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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0748

Marten van Cleve

Schätzpreis
30.000 € - 60.000 €
ca. 33.078 $ - 66.156 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0748

Marten van Cleve

Schätzpreis
30.000 € - 60.000 €
ca. 33.078 $ - 66.156 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Marten van Cleve (Antwerpen 1527-1581 Antwerpen) Affen in einer Wachstube, 1570er Jahre Öl auf Holz, parkettiert; 72,5 × 105 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Gutachen Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 7. März 2016, liegt bei. Wie Dr. Klaus Ertz in seinem ausführlichen Gutachten feststellt, ist vorliegendes Gemälde das bisher einzig bekannte „Affenbild“ des Antwerpener Malers Marten van Cleve welches er in seiner charakteristischen, von Pieter Brueghel d.Ä. (um 1525-1569) geprägten Malweise darstellt: „Dieses Affenbild ist das einzig mir bekannte Bild dieses Themas, obwohl die Affen im Gesamtwerk vieler flämischer Künstler eine bedeutende Rolle spielen, so z.B. bei den Jan Brueghels oder David Teniers d. J. die alle in diesen der Allegorie zugehörenden Themen eine höchst aktuelle Versinnbildlichung des Menschen sehen, ausgedrückt in schöner Gleichsetzung des Affen als Vertreter des Menschen. Bereits im Mittelalter, in der Kathedralplastik wird der Affe als Symbol des Bösen aufgefasst; in der Renaissance begegnet er uns als Verkörperung des Menschen, der mit seinen Künsten die Natur „nachäfft“; im 16. und 17. Jahrhundert entwickeln sich dann ausgehend von diesen Grundideen viele Deutungsmöglichkeiten: dem allgemeinen Hang nach oft ironisch verschlüsselter Anspielung kam der Affe besonders nahe; die Künstler brachten in den Gestalten dieses Symboltieres moralische Wertungen und nicht ganz so positive menschliche Verhaltensweisen wie in einem Spiegel zum Ausdruck.“ Auch in diesem Gemälde fungiert der Affe als Symbol zur ironischen Darstellung menschlicher Laster und gesellschaftssatirischer Kritik. Von einem erhobenen Standpunkt aus schaut der Betrachter in ein als Soldatenwachstube dienendes Kaminzimmer, bevölkert von einer durch Kleidung und Handlung vermenschlichten Affenhorde. Die Wartezeit vertreiben sich die mit Helmen, Barett, Rüstung und bunten Stoffen gewandeten Protagonisten hauptsächlich mit Spiel, Trank und Schlaf. So sitzen links drei Affen um eine als Tisch dienende runde Trommel, auf welcher sie Karten spielen. Vor dem offenen Kamin rechts spielen zwei weitere Affen Backgammon während sie von ihren dösenden Kollegen dabei beobachtet werden und im Mittelgrund, vor dem sich durch die Tür öffnenden Landschaftsausblick, widmet sich eine weitere Affengruppe der Befriedigung des leiblichen Wohls. Die künstlerische Umsetzung entspricht in Malweise und Komposition Marten van Cleves ganz typischem Stil, mit glatten fast faltenfreien Gewändern, einem gekonnten Lichtspiel und einer durch gegensätzliche Farbkontraste geprägten Komposition. Aufgrund vergleichbarer, aus derselben Zeit stammenden Werke, wie beispielsweise „Besuch bei der Amme“ und „Überfall auf Bauern“ (vgl. Klaus Ertz/Christa Nitze Ertz, Marten van Cleve Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Lingen 2014, S. 190, Nr. 119 & Nr. 120), datiert Dr. Klaus Ertz vorliegendes Gemälde in die späten 1570er Jahre (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz, 7. März 2016).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0748
Auktion:
Datum:
19.10.2016
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Marten van Cleve (Antwerpen 1527-1581 Antwerpen) Affen in einer Wachstube, 1570er Jahre Öl auf Holz, parkettiert; 72,5 × 105 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Gutachen Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 7. März 2016, liegt bei. Wie Dr. Klaus Ertz in seinem ausführlichen Gutachten feststellt, ist vorliegendes Gemälde das bisher einzig bekannte „Affenbild“ des Antwerpener Malers Marten van Cleve welches er in seiner charakteristischen, von Pieter Brueghel d.Ä. (um 1525-1569) geprägten Malweise darstellt: „Dieses Affenbild ist das einzig mir bekannte Bild dieses Themas, obwohl die Affen im Gesamtwerk vieler flämischer Künstler eine bedeutende Rolle spielen, so z.B. bei den Jan Brueghels oder David Teniers d. J. die alle in diesen der Allegorie zugehörenden Themen eine höchst aktuelle Versinnbildlichung des Menschen sehen, ausgedrückt in schöner Gleichsetzung des Affen als Vertreter des Menschen. Bereits im Mittelalter, in der Kathedralplastik wird der Affe als Symbol des Bösen aufgefasst; in der Renaissance begegnet er uns als Verkörperung des Menschen, der mit seinen Künsten die Natur „nachäfft“; im 16. und 17. Jahrhundert entwickeln sich dann ausgehend von diesen Grundideen viele Deutungsmöglichkeiten: dem allgemeinen Hang nach oft ironisch verschlüsselter Anspielung kam der Affe besonders nahe; die Künstler brachten in den Gestalten dieses Symboltieres moralische Wertungen und nicht ganz so positive menschliche Verhaltensweisen wie in einem Spiegel zum Ausdruck.“ Auch in diesem Gemälde fungiert der Affe als Symbol zur ironischen Darstellung menschlicher Laster und gesellschaftssatirischer Kritik. Von einem erhobenen Standpunkt aus schaut der Betrachter in ein als Soldatenwachstube dienendes Kaminzimmer, bevölkert von einer durch Kleidung und Handlung vermenschlichten Affenhorde. Die Wartezeit vertreiben sich die mit Helmen, Barett, Rüstung und bunten Stoffen gewandeten Protagonisten hauptsächlich mit Spiel, Trank und Schlaf. So sitzen links drei Affen um eine als Tisch dienende runde Trommel, auf welcher sie Karten spielen. Vor dem offenen Kamin rechts spielen zwei weitere Affen Backgammon während sie von ihren dösenden Kollegen dabei beobachtet werden und im Mittelgrund, vor dem sich durch die Tür öffnenden Landschaftsausblick, widmet sich eine weitere Affengruppe der Befriedigung des leiblichen Wohls. Die künstlerische Umsetzung entspricht in Malweise und Komposition Marten van Cleves ganz typischem Stil, mit glatten fast faltenfreien Gewändern, einem gekonnten Lichtspiel und einer durch gegensätzliche Farbkontraste geprägten Komposition. Aufgrund vergleichbarer, aus derselben Zeit stammenden Werke, wie beispielsweise „Besuch bei der Amme“ und „Überfall auf Bauern“ (vgl. Klaus Ertz/Christa Nitze Ertz, Marten van Cleve Die Gemälde mit kritischem Oeuvrekatalog, Lingen 2014, S. 190, Nr. 119 & Nr. 120), datiert Dr. Klaus Ertz vorliegendes Gemälde in die späten 1570er Jahre (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz, 7. März 2016).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0748
Auktion:
Datum:
19.10.2016
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
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