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Auktionsarchiv: Los-Nr. 349

Marten van Cleve, 1527 Antwerpen – 1581

Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 109.699 $ - 164.549 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 349

Marten van Cleve, 1527 Antwerpen – 1581

Schätzpreis
100.000 € - 150.000 €
ca. 109.699 $ - 164.549 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

FAMILIENSZENE IN EINEM FLÄMISCHEN HAUS Öl auf Eichenholz. 76 x 84,5 cm.
Das Gemälde steht in engster thematischer Nähe zu dem von Van Cleve um 1555 geschaffenen Bild „Ein flämischer Haushalt“. Weniger figurenreich als dort, aber umso anschaulicher und intimer ist hier das Familiengenre vor Augen geführt. Wie häufig in seinen Innenräumen wird auch hier eine rechte Holzwand als Raumteiler perspektivisch nach hinten geführt, um eine Raumfolie zu bieten, mit einem Regal für Küchengerät, Töpfe und Messingschüsseln. Im Bild oben ist der durch die hölzerne Trennwand teilverdeckte Türrahmen zu sehen, mit Ausblick in einen Baumgarten. Links im Hintergrund eine Feuerstelle mit Kessel an einem Zahnsägehaken. Der Blick des Betrachters wird jedoch zu allererst auf das Bildzentrum gelenkt, neben den zahlreichen Details, wie etwa ein Zwiebelhaufen links unten, getrocknete Heringe an der Rückwand oder ein Fruchtkorb auf einer Ablage. Eine junge Mutter sitzt in einem Kleinkinderkorb am Boden, und hält ihren nackten Säugling auf dem Schoß. Das Weiß des Tuches und die Frauenhaube leuchten aus der tonigen Farbigkeit des Gesamteindrucks heraus. Ähnlich sind auch die weiteren Figuren des Familienidylls farblich hervorgehoben. Der dahinter stehende junge Mann, auf ein Reisigbündel gestützt, beugt sich leicht vor. Hose und Kappe in leuchtendem Rot, lassen ihn als Vater sehen. So darf die vor dem Holzfeuer hockende Frau mit weißem Kopftuch wohl ebenfalls zur Familie gehörig gedeutet werden, wie ebenso der Knabe rechts, der seinen Breilöffel hält. Er zeigt ein weinerliches Gesicht, wohl wegen des Huhnes, das sich ebenfalls an seinen Breinapf herangemacht hat. Eine sehr ähnliche Raumwiedergabe, auch mit nahezu gleichen Details, wie etwa die Trennwand rechts, eine Mutter mit Kind, oder der Kinderbettkorb mit Katze sowie einem Hausschwein im Vordergrund, zeigt Van Cleves Bild „Ländliches Interieur mit prominenten Besuchern“, das sich im Kunsthistorischen Museum Wien befindet. Zwischen den stilllebenartig ins Bild gesetzten Details haben wir es hier mit dem Genre einer Familienszene zu tun. Eine Reminiszenz an das alttradierte, auch religiös konnotierte Thema der „Mutter mit Kind“ ist unverkennbar. Die Gesamtdarstellung mit den höchst originellen weiteren Details im Bild, wie etwa der Windelkorb mit rotem Band, das Korbbettchen des Kindes, das die Hauskatze hier für sich beansprucht, oder gar das Hausschwein an einem Futternapf, sind für den heutigen Betrachter von nicht unerheblichem Reiz. Darüber hinaus jedoch sind Gemälde wie dieses auch als historische Dokumentation des Landlebens im Flandern des 16. Jahrhunderts zu würdigen. Van Cleve studierte zunächst bei Frans Floris d.Ä. (1516-1570), der ihm bei der Behandlung der Figuren ein Lehrer war, bevor er sich dann der Landschaftsmalerei widmete, um sich schließlich doch endgültig und überwiegend dem Genre zuzuwenden. 1551 wurde er Mitglied der Sankt Lukas-Gilde und der Akademie in Antwerpen. Seine vier Söhne wurden ebenfalls Maler. Bereits zu seiner Zeit haben prominente Kupferstecher, wie Hans Bol (1534-1593) oder Philip Galle (1537-1612), Bilder seiner Hand für weite Kreise bekannt gemacht. Literatur: Van Mander, Het leven van Hendrick, en Marten van Cleef, Schilders van Antwerpen (digitale biblioheek voor de Nederlandse letteren). Klaus Ertz/ Christa Nitze Ertz, Marten van Cleve (1524-1581): Kritischer Katalog der Gemälde und Zeichnungen, Flämische Meister im Umkreis der großen Meister, Luca-Verlag, 2014. A.R. (1212112) (11) Marten van Cleve 1527 Antwerp – 1581 FAMILY SCENE IN FLEMISH HOUSE Oil on oak panel. 76 x 84.5 cm. The painting’s subject is closely linked with a painting created by Van Cleve ca. 1555 titled A Flemish Household. The painting for sale in this lot features less figures but the subject of a family genre scene is depicted much more intimately and vividly. A very similar interior with almost identical details such as the dividing wall on the right, a mother and child, child’s crib with a cat and domestic pig in the foreground can be seen on van Cleve’s p

Auktionsarchiv: Los-Nr. 349
Auktion:
Datum:
02.04.2020
Auktionshaus:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Deutschland
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

FAMILIENSZENE IN EINEM FLÄMISCHEN HAUS Öl auf Eichenholz. 76 x 84,5 cm.
Das Gemälde steht in engster thematischer Nähe zu dem von Van Cleve um 1555 geschaffenen Bild „Ein flämischer Haushalt“. Weniger figurenreich als dort, aber umso anschaulicher und intimer ist hier das Familiengenre vor Augen geführt. Wie häufig in seinen Innenräumen wird auch hier eine rechte Holzwand als Raumteiler perspektivisch nach hinten geführt, um eine Raumfolie zu bieten, mit einem Regal für Küchengerät, Töpfe und Messingschüsseln. Im Bild oben ist der durch die hölzerne Trennwand teilverdeckte Türrahmen zu sehen, mit Ausblick in einen Baumgarten. Links im Hintergrund eine Feuerstelle mit Kessel an einem Zahnsägehaken. Der Blick des Betrachters wird jedoch zu allererst auf das Bildzentrum gelenkt, neben den zahlreichen Details, wie etwa ein Zwiebelhaufen links unten, getrocknete Heringe an der Rückwand oder ein Fruchtkorb auf einer Ablage. Eine junge Mutter sitzt in einem Kleinkinderkorb am Boden, und hält ihren nackten Säugling auf dem Schoß. Das Weiß des Tuches und die Frauenhaube leuchten aus der tonigen Farbigkeit des Gesamteindrucks heraus. Ähnlich sind auch die weiteren Figuren des Familienidylls farblich hervorgehoben. Der dahinter stehende junge Mann, auf ein Reisigbündel gestützt, beugt sich leicht vor. Hose und Kappe in leuchtendem Rot, lassen ihn als Vater sehen. So darf die vor dem Holzfeuer hockende Frau mit weißem Kopftuch wohl ebenfalls zur Familie gehörig gedeutet werden, wie ebenso der Knabe rechts, der seinen Breilöffel hält. Er zeigt ein weinerliches Gesicht, wohl wegen des Huhnes, das sich ebenfalls an seinen Breinapf herangemacht hat. Eine sehr ähnliche Raumwiedergabe, auch mit nahezu gleichen Details, wie etwa die Trennwand rechts, eine Mutter mit Kind, oder der Kinderbettkorb mit Katze sowie einem Hausschwein im Vordergrund, zeigt Van Cleves Bild „Ländliches Interieur mit prominenten Besuchern“, das sich im Kunsthistorischen Museum Wien befindet. Zwischen den stilllebenartig ins Bild gesetzten Details haben wir es hier mit dem Genre einer Familienszene zu tun. Eine Reminiszenz an das alttradierte, auch religiös konnotierte Thema der „Mutter mit Kind“ ist unverkennbar. Die Gesamtdarstellung mit den höchst originellen weiteren Details im Bild, wie etwa der Windelkorb mit rotem Band, das Korbbettchen des Kindes, das die Hauskatze hier für sich beansprucht, oder gar das Hausschwein an einem Futternapf, sind für den heutigen Betrachter von nicht unerheblichem Reiz. Darüber hinaus jedoch sind Gemälde wie dieses auch als historische Dokumentation des Landlebens im Flandern des 16. Jahrhunderts zu würdigen. Van Cleve studierte zunächst bei Frans Floris d.Ä. (1516-1570), der ihm bei der Behandlung der Figuren ein Lehrer war, bevor er sich dann der Landschaftsmalerei widmete, um sich schließlich doch endgültig und überwiegend dem Genre zuzuwenden. 1551 wurde er Mitglied der Sankt Lukas-Gilde und der Akademie in Antwerpen. Seine vier Söhne wurden ebenfalls Maler. Bereits zu seiner Zeit haben prominente Kupferstecher, wie Hans Bol (1534-1593) oder Philip Galle (1537-1612), Bilder seiner Hand für weite Kreise bekannt gemacht. Literatur: Van Mander, Het leven van Hendrick, en Marten van Cleef, Schilders van Antwerpen (digitale biblioheek voor de Nederlandse letteren). Klaus Ertz/ Christa Nitze Ertz, Marten van Cleve (1524-1581): Kritischer Katalog der Gemälde und Zeichnungen, Flämische Meister im Umkreis der großen Meister, Luca-Verlag, 2014. A.R. (1212112) (11) Marten van Cleve 1527 Antwerp – 1581 FAMILY SCENE IN FLEMISH HOUSE Oil on oak panel. 76 x 84.5 cm. The painting’s subject is closely linked with a painting created by Van Cleve ca. 1555 titled A Flemish Household. The painting for sale in this lot features less figures but the subject of a family genre scene is depicted much more intimately and vividly. A very similar interior with almost identical details such as the dividing wall on the right, a mother and child, child’s crib with a cat and domestic pig in the foreground can be seen on van Cleve’s p

Auktionsarchiv: Los-Nr. 349
Auktion:
Datum:
02.04.2020
Auktionshaus:
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Deutschland
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