrocento: Committenza e recupero delle identità artistiche, in: Antonia D’Aniello (hrsg): Pittura e scultura nella chiesa di San Domenico a San Miniato. Studi e restauri, Pisa 1998, S. 37–41). Dieser war ein Schüler von Neri di Bicci (1418–1492), in dessen Werkstatt er 1465 bis 1466 nachgewiesen ist (siehe Bruno Santi (hrsg.): Neri di Bicci, Le Ricordanze (10 March 1453–24 April 1475), Pisa 1976, S. 244–245, 264, 268–269, 272). 1472 machte er sich unabhängig und führte eine eigene Malerwerkstatt "al canto dei Servi", an der Ecke der Piazza gegenüber der Basilika Santissima Annunziata in Florenz (siehe Bernacchioni 1992, S. 179). Im Vergleich zur Malkunst seines Lehrers, Neri di Bicci, ist Giovanni di Lorenzos Malstil Ausdruck ausgefeilter, und nimmt Bezüge auf die Kunst der führenden Florentiner Zeitgenossen auf. Er legt seinen Fokus auf eine klarere Chiaroscuro Modellierung seiner Figuren und generell auf die klarere Artikulierung von Volumen und Konturen. Zugleich orientiert er sich an Filippo Lippis Figurenrepertoire, das seinen Madonnen- und Heiligengesichtern eine zuweilen androgyne Zartheit verleiht. Die künstlerischen Wurzeln in Filippo Lippis Kunst sind auch in vorliegen

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3005
Auktion:
Datum:
23.09.2022
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

MEISTER VON SAN MINIATO (LORENZO DI GIOVANNI DI NOFRI) (vor 1465 Florenz 1512) Maria mit Kind und den Heiligen Franziskus von Assisi und Julianus Hospitator. Tempera auf Holz. 69,5 × 41,5 cm. Provenienz: - Sammlung Han Coray (1880–1974), Erlenbach (als Francesco Pesellino). - Auktion Wertheim, Berlin, Sammlung Han Coray, 1.10.1930, Los 4 (als Francesco Botticini . - Auktion Fischer, Luzern, 2.-5.9.1942, Los 1140. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: - Raimond van Marle: The Development of Italian Schools of Painting, Bd. XVI, Den Haag 1937, S. 198 (als Master of San Miniato). - Bernard Berenson: Italian Pictures of the Renaissance. Florentine School, Bd. I, London 1963, S. 147, Tafel 1050 (als Master of San Miniato). - Serenella Castri, in: Gigetta Dalli Regoli (hrsg.): Il Maestro di San Miniato. Lo stato degli studi, i problemi, le risposte della filologia, Pisa 1988, S. 220, Kat.-Nr. 16, Abb. 139. Mit einer ausführlichen kunsthistorischen Analyse von Prof. Gaudenz Freuler, Juli 2022. Vorliegendes Tafelbild zeigt die Mutter und Kind im Beisein vom Heiligen Franziskus von Assisi und dem Heiligen Julian. Über ihr schwebt als Zeichen der barmherzigen Gnade Gottes die Heilige Dreifaltigkeit in Form eines schwebenden Gnadenstuhls. Das florentinische Tafelbild verkörpert den in der Florentiner Renaissance beliebten Typus des “colmo da camera”. Derartige Tafelbilder, meist in standardisierten Grössen von ca. 60–70 cm Höhe hergestellt, wurden meist in die Schlafzimmer der begüterten Bürgerhäuser gehängt, wo sie der privaten Andacht dienten. Inhaltlich verbildlichten sie meistens allusiv mit symbolischen Einschüben die göttliche Gnade und die Barmherzigkeit Mariens dank ihrer göttlichen Mutterschaft und spendeten so dem Andächtigen vor dem Bild Trost. Der Stil des vorliegenden auch schon Francesco Botticini zugeschriebenen Gemäldes lässt kaum Zweifel offen, dass es sich um ein Werk des sogenannten Meisters von San Miniato handelt, dem es auch seit Raimond Van Marle (siehe Literatur) zugewiesen wird. Seinen Notnamen erhielt der lange unidentifiziert gebliebene Florentiner Maler aufgrund seines Altarbildes der Jungfrau mit Kind zwischen den Heiligen Sebastian, Johannes dem Täufer, Martin und Rochus in der Kirche Santi Jacopo e Lucia in San Miniato, einem Städtchen zwischen Florenz und Pisa. Dieser Künstler wurde kürzlich als Giovanni di Lorenzo di Nofri identifiziert (siehe Anna Maria Bernacchioni: Tradizione e arcaismi. Le forme della tradizione: pittori fra continuità e innovazioni, in: Maestri e botteghe. Pittura a Firenze alla fine del Quattrocento, Ausst.-Kat. Mina Gregori / Antonio Paolucci / Cristina Acidini Luchinat (hrsg.), Palazzo Strozzi, Florenz, 16.10.1992–10.1.1993, S. 178–179 sowie Anna Maria Bernacchioni: Pale d’altare della seconda metà del Quattrocento: Committenza e recupero delle identità artistiche, in: Antonia D’Aniello (hrsg): Pittura e scultura nella chiesa di San Domenico a San Miniato. Studi e restauri, Pisa 1998, S. 37–41). Dieser war ein Schüler von Neri di Bicci (1418–1492), in dessen Werkstatt er 1465 bis 1466 nachgewiesen ist (siehe Bruno Santi (hrsg.): Neri di Bicci, Le Ricordanze (10 March 1453–24 April 1475), Pisa 1976, S. 244–245, 264, 268–269, 272). 1472 machte er sich unabhängig und führte eine eigene Malerwerkstatt "al canto dei Servi", an der Ecke der Piazza gegenüber der Basilika Santissima Annunziata in Florenz (siehe Bernacchioni 1992, S. 179). Im Vergleich zur Malkunst seines Lehrers, Neri di Bicci, ist Giovanni di Lorenzos Malstil Ausdruck ausgefeilter, und nimmt Bezüge auf die Kunst der führenden Florentiner Zeitgenossen auf. Er legt seinen Fokus auf eine klarere Chiaroscuro Modellierung seiner Figuren und generell auf die klarere Artikulierung von Volumen und Konturen. Zugleich orientiert er sich an Filippo Lippis Figurenrepertoire, das seinen Madonnen- und Heiligengesichtern eine zuweilen androgyne Zartheit verleiht. Die künstlerischen Wurzeln in Filippo Lippis Kunst sind auch in vorliegen

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3005
Auktion:
Datum:
23.09.2022
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Koller Auktionen AG
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Schweiz
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